Die heutige Ausgabe von Reiseverrückt widmet sich der Schattenseite einer Reise. Jeder von Euch hatte sicherlich schon so seine Schwierigkeiten, doch wir können das toppen. Auf nach Südamerika! Dass die Inkastadt Machu Picchu nicht sehr leicht von Deutschland aus zu erreichen ist, war uns bereits bei unserer Reiseplanung bewusst. Mit den vielen Pannen auf dem Weg hatten wir jedoch nicht gerechnet.
Unsere ursprüngliche Reiseplanung
Schon während der Reiseplanung mussten wir feststellen, dass der Zug, der normalerweise von Cusco aus nach Machu Picchu fährt, während unseres Reisezeitraumes nur eingeschränkt zu Verfügung steht. Statt uns morgens zwei Stunden lang mit dem Bus von Cusco nach Ollantaytambo transportieren zu lassen, entschieden wir uns daher für ein Hotel im Sacred Valley.
Der Plan war also morgens von Lima nach Cusco zu fliegen, von dort aus eine Tour durch das Sacred Valley zu machen und am nächsten Tag den Zug ab Ollantaytambo nach Aguas Caliente (nahe Machu Picchu) zu nehmen.
Viel zu früh am Morgen
Nachdem wir einen Tag zuvor in Lima angekommen waren, sollte es dann gleich um 5:19 Uhr von Lima aus nach Cusco gehen. Die Nacht war entsprechend kurz und auch das Frühstück im Hotel würdigten wir um 4 Uhr morgens kaum eines Blickes. Zunächst lief auch noch alles den südamerikanischen Standards entsprechend pünktlich ab. Mit noch halb zugekniffenen Augen ging es dann Richtung Cusco. Das dachten wir jedenfalls.
Im Landeanflug plötzlich eine Durchsage
Nach etwa einer Stunde kam die übliche Durchsage, dass wir uns für die Landung aufrecht hinsetzen und anschnallen sollten. 15 Minuten vor der Landezeit dann die Schocknachricht: Aufgrund von Wetterbedingungen sei eine Landung derzeit nicht möglich.
Das Flugzeug werde zurück nach Lima geleitet. Halb verschlafen war uns zunächst nicht klar, ob wir die Ansage überhaupt richtig verstanden hatten. Wie bei LATAM üblich, hielt man sich an das Spanische. Eine weitere Stunde später dann jedoch die Gewissheit: wir waren wieder am Flughafen in Lima angekommen.
Weitere Informationen am Schalter
Im Flugzeug erhielten wir dann lediglich die Auskunft, dass wir weitere Informationen am Check-In Schalter erhalten würden. Wir nahmen also ebenso wie die anderen Passagiere unsere Beine in die Hand, um möglichst schnell in die Schlange der Wartenden zu gelangen. Die Rennerei war jedoch völlig umsonst, denn die Angestellten am Schalter druckten einfach eine handvoll neuer Boardingpässe aus und riefen nach und nach irgendwelche Namen auf. Eine gute halbe Stunde später, hielten auch wir einen neuen Boardingpass in den Händen. oneworld Emerald Status? Für die Katz!
Erneuter Anlauf
Mit dem Flug um 11 Uhr starteten wir also einen erneuten Anlauf Cusco zu erreichen, nachdem wir bereits seit 7 Stunden wach waren und uns irgendwie bei Starbucks die Zeit vertrieben hatten. Denn eine Lounge für Inlandsflüge gibt es in Lima generell nicht.
Diesmal ging auch alles glatt und wir durften in Cusco landen.
Unser Fahrer, der uns bereits morgens erwartet hatte, war zum Glück auch wieder da. Verspätet machten wir also einen kurzen Abstecher nach Cusco, um die Tickets für Machu Picchu zu kaufen und dann durch das Sacred Valley zu fahren.
Sightseeing im Sacred Valley und Schlammlöcher
Eigentlich waren wir davon ausgegangen das der restliche Tag recht entspannt verlaufen würde. Wären wir wie geplant, bereits um 8 Uhr unterwegs gewesen, wäre das auch sicher der Fall gewesen. So hatten wir jedoch nur noch begrenzt Zeit und unser spanischsprachiger Fahrer wollte uns ins kurzer Zeit möglichst viel zeigen.
Auf dem Weg zur Inka-Stätte Muray blieben wir dann aber im wahrsten Sinne des Wortes stecken. Die “Straße” hatte einige Schlaglöcher und Wassergräben, die unser Fahrer souverän meisterte, aber an der letzten kritischen Stelle blieben wir im roten Schlamm stecken.
Schlammbaden – das Rettungsmanöver
Das Rettungsmanöver glich einer Schlammschlacht. Unser Fahrer zog sich schnurstracks die Schuhe aus, krempelte die Hosenbeine und Ärmel hoch und machte sich zu schaffen. Gemeinsam suchten wir Steine, um die Reifen zu stabilisieren. Trotz Anschieben ließ sich das Auto weder vor noch zurück bewegen. Doch dann kam unsere Rettung in Form einer Motorradgruppe.
Nachdem diese das Auto aus dem Loch geschoben hatten, fuhr unser Fahrer mit Vollgas durch das Loch und blieb zum Glück nicht erneut stecken. Der Fahrer und das Auto waren zwar mittlerweile völlig eingesaut, aber wir konnten Dank seines tatkräftigen Einsatzes noch die Inka-Stätte besichtigen.
Ankommen, ins Bett fallen und am nächsten Tag weiter
Nach weiteren zahlreichen kurvigen Straßen und gefühlt lebensgefährlichen Abhängen gelangten wir spätabends zu unserem Hotel. Nach einem kurzen Dinner, fielen wir beide todmüde ins Bett, da wir am nächsten Tag früh morgens bereits weiter mussten. Die Zugfahrt von Ollantaytambo war hingegen fast schon entspannt. Von Aguas Caliente aus mussten wir dann noch die Serpentinen hoch nach Machu Picchu fahren.
Auch diese Auffahrt war mehr als abenteuerlich und nichts für schwache Nerven. Im Vergleich zu den anderen Erlebnissen war dieser Teil der Reise aber fast noch entspannt.