Es vergeht kaum ein Tag, an dem man den Begriff “Error Fare” heutzutage nicht mehr lesen kann. Ob auf MyDealz, bei den Urlaubspiraten oder einfach auf Twitter: Jeder gute Preis ist heutzutage eine Error Fare. Warum? Weil damit die Verkäufe steigen. In dieser Kolumne wollen wir mit dem inflationär verwendeten Begriff aufräumen.

Ich bin trotz meiner vergleichsweise jungen Jahre schon einige verrückte “Angebote” abgeflogen. Ob ein Hin- und Rückflug von Sao Paulo nach Tokio für 300 Euro, ein Mix aus Economy und First Class von Venedig nach Bangkok für 150 Euro oder innereuropäische Flüge an der Grenze zum Nullbetrag. Ja, diese speziellen “Angebote” waren sicherlich eine sogenannte Error Fare. Doch nur weil ein Flug oder ein Hotel günstig ist, handelt es sich noch nicht um eine Error Fare.

Der Begriff Error Fare weckt die Gier

Ihr habt vermutlich schon bemerkt: Bei uns lest Ihr von sogenannten Error Fares überhaupt nichts. Klar, einige Angebote gibt es nur einige Stunden und das machen wir auch deutlich. Wir raten bei besonders günstigen Angeboten auch dazu, dass Ihr nicht sofort weitere Schritte plant. Dennoch halten wir uns mit der Begrifflichkeit Error Fare zurück.

Nicht jedes gutes Business Class Angebot ist eine Error Fare

Warum? Weil man es so zum einen der Airline erleichtert, zu argumentieren, dass es sich um einen Fehler handelt. Zum anderen um Euch nicht zu verunsichern. Der Begriff Error Fare weckt bei Vielen die Gier. Dadurch, dass man vermeintlich viel spart, bucht man oft ohne darüber nachzudenken. Am Ende spart man überhaupt nicht oder kann den Flug vielleicht sogar gar nicht erst antreten.

Jede Buchung sollte gut durchdacht sein

In den letzten Monaten ist die Grenze zwischen einem Preisfehler und einer sogenannten Error Fare immer weiter verschwommen. Hin- und Rückflüge in die USA findet man mittlerweile regulär für unter 300 Euro, Business Class Hin- und Rückflüge für weniger als 1.000 Euro in alle Weit sind längst keine Seltenheit mehr.

Selbst nach Kalifornien gibt es teilweise Hin- und Rückflüge für unter 300 Euro

Natürlich erscheint es toll, wenn ein Flug auf einmal nur noch 200 Euro in der Economy Class oder 600 Euro in der Business Class kostet. Doch nicht in jedem Fall solltet Ihr deshalb sofort zuschlagen. Stattdessen solltet Ihr vor der Buchung wissen, ob Ihr Urlaub bekommt, mögliche Kosten für die Anreise anfallen oder Ihr nicht vielleicht doch lieber zu einer anderen Destination fliegen wollt. Wenn Ihr die meisten ach so tollen Error Fares einmal mit allen Zusatzkosten durchrechnet, fällt nicht gerade selten auf: Wirklich billiger ist das Ganze überhaupt nicht.

Error Fares müssen einfach passen

Besonders die Runde gemacht haben vor einigen Monaten etwa die günstigen Business Class Angebote mit Qatar Airways. Für knapp über 600 Euro ging es von Amsterdam und Brüssel nach Tokio. Buchen konnte man einige Stunden lang. Die Verfügbarkeit war gut, Amsterdam und Brüssel liegen nahe an Deutschland. So konnten sicherlich einige von Euch von diesem Angebot profitieren. Storniert werden die Flüge mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, da der Preisunterschied zu vergangenen Angeboten nicht allzu signifikant ist. Doch viele werden sicherlich auch nicht gebucht haben. Mir beispielsweise haben die Ausschlussdaten nicht gepasst.

Die Buchung einer Error Fare macht nur Sinn, wenn sie zu Eurer Urlaubsplanung passt

Statt zwei Wochen Japan doch nur sechs Tage, weil die Verfügbarkeit nicht stimmt? Das ist mir eine Ersparnis von ein paar hundert Euro nicht wert. Genauso geht es vermutlich auch vielen von Euch. Auch deshalb will ich Euch in dieser Kolumne zwei Dinge auf den Weg geben: Haltet die Augen auf und reagiert bei Error Fares schnell. Denkt gleichzeitig aber unter allen Umständen nach und bucht nur dann, wenn das Angebot für Euch auch wirklich passt. Halbgare Lösungen mögen am Ende ein paar Euro weniger kosten, sind dafür aber weniger komfortabel oder mindern die Urlaubsfreude.

Wer von Euch hat bereits eine ‘Error Fare’ gebucht oder sich sogar die Finger verbrannt?

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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