Bundesinnenminister Horst Seehofer bezeichnet den aktuellen Verzicht aufs Reisen als Pflicht der Bürger und stellt sich hinter die drastischen Schritte der Bundesregierung. Die FDP sieht dies jedoch ganz anders.

Horst Seehofer verteidigt die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Verbreitung der Corona-Mutanten. Dabei nimmt der Bundesinnenminister die Bundesbürger direkt in die Pflicht, wenn es um den Verzicht auf Reisen geht. Scharfe Kritik gibt es unterdessen aus Richtung der FDP, die sich ein ganz anderes Vorgehen gewünscht hätte. Das berichtet die FAZ.

Reisen ohne zwingenden Grund „geradezu töricht“

In einem Zeitungsinterview bezeichnete Bundesinnenminister Horst Seehofer den Reiseverzicht „in dieser schwierigen Zeit“ als „Bürgerpflicht“. Überhaupt könne er im Moment „nur dringend an die Bevölkerung appellieren, jede nicht zwingend notwendige Reise ins Ausland unbedingt zu unterlassen“. Weiter führte Seehofer aus, dass Reisen in Mutationsgebiete, zu denen die Bundesregierung bereits einen Einreisestopp verhängte, „ohne wirklich zwingenden Grund […] geradezu töricht“ seien. Den Einreisestopp für Länder, in denen die Coronavirus-Mutationen besonders stark wüten, verteidigte Seehofer und sieht diese als absolut notwendig an.

Schließlich sei das Beförderungsverbot „eine drastische Maßnahme, aber es ist zum Schutz unserer Bevölkerung absolut notwendig“, wobei es „um die Abwehr von hoch infektiösen, mutierten Viren“ gehe. Was der CSU-Politiker begrüßt, wird vonseiten der FDP scharf kritisiert. Alexander Graf Lambsdorff, Fraktionsvize der FDP erklärte, dass die Ausbreitung der neuen Corona-Mutanten gebremst werden müsse, aber „pauschale Einreiseverbote“ seien „nicht der richtige Weg“. Weiter müssten die Mutationsgebiete als eben solche genau betitelt und deklariert werden, zudem sollte die Einreise „von dort so reduziert werden, dass verbindlich alle Einreisenden noch am Flughafen getestet werden können“ fügte Lambsdorff hinzu.

Alleingang Deutschlands wäre „kontraproduktiv“

Überhaupt seien Tests vor Abflug sinnvoller und er ergänzte: „Dass all das bisher trotz zahlreicher Ankündigungen nicht sichergestellt wurde, muss sich die Bundesregierung ankreiden lassen.“ Lambsdorff führte weiter aus, dass eine ausgeweitete Impfstrategie, verlässliche Tests und mehr Sequenzierung der richtige Weg seien, „um die Mutanten auszubremsen und zwingend notwendig für eine Rückkehr zur Normalität“. Auch Deutschlands geplanten Alleingang kritisierte Lambsdorff mit den Worten, dass solche Maßnahmen „mit unseren Nachbarn in der EU“ besprechen werden müssten, „denn wenn es abermals zu einem deutschen Alleingang käme, wäre das kontraproduktiv“.

Fazit zu den Aussagen Seehofers

Es lässt sich wahrlich hervorragend über das Vorgehen der Bundesregierung diskutieren, ob des ’richtigen Weges’ angesichts der besonders infektiösen Virusmutanten. Wichtig ist nun, überhaupt zu handeln und auf die Situation entsprechend zu reagieren. Wenngleich der von Horst Seehofer als Bürgerpflicht bezeichnete Reiseverzicht zwar sicherlich verständlich ist, kommt man nicht umhin sich immer wieder zu fragen, wie die Reisewelt – trotz der Lage – mit einer verlässlichen Teststrategie und einer großen Impfkampagne zu diesem Zeitpunkt ausgesehen hätte.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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