Die Pleite von Air Italy hat meinen ursprĂŒnglichen Trip auf die Malediven ziemlich durcheinander gewirbelt – ein spannendes neues Review gibt es trotzdem, denn ganz spontan habe ich VerfĂŒgbarkeiten mit Meilen bei Oman Air gefunden!

Mein Timing hĂ€tte kaum besser sein können: Kurz bevor Air Italy die Einstellung des Flugbetriebs bekannt gegeben hatte, habe ich mit Avios im British Airways Executive Club einen Business Class Flug von Mailand nach MalĂ© gebucht. Die Direktverbindung ĂŒber Nacht hatte es mir gewissermaßen angetan und war fĂŒr mich die beste von drei verschiedenen Optionen – mehr dazu in meinem ursprĂŒnglichen Booked-Artikel. Nach langem Suchen und eigentlich mehr durch Zufall habe ich nun doch einen Flug gebucht, der sogar interessante neue Reviews verspricht!

Keine VerfĂŒgbarkeiten oder zu hohe Preise

Wie es das Schicksal so will, hatte ich natĂŒrlich fĂŒr meinen Abflug ab Mailand auch schon einen Zubringer aus Berlin gebucht, sodass ich mich primĂ€r auf Verbindungen ab dort fĂŒr die Suche nach einer Alternative konzentriert habe. Nur war das Angebot doch eher eingeschrĂ€nkt, denn in der Business Class gab es bei der Star Alliance so gar keine VerfĂŒgbarkeiten, einzig nach Bangkok hĂ€tte ich fliegen können und von dort mit einem bezahlten Ticket in der Economy Class weiter. Auch bei oneworld und SkyTeam sah es nicht viel besser aus, genau eine Option hat sich dabei aufgetan:

  • In der Business Class von Mailand nach Doha
  • Eine Übernachtung am Flughafen fĂŒr knapp zwölf Stunden
  • In der Economy Class von Doha nach MalĂ©

Besonders komfortabel oder gĂŒnstig wĂ€re diese Option mit Meilen nicht gewesen, doch da es an Alternativen mangelte, war ich kurz davor diesen Flug zu buchen. Auch weil mir die Preise fĂŒr andere FlĂŒge ehrlich gesagt ein wenig zu hoch waren. Bezahlt hĂ€tte ich einfaches Ticket 1.500 Euro pro Person gekostet, mit Meilen waren ansonsten nur Emirates (90.000 Meilen + 400 Euro in der Business Class) oder Etihad Airways (Ă€hnlich viele Meilen, aber sogar fast 700 Euro GebĂŒhren in der Business Class) verfĂŒgbar gewesen – immerhin jeweils mit relativ attraktiven Flugzeiten.

Keine FlexibilitÀt und schwacher Kundenservice bei British Airways

Leider wollte auch British Airways in der etwas komplexen Situation nicht so recht weiterhelfen, denn das einzige Angebot der Airline war auch nach einigen Tagen: Eine Umbuchung auf einen Flug mit British Airways oder eine vollstĂ€ndige RĂŒckerstattung. Nun ist sicherlich fraglich, ob die Rechtslage in diesem Fall eine Umbuchung auf generell jede andere Fluggesellschaft zulĂ€sst (nach der EU-Verordnung zu den Fluggastrechten sollte dies eigentlich der Fall sein, allerdings wird hier das Thema Liquidierung einer Airline nicht konkret behandelt), aber ich hĂ€tte ehrlich gesagt durchaus erwartet, dass die Airline zumindest auf den engen Partner Qatar Airways, der zudem auch noch hĂ€lftig Inhaber der Pleite-Airline Air Italy war.

Doch nicht nur das Endergebnis, sondern besonders die Hinhaltetaktik der Airline war von vorne bis hinten schwach und nicht das, was man von einem wirklich guten Vielfliegerprogramm erwartet. Tagelang gab es erst keine “Policy”, dann die Aussage, dass Umbuchungen auf andere Airlines folgen sollen – irgendwann war davon dann auf einmal keine Rede mehr. Man bliebt zwar jederzeit freundlich, wirklich helfen wollte man allerdings nicht. Das Problem an den angebotenen Alternativen war bei mir besonders immanent, denn British Airways fliegt zum einen nur von London Gatwick nach MalĂ© (und nicht von Malpensa nach Gatwick) und zum anderen nicht an meinem Reisetag, sondern nur am Vortag oder am Folgetag – beides kam aus verschiedenen GrĂŒnden nicht in Frage.

Eine RĂŒckerstattung ist per se schön und gut, aber zwei Wochen vor einem Flug eine sinnvolle Alternative fĂŒr einen selben Preis zu finden ist nun einmal sehr schwierig, besonders wenn man nicht unlimitiert Geld oder Meilen vorstrecken kann. Einen etwas faden Beigeschmack hinterlĂ€sst das Handling von British Airways entsprechend dann doch.

Ein Zufallstreffer und der schnelle Transfer zu Etihad Guest

Nachdem ich schon kurz davor war, einfach die Verbindung mit Qatar Airways via Doha zu buchen, habe ich noch einmal einen Blick auf Oman Air geworfen. Bei einer frĂŒheren Recherche hatte die Airline keine VerfĂŒgbarkeiten auf die Malediven. Auf einmal war in der Online-Suche des Programms ‘Sindbad’ allerdings VerfĂŒgbarkeit gegeben, an dem Abend, an dem ich ursprĂŒnglich in Mailand ankommen sollte. VerfĂŒgbarkeit gab es auf FlĂŒgen ab Paris, MĂŒnchen, ZĂŒrich und Mailand – Letzteres hĂ€tte ich nicht pĂŒnktlich erreicht, ZĂŒrich und MĂŒnchen sind aber auch mit einem Abflug am Abend in Berlin noch leicht in Verbindung mit dem Oman Air Flug zu erreichen. Favorisiert war dabei bei mir die folgende Verbindung mit der Airline aus dem Oman:

  • MĂŒnchen – Maskat | 21:45 – 07:05 (+1) | Airbus A330-200
  • Maskat – MalĂ© | 09:25 – 14:25 | Boeing 737-900

So habe ich kurzerhand bei Etihad Guest angerufen – bei dem Partner von American Express Membership Rewards kann man mit Meilen auch FlĂŒge bei Oman Air buchen – und gefragt, ob dieselben FlĂŒge auch verfĂŒgbar sind. Nach nur fĂŒnf Minuten war klar: Diese Verbindung ist in der Tat eine Option. Entsprechend habe ich direkt 150.000 American Express Punkte im VerhĂ€ltnis 5:4 transferiert – diese werden zu 120.000 Meilen bei Etihad Guest. Ein Business Class Ticket auf der Verbindung von MĂŒnchen via Maskat nach MalĂ© kostet 60.000 Meilen und etwa 250 Euro Steuern und GebĂŒhren. Offiziell steht auf der Webseite von American Express, dass der Transfer fĂŒnf volle Tage dauert. Besonders in Anbetracht dessen, dass man Oman Air Tickets bei Etihad Guest mindestens sieben Tage vor Abflug buchen musste, machte mir das ein wenig Angst.

Doch nach all dem UnglĂŒck sollte ich am Ende doch noch ein wenig GlĂŒck haben: Schon zehn Stunden spĂ€ter (transferiert habe ich spĂ€t abends und am nĂ€chsten Morgen um 7 Uhr waren die Meilen da) konnte ich die FlĂŒge buchen. Zwar gab es hier noch ein Problem an der Hotline, da die FlĂŒge nur noch jeweils fĂŒr die Teilstrecken und nicht die Gesamtstrecke verfĂŒgbar waren, doch das war schnell gelöst. Wenige Minuten und ein paar Mal schwierig buchstabieren spĂ€ter hatte ich die Tickets im Postfach. Der Aufwand war hier zwar noch nicht gĂ€nzlich beendet, denn ein Zubringer nach MĂŒnchen, eine Stornierung der Tickets nach Mailand sowie des Hotels dort waren auch noch notwendig, aber ĂŒberhaupt ein angenehmes Ticket fĂŒr den Hinflug in zwei Wochen zu haben, ist doch ein tolles GefĂŒhl!

Apex Suite, eine neue Lounge & eine weitere Nacht auf den Malediven

Dadurch, dass die Verbindung mit Oman Air schon einen Abend frĂŒher geht und angenehm kurz ist, kommen wir bei dem Flug sogar deutlich frĂŒher auf den Malediven an, als ursprĂŒnglich geplant. Zwar wĂ€re ich ansonsten am Morgen und nicht erst am frĂŒhen Nachmittag angekommen, so habe ich aber dennoch knapp 18 Stunden mehr auf der Trauminsel. Entsprechend habe ich mich entschieden noch eine sechste Nacht im Conrad Maldives zu buchen und kann das Resort damit mit Punkten sogar noch lĂ€nger genießen – zwar ist das Waldorf Astoria sicher das absolute Highlight, aber ich freue mich dennoch auf eine zusĂ€tzliche Urlaubsnacht.

Sehr interessant und hoffentlich auch angenehm werden allerdings auch die FlĂŒge, denn im Jet von MĂŒnchen nach Maskat erwartet mich ein Airbus A330 mit Apex Suiten, dem neuen Business Class Produkt von Oman Air. Dieses konnte ich schon in der Japan Airlines Business Class kennen lernen und war sehr angetan. Ebenfalls positiv ist, dass ich mir ein Bild des neuen Flughafens in Maskat sowie der neuen Oman Air Lounge machen kann. Selbst das Review der Boeing 737-900 von Maskat nach MalĂ© wird interessant, da ich bislang nur die alte Business Class in den Mittelstreckenjets von Oman Air testen konnte. Damit kommen also noch einmal drei interessante Reviews dazu – eine tolle Ausbeute dafĂŒr, dass ich zwischen durch doch eher verzweifelt war, was die Suche nach einem passenden Ticket angeht.

Fazit zu meinem neuen Flug auf die Malediven

Ich sage gerne, dass es mit Meilen immer einen Weg gibt, zum Ziel zu kommen, doch in diesem Fall habe ich sogar schon selbst daran gezweifelt. Schon die ursprĂŒngliche Suche fĂŒr einen Hinflug war alles andere als einfach und die Pleite von Air Italy und der schwache Kundenservice von British Airways haben doch fĂŒr viel Kopfzerbrechen gesorgt. Dass sich gerade Etihad Guest mit dem interessanten Oman Air Ticket als Rettung erwiesen hat, ist doch sicherlich auch spannend, immerhin wird das Programm doch selten als attraktiv wahrgenommen. Man merkt damit auch wieder: Es lohnt sich manchmal hartnĂ€ckig nach VerfĂŒgbarkeiten zu suchen!

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er ĂŒber 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 StĂ€dte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lĂ€sst er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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