Auch United Airlines veröffentlicht als zweite Fluggesellschaft in den USA die Ergebnisse für das Jahr 2020 – der Verlust ist deutlich geringer als bei Delta Air Lines.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Major Carriers in den USA bekommen in diesen Tagen ein deutliches Gesicht. Nach Delta Air Lines veröffentlicht nun auch United Airlines die Ergebnisse für das vergangene Jahr 2020. Am Ende steht auch bei ihr ein milliardenschwerer Verlust, wie die Fluggesellschaft selbst bekannt gab.

Sieben Milliarden US-Dollar Verlust in 2020

Nachdem Delta Air Lines bereits vor einigen Tagen als erste Fluggesellschaft in den USA die Ergebnisse für das Jahr 2020 veröffentlicht hat, ist nun auch die Zeit für United Airlines gekommen. Gemessen an den Sitzplatzkapazitäten war United Airlines noch in 2019 die größte Fluggesellschaft der Welt. Auch deshalb konnte United das Jahr 2019 ähnlich wie Delta als Rekordjahr verbuchen. Im Jahr 2020 sieht das für beide Fluggesellschaften aber ganz anders aus.

Deshalb war es das oberste Ziel von United Airlines im Jahr 2020 die Liquidität zu sichern und die Verluste zu minimieren. Beide Ziele waren erfolgreich: Seit Beginn der Krise konnte die Fluggesellschaft 26 Milliarden US-Dollar an finanziellen Mitteln sammeln und die Verluste von 38 Millionen US-Dollar auf 19 Millionen US-Dollar pro Tag sogar halbieren. Dennoch steht am Ende des Geschäftsjahres ein Verlust von 7,1 Milliarden US-Dollar zu Buche. Das liegt vor allem am massiven Einbruch der Umsatzerlöse. Diese lagen im Jahr 2020 mit 15,4 Milliarden US-Dollar 65 Prozent unter den Erlösen des Vorjahres. In 2019 konnte man noch über 600 Millionen US-Dollar Gewinn einfahren.

Geringerer Verlust als bei Delta

Dennoch fallen die Verluste damit deutlich geringer aus als bei Delta Air Lines. Die Fluggesellschaft aus Atlanta, Georgia musste in 2020 einen Rekordverlust von über zehn Milliarden US-Dollar verzeichnen. Interessanterweise sind die Umsatzerlöse mit 15,9 Milliarden US-Dollar bei Delta nur geringfügig höher als bei United. Damit zeigt sich eindrucksvoller Weise, dass United mit der Minimierung der täglichen Verluste deutlich erfolgreicher war. Wie auch Delta profitierte United von den Krediten der US-Regierung, womit man hauptsächlich die Lohnfortzahlung der Angestellten sichern konnte.

Auch wenn die Bemühungen von Erfolg geprägt waren, schätzt man den Beginn des Jahres 2021 trotzdem konservativ ein. Für das erste Quartal erwartet man mit circa 50 Prozent Sitzplatzkapazität Umsatzerlöse, welche um 65 bis 70 Prozent geringer ausfallen als im ersten Quartal 2019. Für dieses Quartal sind noch knapp 20 Milliarden US-Dollar an finanziellen Mitteln vorhanden, die man auch als gesichert sieht. Mit der Verteilung des Impfstoffes zeigt sich jedoch auch Zuversicht. United Airlines ist die erste Fluggesellschaft, die den Impfstoff in die USA geflogen hat. Sobald dieser flächendeckend zur Verfügung steht, erwartet man eine schnelle Regeneration des Reiseverkehrs. Ein Ziel, welches für Airlines sowie Passagiere ähnlich stark herbeigesehnt wird.

Für die Zwischenzeit wird die Fluggesellschaft wohl die aktuelle Strategie beibehalten und sich auf den Tourismus-Verkehr konzentrieren. Mit der erneuten Grenzschließung für Schengen-asoziierte Staaten bleibt der Fluggesellschaft, die sich vor Corona vor allem auch auf den Geschäftsreisenden-Verkehr nach Europa, aber auch Asien, fokussierte, auch nichts anderes übrig. Dennoch erfand sich United in der Krise neu und hat Flugstrecken von und in den Süden der USA, der Karibik, Mittel- und Südamerika aufgenommen – jedoch nicht von ihren Drehkreuzen beispielsweise in Chicago, New York oder San Francisco. Seitdem werden auch Verbindungen zwischen zwei Flughäfen angeboten, die keine Drehkreuze der Fluggesellschaft sind, womit United nun einen Markt bedient, der hauptsächlich von US-amerikanischen Billigfluggesellschaften wie Southwest und Spirit bearbeitet wird.

Fazit zu den milliardenschweren Verlusten von United Airlines

Auch United Airlines musste, wie zu erwarten war, ein rekordverdächtigen Verlust in 2020 hinnehmen. Mit sieben Milliarden US-Dollar fällt dieser aber um über drei Milliarden US-Dollar geringer aus als beim Wettbewerber Delta Air Lines. Dennoch scheint die Zukunft der Fluggesellschaft gesichert zu sein. Aufgrund der Krise sah man sich zu weitreichenden Einschnitten gezwungen. Deswegen sollte sicher sein, dass United auch für die nächsten Monate die richtigen Entscheidungen treffen wird, um nach der Krise wieder zu alter Stärke zurückfinden zu können.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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