Ein Weihnachtsbaum mit ausgefüllten Schadensmeldungen soll auf die missliche Lage des Cockpit- und Kabinenpersonals von Swiss aufmerksam machen.
Die Schweizer Lufthansa-Tochter steht immer mal wieder in der Kritik. Erst jüngst wurde der Qualitätsabbau – besonders im Premiumbereich – bemängelt. Die Weihnachtszeit scheint nun bei der Airline auch nicht unbedingt eine friedliche Zeit zu sein. Denn wie aeroTELEGRAPH berichtet, protestiert die Crew aufgrund verschiedener misslicher Umstände.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Operations Control Center am Flughafen Zürich wurde ein Weihnachtsbaum aufgestellt
- Daran befinden sich Zettel mit dem Frust der Crew-Mitglieder
- Viele Mitarbeitende sehen sich am Ende ihrer Kräfte
Denkzettel statt Deko
Was sich erst einmal total harmlos und normal anhört für die Weihnachtszeit, hat bei Swiss einen anderen Hintergrund. Aus Unzufriedenheit stellten Mitarbeiter der Schweizer Airline einen Weihnachtsbaum in dem Operations Control Center am Flughafen Zürich auf. Das Besondere daran: an dem Baum hängen keine Kugeln, sondern Zettel für Schadensmeldungen, die von der Crew mit Nachrichten versehen wurden.
Viele Flugbegleiter seien mit ihren Kräften am Ende und frustriert. Grund dafür ist etwa eine zu dünne Personaldecke. Dazu kommt noch, dass eine angekündigte Änderung im Gesamtarbeitsvertrag nicht pünktlich umgesetzt wird. Nämlich sollte ab dem neuen Jahr die Planbarkeit der Einsätze verbessert werden – doch dem ist zunächst nicht so. Dafür wurde allerdings bereits eine Entschädigung in Höhe von 400 Franken (429 Euro) ausgehandelt.
Swiss sieht das Problem nicht
Die Swiss hat für die kommende Zeit großes geplant – wie etwa den Flottenzuwachs von fünf Airbus A350 – die Mitarbeiter sind nach eigenen Aussagen allerdings jetzt schon am Boden. So äußert sich Clemens Kopetz, Präsident vom Berufsverband AEROPERS, folgendermaßen:
Anstatt Frust sollte eigentlich Freude herrschen. Aber ich habe das Gefühl, wir stehen jetzt schon ausgebrannt und nach Luft schnappend neben dem Wegrand, und der große Anstieg hat eben erst begonnen.
Clemens Kopetz, Präsident vom Berufsverband AEROPERS
Die Airline allerdings schätzt nach eigenen Aussagen die Personalsituation als gut ein und spricht von vielen Neueinstellungen, Boni und der Überzeugung von einem zuverlässigen Flugbetrieb.