Weil die ausstehende Staatshilfe für die schweizerische Lufthansa-Tochter Swiss noch immer auf eine Bestätigung von deutscher Seite wartet, musste der Mutterkonzern nun mit einem erneuten Notkredit aushelfen.

Erneut schickt die Lufthansa einen Notkredit in Millionenhöhe in die schweizerische Metropole – obwohl das der Swiss versprochene Geld zur Überbrückung der aktuellen Krisensituation längst bereitliegt. Der Grund hierfür liegt auf deutscher Seite, wie der Tagesanzeiger berichtet.

Lufthansa schickt 185 Millionen Euro nach Zürich

Erst vor wenigen Wochen hatte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Carsten Spohr, die geplanten Staatshilfen für die Swiss in einem umfassenden Interview verteidigt. Bis heute hat die schweizerische Airline-Tochter allerdings noch keinen Cent hiervon gesehen. Die Gründe dafür liegen auf deutscher Seite: Zwar konnte sich die schweizerische Regierung äußerst zügig mit ihrer Vorzeige-Airline über geplante Hilfssummen einigen, doch für die tatsächliche Überweisung steht noch immer eine offizielle Zustimmung durch die deutsche Bundesregierung aus.

Da diese nun schon seit geraumer Zeit auf sich warten lässt – und wir uns bekannterweise noch immer mitten in Krisenzeiten befinden – wurde die Situation um die Lufthansa-Tochter zuletzt zunehmend kritisch. Jetzt half der Mutterkonzern der Swiss in letzter Minute mit einem Notkredit aus, und schickte knapp 185 Millionen Euro nach Zürich – und das nicht zum ersten Mal. Bereits vor wenigen Wochen war ein erster Überbrückungskredit über eine ähnliche Summe von Deutschland in die Schweiz geflossen. Mit dem zusätzlichen Erlass einer Dividendenzahlung aus dem bei der Swiss äußerst erfolgreichen Vorjahr, beläuft sich die Gesamtsumme spontaner Hilfsgelder von der Lufthansa an die Tochter-Airline inzwischen auf mehr als 500 Millionen Euro.

Zustimmung über Swiss-Staatshilfen in den kommenden Tagen erwaretet

Ursprünglich hatte man sich mit der schweizerischen Regierung auf einen vergleichsweise unkomplizierten Kredit in Höhe von knapp 1,4 Milliarden Euro geeinigt, die bis heute ausstehen. Die bislang noch nicht erfolgte Zustimmung aus der deutschen Hauptstadt hatte man im Zuge der Verhandlungen um das knapp neun Milliarden schwere Rettungspaket für den Lufthansa-Konzern in den vergangenen Monaten vereinbart, um den Einfluss ausländischer Regierungen auf den Konzern zu minimieren.

Zwar wird diese ausstehende Zustimmung über die Swiss-Staatshilfe vonseiten der deutschen Bundesregierung bereits in den kommenden Tagen erwartet, wie aus Informationen verschiedener Medienberichte übereinstimmend hervorgeht. Dass hiermit eine wirtschaftliche Einflussnahme durch die schweizerische Regierung verbunden sein könnte, wäre allerdings ohnehin schwer denkbar, da die geplanten Hilfsgelder hier mit deutlich weniger Auflagen verbunden sind, als dies in Deutschland selbst der Fall war.

Fazit zum Notkredit für die Swiss durch die Lufthansa

Die aktuelle Krisensituation ist weder bereits ausgesessen, noch bewältigt. Und auch mit den besonders auf deutscher Seite wochenlangen und inzwischen abgeschlossenen Verhandlungen zu Staatshilfen vonseiten der jeweiligen Länder scheint die Sache noch lange nicht erledigt, denn die Beteiligung mehrerer Bundesregierungen verkompliziert die Prozesse enorm. Nun bleibt abzuwarten, ob die erwartete Zustimmung aus der deutschen Hauptstadt tatsächlich in den kommenden Tagen erfolgen wird.

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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