Manchmal habe ich ehrlich gesagt Probleme mich bezüglich meiner Reisepläne zu rechtfertigen – zumindest vor “normalen” Menschen. Ein gutes Beispiel war meine Doppelreise nach Sansibar und auf die Seychellen – mit einem Abstand von zwei Wochen. Wir berichten auf reisetopia immer wieder auch über etwas zu günstig geratene Angebote, teilweise auch Error Fare genannt. Die genauen Unterschiede zwischen wirklichen Fehlern und einfach wirklich attraktiven Promotionen verschwimmen dabei immer mehr. Anfang des Jahres habe ich allerdings bei zwei Flügen zugeschlagen, die ohne Zweifel zu billig waren.
Ethiopian Airlines Business Class auf die Seychellen für 600 Euro
Zuerst zeigte sich ein etwas sehr günstiger Business Class Tarif auf einer neuen Strecke von Ethiopian Airlines. Ab Oslo ging es über Stockholm und Addis Ababa auf die Seychellen. Bei einem Preis von 600 Euro klingt das im ersten Moment nicht unglaublich billig, in der Business Class ist das aber eine andere Geschichte.
Dazu kommt, dass die Meilengutschrift bei diesem Angebot sehr attraktiv ausfallen sollte, da es sich um eine flexible Buchungsklasse handelte. Gemeinsam mit meiner Freundin ging es also an die Planung, die sich etwas schwierig gestaltete. Eine Woche im Juni konnten wir aber beide entbehren.
Oman Air Economy Class nach Sansibar für 200 Euro
Es gibt Destinationen, die haben mich schon immer gereizt: Der Oman und Sansibar gehören dazu. Da passte es ganz gut ins Bild, dass Oman Air sich gemeinsam mit Luxair daran machte, einen Hin- und Rückflug mit Stop-Over-Option etwas zu günstig anzubieten, ab 150 Euro um genau zu sein.
Am Ende wurde es einen Tick teurer, da wir auf dem Rückflug direkt über München fliegen wollten, um dort aussteigen zu können. Für 200 Euro hin und zurück lässt sich dann allerdings auch die Economy Class aushalten. Einzig die Terminfindung war noch schwieriger. Am Ende blieb ebenfalls nur eine Woche – und auch diese lag im Juni, sodass zwischen den geplanten Reisen nicht einmal zwei Wochen lagen.
All Inclusive Urlaub zum schmalen Preis auf Sansibar
Die Trips fanden schlussendlich in umgekehrter Reihenfolge der Buchung statt, sodass es Anfang des Monats in Luxemburg losgehen sollte. Da meine Freundin noch nie dort war, bauten wir noch eine Nacht ein, um uns die Stadt anzuschauen. Danach ging es über Mailand in den Oman, wo ein Stopover von zwei Nächten anstand. Was wir nicht bedacht hatten, war dabei die ungemeine Hitze, die Sightseeing nahezu unmöglich gemacht hat, zumal auch noch Ramandan war. Immerhin haben wir es uns im einmaligen Chedi Muscat gut gehen lassen.
Vom Oman ging es danach weiter in Richtung Süden. Bei einem Flug von fünf Stunden kam allerdings ein Kleinraummaschine zum Einsatz, für einen Preis von nur etwa 80 Euro bot Oman Air aber freundlicherweise Upgrades an, sodass wir es uns in einem deutlich bequemeren Sitz (allerdings ebenfalls ohne Entertainment) gemütlich machen konnten. Das Erlebnis der Ankunft sollte dann, nun, gewöhnungsbedürftig sein. Der Flughafen von Sansibar ist wie aus einer anderen Zeit – man merkt, dass man in Afrika ist. Nach einigen Problemen mit der Anfahrt und einer extrem holprigen Zufahrtsstraße waren wir etwa zwei Stunden später in unserem Resort für die nächsten vier Nächte.
Ich habe anderswo über mein All Inclusive Erlebnis geschrieben. Zwar würde ich es nicht wieder machen, das Erlebnis war dennoch interessant. Zudem waren die Vorteile als Hilton Honors Diamond Gast enorm und der traumhafte Ausblick jeden Morgen einfach zum Verlieben.
Dass ich pro Nacht weniger als 100 Euro bezahlt habe, tat mir da bei einer All Inclusive Verpflegung im Prinzip schon fast ein wenig Leid. Das bessere Hotel war ansonsten aber das andere DoubleTree auf Sansibar, in Stone Town. Hier gibt es unter anderem auch ein Park Hyatt und viel Geschichte. Sightseeing in einer Stadt in Afrika ist allerdings ein ganz besonders Erlebnis.
Dennoch ging es mit neuen und besonderen Eindrücken zurück nach Europa, dieses Mal ohne Stop in Muskat. Für insgesamt weniger als 1.000 Euro inklusive aller Hotelkosten ein schier unglaublicher Trip.
Der Luxusurlaub auf der privaten Insel
Zwischen meinen beiden Reisen durfte ich mich das eine oder andere Mal rechtfertigen, warum ich gerade aus Sansibar zurück wieder auf die Seychellen fliegen würde. An einem Lottogewinn lag es (leider) nicht. Weniger als zwei Wochen später ging es allerdings am frühen Morgen nach Oslo, um einen Tag Sightseeing einzulegen und dann am Abend mit Ethiopian Airlines komfortabel nach Addis Ababa zu fliegen. Nach einem durchaus angenehmen Flug, stand das nächste Erlebnis Afrika an: Der Flughafen Addis Ababa – ein Erlebnis, von dem ich wirklich jedem abraten kann.
Nach einem Flug in einer weiteren Großraummaschine mit faszinierendem lokalen Essen, landeten wir genau so auf den Seychellen, dass wir das Schiff auf unsere Privatinsel verpassen würden. Nach einiger Wartezeit am privaten Jetty des Hilton Seychelles Labriz ging es dann allerdings in einer Stunde ziemlich schauklig auf die Insel. Dort erwartete uns das vielleicht verrückteste Resort, in dem ich je war.
Das Hilton Seychelles Labriz liegt auf Silhouette Island, einer Insel, die sonst nur eine Handvoll Einwohner hat und sonst nur aus Dschungel besteht. Dass es auch hier dank des Status bei Hilton ein geniales Upgrade gab, sollte dem Erlebnis die Krone aufsetzen. Zwar war die Not nach Erholung nach dem letzten Urlaubstrip noch nicht so groß, aber dank Fazilitäten wie einem Tennisplatz, kann man es hier auch etwas aktiver angehen. So verging der Traumurlaub doch wesentlich schneller als man denken mag, sodass wir am Ende eigentlich sogar länger bleiben hätten wollen.
Nach einem kurzen Besuch des Hilton Seychelles Northole am Abreisetag und einem angenehmen Flug mit Ethiopian waren wir viele Stunden später wie in der kalten Realität: In Oslo.
Von dort sollte es aber nicht direkt nach Hause gehen, denn die Flugpreise machten einen kleinen Umweg notwendig. Statt Deutschland stand erstmal noch Tallinn auf der Liste, dann ging es nach Warschau und von dort schlussendlich nach Düsseldorf – hier war dann zumindest für die nächsten Tage aber wirklich Schluss.
Fazit zu einem Monat voller Urlaub
Spätestens seit diesem verrückten Doppeltrip darf ich mir von allen Freunden und meiner Familie anhören, dass ich “immer” Urlaub machen würde. Im Juni letzten Jahres war dies aber auch tatsächlich der Fall, denn von den vier Wochen im Juni war ich knapp drei unterwegs. Die Hälfte des Monats habe ich in einem echten Urlaubsparadies verbracht, einige weitere Tage in Flugzeugen sowie auf dem Weg zum jeweiligen Abflughafen. Die besonders günstigen Flugangebote, die wir hier immer weider präsentieren, sinnvoll in die “Jahresplanung” einzubringen, ist nicht ganz einfach. Trotz der gewissen Überschneidungen und der teils etwas komplexen Anreise kann ich allerdings sagen: Es lohnt sich trotzdem auf jeden Fall!