Das Wetter wird besser und die Inzidenzzahlen sinken in weiten Teilen Europas weiter, wodurch die Touristenzahlen Richtung Sommer stetig zunehmen werden. Trotz der guten Aussichten geht der Reiseverband von hohen Verlusten aus.

Unter den zahlreichen Einschränkungen des Coronavirus muss mit am meisten die Tourismusindustrie leiden. 2020 brach die Reiseindustrie in Deutschland um 80 Prozent ein und brachte somit einen Verlust in Höhe von 28 Milliarden Euro. Momentan sinken die Inzidenzzahlen in Deutschland wieder und somit sollte zumindest im Sommer vergleichsweise unbeschwert Urlaub möglich sein. Trotz des Aufschwungs rechnet der Reiseverband mit hohen Verlusten, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.

Positiver Blick in die Zukunft trotz hohen Verlusten

Auch in diesem Jahr rechtet der Reiseverband wieder mit hohen Verlusten, welche sich alle auf das Coronavirus zurückführen lassen. Im Vergleich zum “letzten normalen Jahr” 2019 seien gerade einmal ein Drittel der Buchungen getätigt worden, was die meisten Tourismusbetriebe in die roten Zahlen gebracht haben müsste. Im Vergleich zu 2019 plant der Deutsche Reiseverband mit 60 Prozent Verlusten. Falls sich die Reisebeschränkungen Richtung Herbst wieder vermehren sollten, wird der Verlust womöglich weiter ansteigen.

Doch trotz der düsteren Aussichten sehe man seitens des Reiseverbandes wieder Licht am Ende des Tunnels. Denn zahlreiche Reisebüros würden momentan ihre Mitarbeiter wieder in die Vollzeit schicken, nachdem sich diese monatelang in Kurzarbeit befanden. Somit steigt das Geschäft, mindestens bis zum Sommer, wieder ordentlich an. Grund dafür seien die gesunkenen Infektionszahlen in zahlreichen Ländern und auch der Beschluss der Bundesregierung, die Reisewarnung für Risikogebiete ab dem 1. Juli aufzugeben. Somit stehe laut Kerstin Heinen, der Pressesprecherin des Deutschen Reiseverbandes, dem Urlaub kaum noch etwas entgegen. Auch sei die Beratung in den Reisebüros wieder gefragt, obwohl sich wegen Corona zahlreiche Menschen auf Online-Buchungen eingestellt haben. Nun werden wie vor der Pandemie wieder mehr als 50 Prozent der Reisen “offline” im Reisebüro gebucht. Denn in puncto Einreisebeschränkungen und Hygienebedingungen schätzen viele Menschen eine Beratung.

Die Reisebüros punkten ganz klar mit ihrer Expertise.

Kerstin Heinen, Pressesprecherin des Deutschen Reiseverbandes

Jedoch können nur die Reisebüros aufatmen, die die Coronakrise auch wirklich überlebt haben. Allerdings kann der DRV keine Angaben dazu machen, wie viele Reisebüros Insolvenz anmelden mussten. Jedoch sei die “große Insolvenzwelle” ausgeblieben. Dem kann auch die Kooperation AER zustimmen, unter dem 730 Reisebüros und 430 Reiseveranstalter organisiert sind. Demnach haben nur drei Prozent der Betriebe Insolvenz anmelden müssen. 0,6 Prozent sind allerdings im New Travel Reisebüro Vertrieb (NTRV) untergekommen, wodurch es nur “2,4 Prozent wirklich insolvenzbedingte Abgänge” gegeben habe.

Erste Reisebüros verlangen Geld für die Beratungen

Doch auch erste Reisebüros wollen die eigene Expertise doppelt nutzen und verlangen Entgelte für eine Beratung. So verlangt die deutsche TUI seit Mai Gebühren für die Zusammenstellung von detaillierten Angeboten, Leistungsvergleichen oder näheren Informationen zu Urlaubszielen. Auch DER Touristik und die FTI Group haben dies ihren Reisebüros empfohlen. Allerdings wird dies seitens der Verbände und Experten durchaus mit Sorge beobachtet. So bezeichnete Marija Linnhoff, Vorsitzende des Verbandes unabhängiger selbstständiger Reisebüros das Vorgehen als “falsches Signal” – erst recht in der Krise.

Der DRV und AER sind dem etwas ausgewichen und sagten, dass jedes Reisebüro für sich selber entscheiden müsse, ob es Service- oder Beratungsentgelte verlangen möchte. Auch aufgrund der sehr attraktiven Angebote schätzen Kunden momentan das Reisebüro. So werben zahlreiche Reisebüros mit flexiblen Stornierung- und Umbuchungsmöglichkeiten.

Fazit zu den Prognosen des Reiseverbandes

Der Deutsche Reiseverband geht auch für das Jahr 2021 von hohen Verlusten aus und das, obwohl die Buchungszahlen momentan wieder ansteigen. So seien im Vergleich zu 2019 gerade mal ein Drittel der Buchungen getätigt wurden. Trotzdem verzeichnen die Reisebüros wieder mehr Buchungen und werden von Kunden momentan sehr geschätzt, da die persönliche Beratung vor allem in diesen Zeiten mit wechselnden Einreisebestimmungen sehr geschätzt wird.

Was haltet Ihr davon, dass Reisebüros Geld für Beratungen verlangen? Würdet Ihr diese dann trotzdem nutzen?

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Autor

Genauso wie den Schwarzwald, liebt David es neue Orte und Kulturen zu entdecken. Am liebsten kombiniert er einen Städtetrip mit anschließendem relaxen am Strand. Er studiert Tourismusmanagement in Wernigerode und macht ein Praktikum bei reisetopia. Er hält euch mit den neuesten Deals und News auf dem Laufenden!

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