Die airberlin Insolvenz und anschließend auch das ähnliche Schicksal von topbonus hat die letzten Tage hier auf reisetopia maßgeblich bestimmt – Grund genug für uns, einen Flug nach der airberlin Insolvenz zu testen. Auch wir selbst sind betroffen, denn insgesamt liegen über 400.000 Meilen und drei Platinum Status sowie mehrere Upgrade Voucher ‘im Feuer’. Für den Rückweg von unserem reisetopia Meeting in Dubai habe ich mich für einen airberlin Flug von Abu Dhabi nach Berlin Tegel entschieden – wenige Tage nach der airberlin Insolvenz und nur einen Tag nach der Insolvenzmeldung von topbonus.
‘Business as usual’ am Flughafen Abu Dhabi
Mit etwas komischem Gefühl kam ich morgens um 6 Uhr an den Flughafen Abu Dhabi, um für meinen airberlin Flug um 9.25 Uhr einzuchecken. Nachdem Moritz bereits einige Tage vorher in der Alitalia Business Class von Abu Dhabi über Rom nach München geflogen war und dabei gemischte Erlebnisse hatte (Zitat einer Etihad Mitarbeiterin: „airberlin does not exist anymore“), war ich nicht sicher was mich erwartet – auch weil zum Zeitpunkt von Moritz’ Flug noch keine Nachricht zur Insolvenz von topbonus vorlag.
Die Damen und Herren in Etihad Uniform schienen von der Situation allerdings noch nichts mitbekommen zu haben und checkten mich wie gewohnt ein. Sogar die Nutzung meines Upgrade Vouchers war kein Problem, sodass ich diesen Flug sogar in der airberlin Business Class absolvieren konnte. Kein schlechter Start in den ersten und vielleicht letzten Flug nach der airberlin Insolvenez.
Ob nun dabei wirklich eine Absprache mit airberlin oder topbonus über den Voucher erfolgte, ich wage es mal zu bezweifeln.
First Class Lounge-Zugang und Boarding ohne Besonderheiten
Als topbonus Platinum gibt es (oder gab es bisher?) in Abu Dhabi Zugang zur Etihad First Class Lounge. Auch hier gab es keinerlei Probleme, offensichtlich ist airberlin wohl noch Mitglied der Etihad Airways Partner Allianz.
Besonders beim Lounge-Zugang war ich unsicher, denn nicht nur hat Etihad als Aktionär und quasi-Eigentümer von topbonus mitgeteilt die Unterstützung mit sofortiger Wirkung einzustellen, sondern airberlin war vor einigen Tagen auch von der Webseite der Etihad Airways Partners verschwunden. Soweit so gut. Nach einem wie gewohnt genialen Frühstück in der Lounge ging es also zum Gate, wo auch das Boarding wie gewohnt stattfand.
Ein wenig Nostalgie kam beim Boarden meines wohl letzten airberlin Fluges dann schon auf. Es ist wirklich schade um die Airline und vor allem um das grandiose Vielfliegerprogramm topbonus, wenngleich das Schicksal von airberlin auch noch nicht abschließend geklärt ist.
Man nimmt die Situation sehr professionell
Der Flug selbst war dann ebenfalls erstaunlich normal, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass nicht 80 Prozent der Menschen an Bord über die Insolvenz bescheid wussten. Schließlich hatte die Nachricht doch ziemlich große Wellen geschlagen und ist auch politisch von Relevanz. An Bord war davon allerdings nichts zu bemerken. Netter Service, Betonung der Durchführung des Fluges als Etihad Airways Partners Flug und ein Schokoherz zum Ende – typisch airberlin eben.
Dabei rechne ich es sowohl der Crew, als auch den Passagieren hoch an, dass hier keine Diskussion aufkamen oder irgendwelche Sprüche geklopft wurden. Schließlich erlebt man es nicht allzu selten, dass der geneigte deutsche Tourist irgendetwas zu bemängeln hat und dann ein nettes “ach die sind ja eh pleite” über die Lippen rutscht.
Fazit zu meinem Post-Insolvenz Flug mit airberlin
Etwas überrascht bin ich nun doch, während ich diesen Artikel im ICE auf dem Rückweg von Berlin nach Hamburg schreibe. Nach der ausgiebigen Berichterstattung über die Insolvenz und der doch enorm unsicheren Zukunft von airberlin, hatte ich wenigstens irgendeine Art von Zwischenfall erwartet. Für mich war es ein – wie bisher immer – angenehmer Flug mit airberlin und als ich mein wohl letztes Schokoherz bekam, tat es mir schon ein wenig Leid. Unabhängig davon, was jetzt mit den Mitarbeitern passiert (wir alle hoffen natürlich das beste) oder an wen und in welchen Teilen die Airline verkauft wird, eine Erhaltung der airberlin (und vor allem topbonus) wie wir sie kannten ist wohl eher unwahrscheinlich. Unabhängig von jeglicher Nostalgie könnt Ihr also ganz beruhigt Eurem nächsten Flug nach der airberlin Insolvenz entgegen sehen (sofern er denn in der näheren Zukunft stattfindet) und Euch als topbonus Statusmitglied auch bei allen bisherigen Partnern auf die gewohnten Statusvorteile freuen.