Schon einmal gewundert, warum andere nicht anstehen müssen oder entspannt aus der Lounge zum Flugzeug schlendern? Wir klären Euch auf über die geheime Welt der Vielflieger!
Bei einigen Fluggesellschaften gibt es im wahrsten Sinne des Wortes eine Klassengesellschaft – allerdings nicht nur bezogen auf den Preis des Flugtickets oder die tatsächliche Reiseklasse. Bei den größeren Fluggesellschaften und Allianzen kommen auch noch die Vielflieger ins Spiel, denn diese reisen ganz anders als ein normalerer Privatreisender. Davon bekommt man im ersten Moment nicht viel mit, dabei könnten die Unterschiede größer kaum sein. Wir geben einen Einblick in eine Welt, in der ein Flug auf einmal Spaß bedeutet!
Eigene Terminals statt Wartezeit am Flughafen
Bei einer Reise ist fast nichts nerviger, als erst beim Check-in lange zu warten, um den Koffer abzugeben, nur um dann auch bei der Sicherheitskontrolle eine halbe Stunde oder länger anzustehen. Als wäre das noch nicht genug, muss man dann meist auch noch beim Boarding warten und verbringt so bei einem jeden Flug gut und gerne eine Stunde oder mehr einfach nur damit sinnlos herumzustehen. Bei Vielfliegern ist das teils ganz anders, denn sie müssen weder beim Check-in noch bei der Sicherheitskontrolle und erst recht beim Boarding warten. Doch ist das wirklich mehr als ein Mythos?
Ja, denn zumindest mit bestimmten höheren Status der Fluggesellschaften – bei Lufthansa etwa Senator genannt – gibt es diverse Vorteile, die das Erlebnis am Flughafen direkt in die Business Class heben, auch dann, wenn man ein günstiges Ticket in der niedrigsten Klasse gebucht hat. Ob Priority Check-in, Priority Boarding oder Fast Lane Security – sperrige englische Begrifflichkeiten, die viel Zeit sparen, gehören in der Welt der Vielflieger zum Alltag. Um zu diesem Kreis zu gehören, muss man gleichwohl viel unterwegs sein – umfangreiche Privilegien gibt es im Regelfall erst ab mehreren Dutzend Flügen im Jahr oder Ausgaben bei einer Airline jenseits der 10.000 Euro.
Doch es wird sogar noch verrückter, denn je nach Fluggesellschaft und Flughafen gibt es für einen besonderen Kreis der Vielflieger sogar ein eigenes Terminal. In Frankfurt etwa dürften Mitglieder mit dem höchsten Status bei der Lufthansa – HON Circle genannt – im sogenannten First Class Terminal einchecken. Wer dort vorfährt, kann sein Auto vom Personal ohne Aufpreis parken lassen und dann durch eine private Sicherheitskontrolle gehen, während eine persönliche Assistentin sich um die Check-in Formalitäten kümmert. Klingt verrückt? Ist aber die wöchentliche Routine für einige ganz besonders frequente Vielflieger.
Kostenloser Champagner in Ruhe statt teures Wasser im Trubel
Während man die sogenannten Fast Lanes und das Priority Boarding oft mitbekommt, weil man selbst in der Schlange steht und andere einfach daran vorbeigehen können, sieht es mit einem anderen Vorteil anders aus. Der Lounge-Zugang für Vielflieger ist etwas, von dem man selten etwas mitbekommt – ein geheimes Privileg sozusagen. Wer genau hinsieht, findet Hinweise auf Lounges teilweise auf den Flughafenschildern und hat sich dabei vermutlich noch nie etwas gedacht. Doch hinter den Türen dieser Warteräume erwartet einen ein ganz anderes Erlebnis am Flughafenterminal.
Zugang zu Flughafen-Lounges gibt es übrigens nicht nur für Vielflieger, sondern auch durch bestimmte Kreditkarten. Die American Express Platinum Card ist hierfür das beste Beispiel, denn sie bietet den Zugang zu mehr als 1.000 Lounges weltweit, darunter auch viele Lounges der Lufthansa!
Während man es vermutlich gewöhnt ist, für teuer Geld eine Flasche Wasser, einen Kaffee oder ein durchschnittliches Sandwich zu kaufen und im lauten Terminal zu warten und nach einer Steckdose zu suchen, genießen andere die Ruhe einer wahren Oase. Nun ist natürlich auch nicht jede Flughafen Lounge gleich, aber im Grunde dürfen sich Vielflieger darüber freuen, dass sie in einer ruhigen Atmosphäre ihren Wunschplatz einnehmen können – ob an einem Tisch zum Arbeiten, auf einem Sessel oder gar auf einer Liege, um ein wenig zu schlafen. Doch es ist nicht nur die Ruhe, denn die Vielreisenden dürfen sich auch über ein kostenfreies Buffet freuen, an dem diverse Speisen und Getränke auf den Verzehr warten.
Auch hier gibt es selbst im erlauchten Kreis noch Unterschiede, denn während manch einer mit Sekt, Weinen und nur ein oder zwei warmen Speisen nebst Kleinigkeiten “zurechtkommen” muss, dürfen andere sich über hochwertigen Marken-Champagner und andere hochwertige Alkoholika sowie ein à la carte Restaurant mit exzellenter Küche – ja, so etwas gibt es am Flughafen – freuen. Wohlgemerkt gibt es all das für die Vielflieger kostenlos und selbst mit einem Economy Class Ticket.
Mit der Limousine zum Flughafen und dann kostenlos um die Welt
Blickt man auf Instagram denkt man manchmal, dass der eine oder andere Vielflieger nur noch kostenlos um die Welt fliegt und dabei Champagner genießt. Doch ganz so ist es am Ende nicht, um mit diesem Mythos direkt aufzuräumen. Vielflieger profitieren eben nicht nur von Privilegien bei jedem Flug mit ihrer präferierten Airline oder deren Partnern, sondern auch davon, dass sie gleichzeitig Meilen sammeln. Dies kann – auch für diejenigen, die nicht andauernd im Flugzeug unterwegs sind – eine sehr attraktive Sache sein. Mit den gesammelten Meilen können sich die Vielflieger nämlich ganz schnell auch noch den einen oder anderen Prämienflug – kostenlos ist dieser übrigens generell nicht, weil noch Zuschläge gezahlt werden müssen – leisten.
Die Privilegien eines Vielfliegerstatus genießt man generell bei allen Flügen mit der jeweiligen Airline oder Partnern der Allianz. Dadurch haben Vielflieger selbst bei einem Flug in der Economy Class am Boden im Grunde den Service, der sonst nur Reisenden der Business oder First Class zuteil wird.
Besonders toll ist das Vielfliegerleben zweifelsfrei dann, wenn man den höchsten Status bei der Lufthansa innehat, denn hier wird man selbst bei einem Economy Class Ticket aus dem First Class Terminal in der Limousine zum Flugzeug kutschiert – so etwas kennt man sonst nur aus der astronomisch teuren First Class (sofern man sie denn nicht mit Meilen bucht).
Wer sich also schon einmal gewundert hat, warum ein Porsche neben dem Flugzeug steht: Der Grund sind die besonders privilegieren Vielflieger, deren Erlebnis schon vor einem jedem Flug eine ganz eigene Welt ist. Einen kleinen Trost gibt es aber immerhin: An Bord sind dann doch all diejenigen, die in derselben Reiseklasse unterwegs sind, recht gleich. Mit Ausnahme von kleineren Vorteilen bei der Sitzplatzauswahl oder einer persönlichen Begrüßung und vielleicht eines kostenlosen Getränks endet die Welt der Privilegien, sobald die Reiseflughöhe erreicht ist.