Positive Tendenzen für den Tourismus deuten sich bei den Bund-Länder-Besprechungen aktuell nicht an. Schleswig-Holstein will deshalb seinen eigenen Weg gehen – und Tourismus an Ostern möglich machen.

Seit nun mehr dem 2. November ist innerdeutscher Tourismus de facto verboten. Seitdem sind Aufenthalte in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben zu touristischen Zwecken untersagt. Daran dürfte sich auch mit den morgigen Entscheidungen von Bund und Ländern erst einmal nichts ändern, aus Sachen kam sogar schon vor wenigen Wochen eine Absage an den Osterurlaub. Dass gar kein Urlaub an Ostern möglich sein wird, wird allerdings immer unwahrscheinlich. Mindestens in Schleswig-Holstein möchte man dahingehend einen eigenen Weg gehen, wie der NDR berichtet.

Erste Öffnungsschritte zu Ostern geplant

Der Lockdown in Deutschland dürfte morgen bis zum 28. März 2021 verlängert werden, einige kleinere Lockerungen soll es jedoch geben. Nicht gelten dürften diese für touristische Reisen innerhalb in Deutschland. Nach den Beratungen am Dienstag hat der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein von einer “großen Zurückhaltung” beim Thema Reisen und Tourismus berichtet. In den Beschluss aufgenommen werden soll nach übereinstimmenden Medienberichten auch erneut eine Passage, die von jeglichen nicht zwingend notwendigen Reisen im In- und Ausland abrät, auch mit Blick auf Ostern. Dass sich beim Beherbergungsverbot etwas ändert, gilt entsprechend auch als sehr unwahrscheinlich.

In Schleswig-Holstein kommt diese Zurückhaltung mit Blick auf den Tourismus allerdings nicht gut an. “Eine generelle Absage an den Tourismus für Ostern macht aus unserer Sicht keinen Sinn”, erklärt Günther dazu. Überall dort, wo eine Kontaktverfolgung möglich sei, sollten auch Öffnungen ermöglicht werden. Hotels, Ferienwohnungen genauso wie Gastronomie gehörten dazu. Entsprechend wollte er sich dafür einsetzen, dass spätestens bei den nächsten Beratungen am 28. März konkrete Öffnungen für den Tourismus beschlossen werden. Gleichwohl betont Günther allerdings auch, dass er sich schon jetzt “für erste Öffnungsschritte zu Ostern” einsetzen wolle – zur Not auch im Alleingang. Einer Lockerung vor Ende März erteilte er zwar eine Absage, die touristischen Betriebe dürfen sich für Ostern allerdings erstmals wirklich Hoffnung machen – zumindest in Schleswig-Holstein.

Hotelöffnung vor Öffnung der Gastronomie gefordert

Günther gibt weiter zu Protokoll, er sei “im Übrigen auch sicher, dass die Branche sehr gut darauf vorbereitet ist, mit einem professionellen Testregime dafür zu sorgen, dass sich kein Mensch in Schleswig-Holstein Sorgen vor vielen Urlauberinnen und Urlaubern machen muss”. Dass ein solcher Vorstoß aus Schleswig-Holstein kommt, ist dabei nicht überraschend, denn das Bundesland im Norden ist besonders im Sommer stark vom Tourismus abhängig. Auch das Nachbarbundesland Mecklenburg-Vorpommern mit seiner langen Ostseeküste hatte bereits angedeutet, an Ostern wieder Tourismus zu ermöglichen. In Schleswig-Holstein will man sich dabei besonders für die Öffnung von Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben stark machen.

Der Tourismusverband Schleswig-Holstein regt dabei eine Öffnung der Hotels auch bei einer Inzidenz von über 50 an. Mit Blick auf eine Auswertung des RKI, das die Unterbringung von Touristen als geringes Risiko zur Ausbreitung bei der Pandemie einstufe, fordere man eine schnelle Öffnung, heißt es von dem Verband. In einem Statement erklärt der Tourismusverband seine Forderung wie folgt:

Wir fordern eine Abkehr von den undifferenzierten Schließungen hin zu klugen, sicheren und verantwortungsvollen Öffnungen der Tourismuswirtschaft im Rahmen eines bundesweiten verlässlichen Grundgerüsts mit regionalen Differenzierungen.

Statement des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein

Mit bestehenden Hygienekonzepten solle eine Öffnung von Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben noch vor der Gastronomie möglich gemacht werden. In Schleswig-Holstein könnte es dahingehend tatsächlich besonders schnell gehen, denn die 7-Tage-Inzidenz in dem norddeutschen Bundesland liegt aktuell knapp unter 50.

Fazit zur Forderung aus Schleswig-Holstein

Schon vor den Entscheidungen am morgigen Tag deutet sich an, dass es erneut kein einheitliches Vorgehen in allen Bundesländern geben wird. Während Lockerungen für den Tourismus und Beherbergungsbetriebe vorerst nicht zu erwarten sind, richten sich die Bundesländer an der Küste schon jetzt auf Öffnungen an Ostern ein – zur Not im Alleingang. Man kann gespannt sein, wie Schleswig-Holstein konkret weiter vorgeht und ob sich in dem Bundesland noch vor dem 28. März erste Öffnungsschritte für Hotels und andere Beherbergungsbetriebe andeuten.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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