Die skandinavischen Piloten und SAS konnten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag eine Einigung erzielen. Seitdem ist der Streik der Piloten beendet und Skandinavien kehrt zum normalen Flugbetrieb zurĂŒck. Die Forderungen der Piloten wurden zwar nicht ganz erfĂŒllt, man einigte sich aber auf einen Kompromiss.
Nach gut einer Woche erholt sich der Flugverkehr in Skandinavien wieder. Am Freitag der letzten Woche legten gut 1.400 Piloten der skandinavischen Airline SAS in Schweden, Norwegen und DĂ€nemark ihre Arbeit nieder. Die Forderungen der Piloten: mehr Gehalt, bessere Arbeitsbedingungen, bessere Planbarkeit der Arbeitszeiten. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag konnten sich die Piloten der Airline mit dem Unternehmen einigen, mussten allerdings einige Kompromisse eingehen.
Kompromiss in der Nacht zu Freitag
Bereits im Vorfeld bezeichente SAS die Forderungen der Piloten als deutlich zu hoch. Diese forderten unter anderem eine Gehaltserhöhung um 13 Prozent. Einigen konnte man sich auf eine Gehaltserhöhung um 10,5 Prozent, allerdings verteilt auf drei Jahre. Diese wird im neuen Tarifvertrag verankert sein, auf den man sich geeinigt hat. Demnach erhalten die Piloten noch in diesem Jahr 3,5 Prozent mehr Gehalt, im Jahr 2020 sind es noch einmal 3 Prozent mehr, 2021 gibt es 4 Prozent mehr Gehalt. ZusĂ€tzlich machte SAS den Piloten ZugestĂ€ndnisse bei der Planbarkeit der Arbeitszeiten. Hier wolle man sich kĂŒnftig um ein besseres System bemĂŒhen.
Noch zu Beginn der Verhandlungen zeigten sich die Piloten weniger kompromissbereit. Die geforderten 13 Prozent sollten vor allem als Ausgleich fĂŒr zahlreiche ZugestĂ€ndnisse der letzten Jahre dienen. Besonders um das Jahr 2012 kĂ€mpfte SAS mit erheblichen finanziellen Problemen. Dieser Umstand machte damals auch vor den Piloten keinen Halt. Es kam zu LohnkĂŒrzungen und dem Wegfall einiger Mitarbeiter-Vorteile. Zu den Forderungen der Piloten fĂŒhrte SAS allerdings an, dies sei erneut eine erhebliche finanzielle Belastung fĂŒr das Unternehmen, die nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Airline, sondern schlussendlich auch die Jobs der Piloten gefĂ€hrden könnte.
Streik hatte erhebliche Auswirkungen
Wohl auch deshalb griff man seitens SAS auf einen Schlichter zurĂŒck, der zwischen den Parteien vermitteln sollte. Eine Sprecherin der Airline nannte es sogar den âeinzigen Weg, den Konflikt zu lösenâ. Schlussendlich gelang dem Vermittler Mats Wilhelm Ruland auch genau diese Lösung. Nach ĂŒber 24 Stunden des Verhandelns deutete sich bereits Donnerstag Mittag eine Einigung an, der Durchbruch gelang dann aber erst in der Nacht. Besonders die GeschĂ€ftsfĂŒhrung von SAS zeigte sich danach angesichts der Einigung erleichtert.
Blickt man auf die Zahlen, ist die Erleichterung nicht verwunderlich. Insgesamt sieben Tage streikten die Piloten. Seitdem sind rund 4.015 FlĂŒge ausgefallen. Von dem Streik betroffen waren etwa 380.000 Passagiere. An den groĂen FlughĂ€fen in Kopenhagen, Oslo und Stockholm warteten zahlreiche Reisende auf einen Flug. Auch Verbindungen von und nach Deutschland, Ăsterreich und in die Schweiz waren von dem Streik betroffen. Laut dem Vermittler Ruland handelte es sich sogar um den gröĂten Arbeitskonflikt in Norwegen seit vielen Jahren.
Fazit zur Einigung zwischen SAS und den Piloten
Auch wenn Streiks ein recht drastisches Mittel, fĂŒhren sie meistens zu einer Einigung. Das ist nun auch in Skandinavien passiert und gewĂ€hrt den Piloten zumindest einen Teil ihrer Forderungen. Derweil fielen ganze sieben Tage zahlreiche FlĂŒge aus. Nun normalisiert sich der Betrieb in Skandinavien wieder und Reisende sollten nur noch teilweise Auswirkungen des Streiks zu spĂŒren bekommen. SAS hatte sich bereits im Vorfeld um ein geregeltes Chaos bemĂŒht. Alle, die nach oder ĂŒber Skandinavien fliegen, dĂŒrfen also erleichtert sein.