Keine guten Nachrichten für Hoteliers: Die Beratungen von Bund und Ländern deuten nicht auf ein Ende des Verbots touristischer Übernachtungen zum 30. November hin – die endgültige Entscheidung dürfte in einer Woche fallen.
Am heutigen Montag beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel, das Kabinett sowie die Ministerpräsidenten der Länder über die Entwicklungen der Corona-Zahlen in Deutschland sowie die ergriffenen Maßnahmen. Zu diesen gehört auch ein Verbot von touristischen Übernachtungen im Inland, das Ende Oktober beschlossen wurde und das seit dem 2. November im ganzen Land gibt. Schon damals wurde erklärt, dass am 16. November über die geltenden Maßnahmen beraten werden soll. Nun ist allerdings klar, dass heute keine Entscheidung über das weitere Vorgehen getroffen wird. Eine Wiedereröffnung der Hotels für touristische Übernachtungen zum 1. Dezember wird so sehr unwahrscheinlich.
Lockerung des Verbots im November ausgeschlossen
Schon vor dem Treffen am Montag hieß es aus Kreisen der Teilnehmer unisono, dass es im Laufe des Novembers zu keinen Lockerungen kommen würde. Das liege in den hohen Infektionszahlen im Land begründet, hieß es dazu. Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen ist seit einer Woche in etwa auf einem ähnlichen Niveau, allerdings sind die Zahlen noch nicht relevant gefallen, sodass sie weiterhin auf dem höchsten jemals erfassten Niveau verbleiben. Relevante Lockerungen können sich einige Ministerpräsidenten laut verschiedenen Interviews erst vorstellen, wenn man sich wieder dem Wert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen annähert. Aktuell liegt Deutschland bei diesem Wert bei über 150, sodass Lockerungen in zwei Wochen sehr unwahrscheinlich erscheinen. Relevante Entscheidungen sollen allerdings vorerst vertragt und voraussichtlich am 23. November getroffen werden.
Klar ist allerdings auch, dass diese erneute Verschiebung und der hohe Stand der Infektionszahlen es unwahrscheinlich macht, dass das Verbot touristischer Übernachtungen am 1. Dezember wieder aufgehoben wird. Zwar wurde über Hotels und Reisen bei dem Treffen der Ministerpräsidenten und des Kabinetts nach Medienangaben vergleichsweise wenig gesprochen, allerdings scheinen Lockerungen zum 1. Dezember generell eher unwahrscheinlich. Eine Lockerung gerade bei touristischen Übernachtungen und Reisen im Allgemeinen erscheint mit Blick auf das je nach Region stark unterschiedliche Infektionsgeschehen wenig realistisch. Dass sich kein Teilnehmer zu einer möglichen Öffnung der Hotellerie auch zu touristischen Zwecken zum 1. Dezember äußern wollte, passt entsprechend gut ins Bild. Bedenken sollte man auch, dass eine Ankündigung einer Wiedereröffnung nur eine Woche vor dem entsprechenden Datum für viele Betriebe sowieso zu kurzfristig kommen würde.
Fazit zur geringen Hoffnung für Hotels im Dezember
Viele Hotels hatten darauf gebaut, nach dem Lockdown Light ab dem 1. Dezember wieder ins oftmals wichtige Weihnachtsgeschäft starten zu können. Nun rückt eine Eröffnung an diesem Datum mit Blick auf das Infektionsgeschehen und die Signale aus der Politik in immer weitere Ferne. Zwar fällt die endgültige Entscheidung voraussichtlich erst am 23. November, ein Ende des Verbots zum Ende des Monats wäre aber eine große Überraschung. Die Hoffnung der Hotellerie dürfte darauf liegen, dass zumindest für die Weihnachtsferien oder die letzten beiden Dezemberwochen eine Lockerung des Verbots folgt – oder dass die Infektionszahlen in den nächsten Tagen rapide fallen.
