Seit geraumer Zeit steht der Flugzeughersteller Boeing im Fokus der US-Luftfahrtbehörde, insbesondere nach dem Vorfall mit Alaska Airlines Anfang des Jahres.
Der Zwischenfall, bei dem ein Boeing 737 MAX aufgrund fehlender Schrauben notlanden musste, sorgt jeher für Sicherheitsbedenken. Eine aktuelle Warnung der US National Transportation Safety Board (NTSB) bringt erneut Qualitätsprobleme des Modells ans Licht. Mehr als 40 Betreiber von Flugzeugen der Boeing 737-Familie könnten mit potenziell gefährlichen Ruderteilen ausgestattet sein, wie Reuters berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Vorfall, bei dem die Ruderpedale einer United Airlines Boeing 737 MAX während der Landung in Newark blockierten, führte zu den Sicherheitsempfehlungen einer NTSB
- Boeing 737 Modelle von über 40 Fluggesellschaften könnten mit unsicheren Ruderteilen ausgestattet sein
- Betroffene Airlines sind bereits über die Probleme der Ruderpedale informiert
Sicherheitsrisiken durch fehlerhafte Bauteile
Schon zuvor wurden sowohl technische Probleme als auch lose Schrauben an vielen Boeing 737 MAX gefunden. Und auch jetzt gibt es wieder alarmierende Nachrichten: Die NTSB hat festgestellt, dass möglicherweise über 271 Teile an Flugzeugen von mindestens 40 Fluggesellschaften von Qualitätsproblemen betroffen sein könnten. Betroffene Airlines wurden bereits von der US-Luftfahrtbehörde informiert.
Die aktuellen Probleme beziehen sich auf die sogenannten Rollout-Leitungsaktuatoren, die wichtig für das Rudersystem der Boeing 737 MAX ist. Ein Vorfall am Newark Liberty International Airport zeigte, dass die Rudersysteme unter bestimmten Bedingungen nicht zuverlässig funktionieren. Wenn die Feuchtigkeit beispielsweise in den Aktuatoren gefriert, können die Piloten die Kontrolle über das Ruder verlieren, was in kritischen Situationen katastrophale Folgen haben könnte, wie Simple Flying berichtet.
Flight crews may not know what to expect if the rollout guidance actuator fails at low altitude or during landing. The failure is unacceptable.
National Transportation Safety Board
Reaktionen der Fluggesellschaften
Noch ist unklar, wie viele Fluggesellschaften genau von den Ruderproblemen betroffen sind. Während einige Fluggesellschaften wie Japan Airlines und Ryanair bereits erklärt haben, dass ihre Flotte nicht betroffen ist, geben andere Airlines an, Vorbereitungen auf mögliche Maßnahmen zu treffen.
Die Federal Aviation Administration (FAA) will angemessene Tests durchführen und sicherstellen, dass alle Airlines über die Risiken informiert sind.