Neue Entscheidung in Stendal – das 49-Euro-Ticket bleibt 2024 erhalten. Die Finanzierung ist weiterhin langfristig ungeklärt.
Anfang des Monats kam es zu kontroversen Neuigkeiten: Stendal wollte sich als erste Stadt ab Januar aus dem Deutschlandticket zurückziehen. Nun gibt es ein Aufatmen für Bewohner des Landkreises. Die Entscheidung wurde zurückgezogen – das 49-Euro-Ticket bleibt, wie Bahnblogstelle berichtet. Weiterhin gibt es einige Unklarheiten bezogen auf die Finanzierung des Tickets.
Doch kein erster Aussteiger
Das Deutschlandticket bleibt seinem Namen treu und ist auch im neuen Jahr weiterhin im ganzen Bundesgebiet gültig. Den Ausstieg des Landkreises Stendal zieht ein Sonderkreistag am Mittwochabend zurück. Damit behält das 49-Euro-Ticket ab Januar, entgegen der ersten Entscheidung, im Busverkehr dort seine Gültigkeit. Lydia Hüskens (FDP), Infrastruktur-Ministerin in Sachsen-Anhalt, hatte sich von Anfang an gegen diese Entscheidung ausgesprochen und befürwortet nun den aktuellen Stand. Sie sieht den Vorteil dieses Tickets in seiner bundesweiten Gültigkeit und betont die finanzielle Stabilität des Landkreises in Bezug auf den Busverkehr. Auch der Vorsitzende des Grünen-Kreisverbands Altmark, Christian Hauer, war mit der Entscheidung nicht einverstanden und forderte eine Revision.
Anfang Dezember hatte der Kreistag die gravierende Entscheidung getroffen, sich vom Deutschlandticket zu entfernen. Dies hätte bedeutet, dass ab Januar sechs städtische Buslinien sowie 35 Linien des Busverkehrs innerhalb des gesamten Landkreises extra hätten bezahlt werden müssen. Beteiligt waren dabei die Parteien CDU, FDP und ProAltmark. Grund dafür: Zur Finanzierung des Deutschlandtickets in der Region hätte der Landkreis eine Summe von 40.000 Euro zahlen sollen. Regionalzüge waren von Anfang an von der Entscheidung ausgeschlossen.
Finanzierung des Tickets ist weiterhin unklar
Über der Finanzierung des 49-Euro-Tickets schwebt immer wieder ein großes Fragezeichen. Bis Mai 2024 ist die Finanzierung beschlossen. Das wurde auf der Ministerpräsidentenkonferenz der Bundesländer festgelegt – je 1,5 Milliarden Euro stellen Bund und Länder dafür zur Verfügung. Doch das reicht wahrscheinlich nicht aus.
Anfang November wollte Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Bürger in der Diskussion um Preiserhöhungen besänftigen. Doch das hält die Spekulationen um die Finanzierung nicht auf.
Es gibt überhaupt keinen Grund mehr, Finanzdebatten zu führen oder den Fortbestand dieses Tickets in Frage zu stellen.
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister
Ungewiss wird es ab dem Mai, wenn die Finanzierung nicht mehr aus überschüssigen Geldern des Vorjahres gespeist werden kann. Dann stellt sich die Frage, ob die Kosten auf die Abonnenten umgelegt werden oder andere Städte erwägen aussteigen. Denn Verkehrsforscher Andreas Knie empfindet das Deutschlandticket sogar jetzt schon als zu teuer. Bundesverkehrsminister Wissing sieht Handlungsbedarf auf Ebene der Bundesländer, um den Fortbestand des Tickets zu sichern.
Fazit zum Verbleib von Stendal im Deutschlandticket
Stendal hatte als erster potenzieller Aussteiger für viel Aufsehen und Fragen gesorgt: Würden noch andere Städte folgen? Doch jetzt kehrt zunächst etwas Ruhe in das Thema ein, denn der Landkreis hat seine Entscheidung zurückgezogen. Das 49-Euro-Ticket bleibt ab Januar auch dort gültig! Über die Finanzierung ab Mai wird weiterhin spekuliert, es bleibt also abzuwarten, wie es mit dem Ticket im Frühjahr weitergeht.