Zum Abschluss meiner kleinen Serie geht es mit Iberia in der Business Class des Airbus A350 über London zurück Richtung Berlin. Welche Erfahrungen ich gemacht habe, erfahrt Ihr in dieser Iberia Business Class-Bewertung.

Meine kleine Reise durch Europa neigte sich dem Ende zu. Nachdem ich von Köln mit dem Thalys nach Brüssel gefahren bin, habe ich im Sheraton Brussels Airport eine kurze Übernachtung eingelegt. Am nächsten Morgen ging es dann mit TUIfly Belgium in der Boeing 737 MAX 8 nach Palma de Mallorca, wo ich für einige Stunden einen Aufenthalt eingelegt habe. Diese paar Stunden waren dringend nötig, wie Ihr später noch erfahren werdet. Am Nachmittag des gleichen Tages ging es dann mit Iberia Express zunächst nach Madrid. Dort habe ich eine Nacht im Madrid Marriott Auditorium verbracht, mich mit einem bekannten Youtuber (zufällig) getroffen, bevor es am nächsten Morgen zurück nach Berlin ging. Zunächst sollte mich Iberia in der Business Class des Airbus A350 nach London bringen. Meine sehr gemischten Erfahrungen dazu könnt Ihr hier nachlesen.

Iberia Airbus A350 von Madrid nach London – die Buchung

Wie bereits die anderen Flüge und Hotels habe ich auch diese Buchung erst zwei Wochen vor Start vorgenommen. Der Flug mit Iberia von Madrid nach London war Teil einer Oneway-Buchung. Der Flug mit Iberia Express von Palma de Mallorca nach Madrid war ebenfalls Teil dieser Buchung. Das Ticket von Palma de Mallorca über Madrid nach London hat mich in der Business Class 198 Euro gekostet.

Kein schlechter Deal für so eine kurzfristige Buchung. Der Preis lohnt sich vor allem, da Iberia im Airbus A350 über eine vollwertige Business Class verfügt. Bei Iberia Express hingegen war nur die typische europäische Business Class vorzufinden. Da wir dazu bereits Reviews geschrieben habe, verzichte ich auf einen Erfahrungsbericht zu dieser Teilstrecke.

Die Übernachtung habe ich übrigens mit Absicht gebucht, damit ich am frühen Morgen den ersten Flug nach London nehmen kann. Schon seit längerer Zeit wird die Verbindung zwischen Madrid und London mit Langstreckenflugzeugen durchgeführt. Bei diesem Flug war die Chance jedoch am höchsten, am Ende auch im Airbus A350 zu sitzen. Tatsächlich ging der Plan auf.

Von London sollte es dann übrigens mit KLM über Amsterdam zurück nach Berlin gehen. Das wurde mir jedoch noch zum Verhängnis, da meine Buchung mit Iberia vermeintlich in London endete und man mich deshalb nicht ohne weiteres einchecken wollte. Doch dazu im nächsten Teil mehr.

Iberia Airbus A350 von Madrid nach London – am Boden

Dieser Teil war für mich besonders spannend. Die Zeichen der Zeit spiegelten sich vor allem in diesem Segment wider. Deshalb werde ich zunächst auf meine Erfahrungen beim Check-in eingehen, ehe wir zur Lounge am Flughafen von Madrid kommen.

Der Check-in

Glücklicherweise kam ich überpünktlich in Palma de Mallorca an. Nach einer kurzen Bustour zum Terminal absolvierte ich hier die Einreise in Spanien, verließ die Ankunftshalle und machte mich zum Check-in auf. Eigentlich vermutete ich, dass ich den Check-in für den kompletten Flug bis nach London hier bereits vollziehen kann. Der Check-in zog sich jedoch einige Stunden. Endlose Debatten über die Buchungen wurden geführt, gefolgt von immer wieder falschen Aussagen des Personals von Iberia vor Ort.

Laut Iberia endete meine Buchung in London. Mein Nachweis über die Buchung mit KLM hat man sich zwar mehrmals angesehen, zählte jedoch nicht als Transit in London. Zwischen Ankunft und Weiterflug in London hatte ich circa drei Stunden Aufenthalt. Damit befinde ich mich weit unter der Grenze von 24 Stunden im Transit im Flughafen. Dafür muss man lediglich, Stand damals, einen negativen PCR-Test und die Einreiseanmeldung zum Transit vorweisen. Beides habe ich getan, reichte jedoch nicht aus.

Zuerst sagte man mir, ich soll einen weiteren PCR-Test absolvieren. Glücklicherweise befindet sich ein Testzentrum in der Abflughalle des Flughafens. Circa 30 Minuten später hatte ich meinen Test absolviert und das erneute negative Testergebnis lag mir auch schon vor. Das war nach Ansicht von Iberia noch immer nicht genug. Nun sollte ich einen PCR-Test in London buchen, da ich nach Ansicht von Iberia ja in Großbritannien einreisen würde.

Nach geschlagenen drei Stunden einigten wir uns darauf, dass man mich bis Madrid einchecken würde und ich den Fall dort nochmal klären solle. Direkt nach Ankunft in Madrid suchte ich den Serviceschalter von Iberia auf. Dort verwies man mich an das Personal beim Check-in. Beim Business Class Check-in verwies man mich wiederum an einen Supervisor, der mich jedoch wieder zum Check-in zurückschickte. Auch hier vergingen weitere 1,5 Stunden, ehe ich einfach und unkompliziert eingecheckt werden konnte.

So viel sei schon mal vorweggesagt: In London kontrollierte niemand die Einreiseanmeldung oder den negativen PCR-Test. Der Transfer in London war einfach und unkompliziert. Selbst ohne Bordkarte für meinen Weiterflug nach Amsterdam und Berlin ließ man mich in den Abflugbereich des Terminals 2. Als kleines Zwischenfazit bleibt hier bereits zu sagen: Komplexe Reisen sind während Corona definitiv keine Empfehlung.

Die Lounge

Während ich in Palma de Mallorca nur noch wenig Zeit zur Verfügung hatte, besuchte ich die Lounge “Sala VIP Valldemossa Mallorca”. Moritz hat die Lounge ebenfalls vor gar nicht so langer Zeit besucht und bereits ein Review dazu geschrieben.

In Madrid war die Situation mit den Lounges nicht viel einfacher. Abflüge außerhalb des Schengen-Raumes gehen vom Satelliten des Terminals 4 ab, genannt Terminal 4S. Zum Terminal fährt eine Untergrundbahn. Ich wollte noch im Hauptterminal in die Lounge. Leider war die Iberia Lounge hier nicht so leicht zu finden, weshalb ich meinen Priority Pass nutzen wollte. Hier wies man mich jedoch darauf hin, dass auch im Satelliten die Priority Pass-Lounge geöffnet sei und ich deshalb mich lieber direkt dorthin begeben soll.

Dort sollte ebenfalls bereits die Iberia Lounge erst kürzlich eröffnet haben. Leider öffnete diese aber erst ihre Türen um 7 Uhr morgens – zu früh für mich. Nach einigen Irrwegen im Terminal 4S fand ich dann aber immerhin die Priority Pass-Lounge vor, nahm dort ein kleines Frühstück zu mir und habe mich dann zum Abfluggate am Ende des Terminals begeben.

Das Boarding

Das Boarding lief dann übrigens gut sortiert. Wie bei größeren Flugzeugen üblich gibt es verschiedene Gruppen. Normalerweise ist Iberia auf Kurzstreckenflügen davon während der Corona-Pandemie abgewichen. Kurzstreckenflugzeuge, wie der Airbus A320, werden seitdem von hinten geboardet. Business Class-Passagiere betreten dementsprechend das Flugzeug zuletzt.

Für das Boarding des Airbus A350 gab es aber mehrere Gruppen für Business und Economy Class. Die Business Class durfte von der linken Seite des Gates boarden, Economy Class-Passagiere von der rechten Seite. Dementsprechend verlief das Boarding auch sehr schnell, routiniert und vor allem auch mit entsprechenden Schutzmaßnahmen statt. Business Class-Passagiere können so sogar wie sonst auch als Erstes an Bord gehen.

Iberia Airbus A350 von Madrid nach London – der Sitz

Im Flugzeug angekommen wurde ich von einer Flugbegleiterin begrüßt. Ich wählte einen Sitzplatz auf der rechten Seite des Flugzeugs, musste also den hinteren Gang zu meinem Sitz wählen. Ich wählte Sitzplatz 7J. Das ist ein Fensterplatz, welcher sich direkt Fenster befindet. Mit der 1-2-1 Konfiguration der Business Class sind die Sitze immer abwechseln angeordnet. Dadurch befinden sich die Sitze in den geraden Reihen immer direkt am Gang. Für mehr Privatsphäre würde ich deshalb die Reihen mit ungeraden Nummern empfehlen.

Am Platz selbst fand ich bis auf die Kopfhörer und ein Desinfektionstuch keine weiteren Annehmlichkeiten vor. Der Sitz selbst kommt jedoch mit ausreichend viel Stauraum daher, Steckdosen und USB-Anschlüssen, einem Fernseher und natürlich auch einen Tisch. Der Tisch befindet sich im vorderen Sitz und muss lediglich ausgeklappt werden. Die Größe ist ausreichend, um ein komplettes Menü darauf serviert zu bekommen oder um am Laptop arbeiten zu können.

Die Sitze sind bequem und definitiv für so einen kurzen Flug mehr als ausreichend. Auch auf Langstrecken kann ich mir vorstellen, dass die Sitze ausreichend Komfort bieten. Leider ist die Kabine nach meinem Geschmack jedoch etwas trist eingerichtet. Das schöne rot und gelb der Airline und spanischen Flagge findet sich hier nicht wieder. Die Kabine ist in einer Mischung aus weiß und grau gehalten und vermittelt damit leider wenig Flair und Verbundenheit zu Iberia.

Iberia Airbus A350 von Madrid nach London – das Catering

Pünktlich rollten wir zur Startbahn. Der Rollweg war so kurz, dass selbst das Sicherheitsbriefing unterbrochen werden musste. Definitiv nicht den Regeln entsprechend. Der Airbus A350 stieg jedoch trotzdem sicher auf die Flughöhe des damaligen Tages: 43.000 Fuß. Trotz der kurzen Flugzeit nach London-Heathrow eine enorme Höhe, die ich so nicht vermutet hätte.

Kurze Zeit später begann die Crew mit dem Service. Zur Begrüßung wurde ein frischer Orangensaft serviert. Kurze Zeit später folgte dann auch schon das Frühstück. Dieses wurde auf einem Tablett serviert. Leider weiß ich nicht, ob Iberia das vor der Corona-Pandemie einzeln serviert hat, würde aber eher nein vermuten.

Das Frühstück bestand aus einem Omelett mit gekochtem Blattspinat und Tomaten. Dazu wurde ein Croissant mit Marmelade serviert. Frisches Obst sowie ein Joghurt inklusive Superfood fand ich auch auf dem Tablett vor. Ein wirkliches gutes Frühstück. Ähnlich wie bereits bei TUIfly einen Tag zuvor war ich sehr vom Frühstück angetan.

Frischer Kaffee oder Tee wurde ebenfalls serviert, ehe das Tablett schon wieder abgeräumt wurde. Die Flugbegleiter kamen im Anschluss erneut durch, um nach weiteren Getränkewünschen zu fragen. Ich fragte nach anderen Säften und habe daraufhin einen Ananas-Orangensaft bestellt. Leider wurde daraus erneut ein richtiger Orangensaft. Obwohl ich kein Fan von Orangensaft bin, schmeckte dieser dennoch ganz gut.

Iberia Airbus A350 von Madrid nach London – der Flug

Die verbleibende Flugzeit habe ich in der Loungeposition verbracht. Nebenbei verfolgte ich den Flug auf der Karte über den Bildschirm vor mir. Das Entertainment-System war zudem mit vielen Filmen, Serien und Musikalben gespickt. Mir war an diesem Morgen jedoch nicht danach, also setzte ich meine eigenen Kopfhörer auf und hörte ein bisschen Musik, während ich in der bequemen Liegeposition mehrmals eingeschlafen bin.

Was leider wenig positiv auffällt: Die Flugbegleiter verstecken sich gerne in der Küche und sind wenig präsent. Diese Erfahrung hat sich schon auf dem Flug zuvor und im vergangenen Jahr bemerkbar gemacht. Ein Lächeln fehlt ebenfalls. Unabhängig davon, ob ich in der Business oder Economy Class fliege, erwarte ich zuvorkommende, freundliche und aufmerksame Flugbegleiter, die Spaß an ihrer Arbeit haben. Vielleicht hatte ich aber nur Pech bei der Auswahl der Crews auf meinen Flügen.

Überpünktlich setzten wir auf Landebahn 9L in London auf. Die rechte Fensterseite hat sich damit leider nicht bezahlt gemacht. Leider habe ich nie das Glück, den Anflug über London zu bekommen, wenn ich schon Sitzplätze auf der rechten Seite des Flugzeugs reservieren kann. Leider kamen wir so früh in London an, dass unsere Parkposition noch blockiert war und wir circa eine halbe Stunde auf dem Vorfeld verharren mussten. Ich hatte jedoch ausreichend Zeit zum Umsteigen und deshalb kein Problem. Wie sich dann ja bereits bekannterweise herausstellen sollte, hatte ich mit dem Transit in London auch keinerlei Probleme.

Iberia Airbus A350 von Madrid nach London – das Fazit

Den Airbus A350 von Iberia habe ich mit gemischten Gefühlen verlassen. Endlich konnte ich mal wieder in einer richtigen Business Class eines der besten Flugzeuge sitzen. Die Flugzeit war zwar kurz, aber ich konnte jede Minute in dem wirklich bequemen Sitz genießen. Leider überwog jedoch die Erfahrung beim Check-in am Tag zuvor und der eher unfreundliche Service an Bord. Iberia hat ein durchaus gutes und konkurrenzfähiges Hard-Product, beim Soft-Product, dem Service also, muss der spanische Flagcarrier aber eindeutig aufholen.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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