Die Blue Mountains sind eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Australien. Doch lohnt sich eine Reise hierher überhaupt und was sollte man über den Ort wissen? Wir zeigen es Euch in unserem ausführlichen Destination Guide!
Bei meinem ersten Trip nach Sydney vor einigen Jahren habe ich leider keinen Abstecher zu den Blue Mountains geschafft. Schon allein deshalb habe ich mir vorgenommen, dieses Mal endlich in das Gebirge nahe Sydney zu fahren. Das Wetter sollte mir dabei zwar kein Glück bringen – es hat mehr oder weniger den ganzen Tag über geregnet – aber das Erlebnis ist selbst unter diesen Bedingungen wirklich schön. Was ich an den Blue Mountains zudem besonders attraktiv finde: Jeder kann in seinem eigenen Tempo und nach eigener Lust ganz verschiedene Aktivitäten planen.
Inhaltsverzeichnis
Wo liegen die Blue Mountains und wie komme ich hin?
Die Blue Mountains liegen etwa 100 Kilometer westlich von Sydney. Der sogenannte Blue Mountains National Park erstreckt sich dabei über Dutzende Quadratkilometer, allerdings sind die bekanntesten Orte und Teile des Nationalparks allesamt sehr nah beieinander. Hier handelt es sich um die Orte Katoomba und Leura sowie teilweise auch Wentworth Falls. Natürlich sind auch Wanderungen in anderen Teilen der Blue Mountains möglich, auch dort gibt es etwa ausgeschriebene Wege, allerdings gibt es die meiste Infrastruktur entlang der Bahnstrecke, welche etwa durch Katoomba und Leura führt.
Die Anreise zu den Blue Mountains aus Europa ist entsprechend nicht ganz simpel. Nach Sydney gelangt man allerdings ab größten deutschen Airports problemlos mit einem Umstieg im arabischen Raum oder in Südostasien. Von Sydney aus ist die Anfahrt zu den Blue Mountains ebenfalls durchaus machbar. Entweder man nimmt einen Mietwagen und fährt die Strecke selbst oder man nimmt einfach den Zug, der direkt von Sydney in die wichtigsten Orte in den Blue Mountains fährt. Die Züge sind komfortabel, die Fahrt dauert nur knapp zwei Stunden pro Weg und der Preis ist enorm niedrig. Wichtig ist nur, dass Ihr bei der Reiseplanung den genauen Fahrplan im Blick habt.
Ich habe mich für die Variante mit dem Zug entschieden und war damit äußerst zufrieden. Eine so lange Strecke so günstig zu fahren und zudem auch noch lesen oder arbeiten zu können, während man ins Gebirge fährt, hat etwas. Zudem fand ich es sehr angenehm in Leura aussteigen zu können und dann von dort nach Katoomba wandern zu können – mit einem Mietwagen muss man dagegen im Prinzip immer wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren. Vor Ort gibt es zwar auch ein paar Buslinien, allerdings fahren diese nur entlang der wichtigsten Punkte. Ebenfalls steht ein Hop-on-Hop-off-Bus für diejenigen zur Verfügung, die gerne ohne viel Wandern verschiedene Punkte sehen möchten.
Was sollte man in den Blue Mountains unbedingt sehen?
Ich habe mich entschieden, bei meinem Besuch der Blue Mountains etwas weniger die typischen Sehenswürdigkeiten anzusteuern und mich mehr auf die Natur zu konzentrieren. Aus dem Zug ausgestiegen bin ich deshalb in dem charmanten kleinen Örtchen Leura.
Hier kommt man recht schnell (in etwa 20 Minuten) zu Fuß zum Baron Falls Lookout. Hier war das Wetter zwar leider sehr schlecht, der Blick über das Tal aber absolut beeindruckend. Je nach Wetter sieht man hier Dutzende Kilometer weit und kann eine ganz besondere Szenerie beobachten – nebenbei kann man auch noch den Wasserfall beobachten.
Von hier kann man einem Wanderweg in Richtung der größten Sehenswürdigkeiten, die näher am Ort Katoomba liegen, folgen. Theoretisch kann man auch in die andere Richtung oder ins Tal wandern – schön sind die Wanderwege in alle Richtungen!
Auf dem Weg nach Katoomba kommt man unter anderem zum Elysium Rock Lookout, wo schon allein der Aussichtspunkt auf einem Felsvorsprung absolut beeindruckend ist.
Von hier hat man erneut einen tollen Blick über das Tal, den man einfach nur genießen sollte!
Danach wird der Wanderweg deutlich sportlicher, wobei ich jedem empfehlen würde für die (wirklich traumhafte) Wanderung von Leura nach Katoomba mindestens vier Stunden einplanen würde, auch wenn die Distanz nicht so weit wirkt.
Zwischendurch hat man immer wieder einen tollen Blick auf das Tal und bekommt immer wieder eine andere Perspektive, während man die Natur in all ihren Facetten bewundern kann. Schön sind auch die Wasserfälle, die man von Zeit zu Zeit sieht.
Irgendwann kommt man dann auch an dem vielleicht touristischen Ort der gesamten Blue Mountains an, den Three Sisters. Hier gibt es eine riesige Aussichtsplattform mit Blick über das Tal, zudem kann man auch auf den Gebirgsvorsprung wandern.
Von hier aus hat man zudem die Möglichkeit noch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bewundern, darunter etwa die sogenannte ‘Scenic World’, die mit einem recht satten Eintrittspreis daherkommt, aber auch einige spannende Aktivitäten bietet. Meiner Meinung nach muss man sich nicht unbedingt in diesen besonders touristischen Teil der Blue Mountains begeben, wer aber nicht so weit wandern möchte oder wenig Zeit hat, kann auch hier sehr viel des wunderschönen Gebirges in kurzer Zeit sehen.
Kann man in den Blue Mountains auch übernachten?
Ein Tagesausflug in die Blue Mountains ab Sydney ist genauso möglich wie ein längerer Aufenthalt in einem der Hotels im Gebirge. Hier haben sich mittlerweile sogar einige Ketten ausgebreitet, zuvorderst Accorhotels, so gibt es hier etwa ein Fairmont. Darüber hinaus gibt es einige weitere unabhängige Hotels mit vier oder fünf Sternen, die allesamt ein vergleichsweise faires Preisniveau bieten. Es kann also durchaus eine gute Option sein, in den Blue Mountains zu übernachten und ggf. sogar mehrere Hotels bei einer längeren Wanderung zu verbinden. Die meisten Hotels mit höherer Sternebewertung befinden sich allerdings entweder in Leura oder in Katoomba.
Zu welcher Jahreszeit sollte man die Blue Mountains besuchen?
Die Blue Mountains gehören zu den Regionen in Australien, in denen es keinen falschen oder richtigen Zeitpunkt für einen Besuch gibt. Das Gebirge hat ein vergleichsweise ausgeglichenes Klima mit 10 bis 15 Regentagen pro Monat – das gesamte Jahr über. Die Temperatur dagegen schwankt ein wenig und liegt im australischen Winter zwischen 5 und 20 Grad, im Sommer dagegen zwischen 15 und 30 Grad. Deshalb ist ein Besuch im Sommer insgesamt eher empfehlenswert, wobei es hier dann auch entsprechend voller ist.
Idealerweise würde ich bei einem Tagesausflug aus Sydney empfehlen, einfach spontan zu bleiben und einen sonnigen Tag abzuwarten. Dadurch, dass man den Zug nicht vorher reservieren muss, ist ein spontaner Trip grundsätzlich kein Problem.
Lohnt sich ein Besuch der Blue Mountains?
Ich wusste vor meiner Reise nicht so recht, was ich von den Blue Mountains erwarten sollte. Nach dem Trip kann ich dagegen sagen: Ein Besuch ist ein tolles Erlebnis, das ich nur jedem ans Herz legen kann. Das Gebirge ist an der einen oder anderen Stelle sicherlich sehr touristisch und auch überlaufen, doch wer sich von der Scenic World und dem Three Sisters Outlook fernhält, der kann auch die Natur in ihrer vollen Pracht und zwar fast ohne andere Menschen genießen.
Ich für meinen Teil würde in Zukunft wohl vor Ort übernachten und gleich einige Tage im Gebirge verbringen, um ganz entspannt verschiedene Teile zu sehen und schöne Wanderungen zu unternehmen. Durch die Weitläufigkeit und die vielen verschiedenen Aussichtspunkte wird einem in den Blue Mountains so schnell nicht langweilig. Dass es zudem eine so einfache und günstige Anbindung an Sydney gibt, sorgt dafür, dass ich einen Besuch der Blue Mountains auf jeden Fall weiterempfehlen kann!
Fazit zu den Blue Mountains
Mir haben die Blue Mountains bei meinem Besuch enorm gut gefallen und ich freue mich schon zurückzukehren. Ich hatte ursprünglich angenommen, dass mich ein Gebirge in Australien nicht besonders begeistern könnte, doch der Ausblick und die Wanderwege sind einfach traumhaft – wer nach Australien reist, sollte die Blue Mountains auf jeden Fall besuchen!