Virologe Alexander Kekulé spricht sich für eine fünftägige Quarantäne für ungeimpfte Reiserückkehrer aus, um einen erneuten COVID-19-Ausbruch zu verhindern.

Seit einigen Tagen steigt die Anzahl an Neuinfektionen europaweit wieder an. Spanien wurde daher am vergangenen Sonntag erneut als Risikogebiet eingestuft und Zypern sowie Portugal gelten sogar als Hochinzidenzgebiete. Auch in den Niederlanden ist die Sieben-Tage-Inzidenz rasant auf 94,1 angestiegen. Bei Betrachtung dieser Zahlen können wir uns in Deutschland mit einer Bundes-Inzidenz von 6,2 glücklich schätzen. Um dieses Niveau zu halten und nicht weiter zu gefährden, fordert der Virologe Kekulé nun eine fünftägige Quarantäne für Ungeimpfte, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland mitteilt.

Forderung nach schärferen Einreisebestimmungen

Die Impfquote in Deutschland sinkt immer weiter, obwohl erst rund 42 Prozent der Deutschen vollständig geimpft sind. Um gegen diese Impf-Müdigkeit vorzugehen und die Bevölkerung für die Corona-Schutzimpfung zu überzeugen, fordern einige Politiker verschärfte Reiseauflagen für ungeimpfte Reisende. Sie erhoffen sich durch diese Maßnahmen eine erhöhte Impfbereitschaft, da eine Impfung das Verreisen deutlich vereinfachen würde und somit einen Anreiz für etwaige Impfverweigerer schaffe.

Im Konkreten sprechen sich einige Politiker, darunter Landeskassenärzte-Chef Peter Heinz dafür aus, Reisen für Ungeimpfte gänzlich zu verbieten, um die Neuinfektionen weitestgehend niedrig zu halten. Auch Virologe Alexander Kekulé möchte das Reisen durch eine verpflichtende fünftägige Quarantäne erschweren. Die Quarantänepflicht soll sich laut Kekulé über einen Zeitraum von fünf Tagen erstrecken und für ungeimpfte Reiserückkehrer aus fast allen Urlaubsregionen gelten. Im Anschluss an die fünf Tage soll dann ein negativer PCR-Test folgen, um eine mögliche Ansteckung und Übertragung verhindern zu können.

Der Reiseanbieter Alltours wird ab Ende Oktober mit den Maßnahmen beginnen und in den eigenen „Allsun“-Hotels nur noch Aufenthalte für geimpfte Erwachsene anbieten. Kinder zwischen zwei und 17 Jahren benötigen für die Hotels von Alltours lediglich einen negativen Corona-Test. TUI hingegen hält nichts von dieser Regelung und wird auch weiterhin für Geimpfte, Genesene als auch Getestete geöffnet haben.

Drohende Zwei-Klassen-Gesellschaft durch Reiseverbote für Ungeimpfte

Die Twitter-Nachricht des Virologen hat verschiedenste Reaktionen bei der Bevölkerung hervorgerufen. Während Einige Kekulés Ansichten teilen und lediglich in den verschärften Auflagen eine Lösung für das langanhaltende Problem sehen, befürchten Andere eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zwischen Geimpften und Ungeimpften und kritisieren die daraus entstehende Diskriminierung von Ungeimpften. Die Forderungen einiger Politiker hinsichtlich der Corona-Auflagen beim Reisen werden als zu drastisch erachtet, da diese in die Freiheitsrechte der Deutschen eingreifen würden. Beispielsweise wird damit argumentiert, dass die bestehenden Corona-Regeln geändert und Ungeimpften gewisse Rechte entzogen werden müssten, um Druck auf die Notwendigkeit einer Schutzimpfung auszuüben. Kekulé fordert darüber hinaus die fünftägige Quarantänepflicht ohne die Möglichkeit einer Freitestung.

Die Nicht-Geimpften haben nicht die Freiheit, ihre Maske abzulegen. Sie dürfen nicht ins Stadion, nicht ins Schwimmbad und nicht ohne Maske im Supermarkt einkaufen. Und man darf Ungeimpften und jenen mit nur einer einfachen Impfung nicht mehr gestatten, in den Urlaub zu fahren.

Peter Heinz, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz

Peter Heinz betont trotz allem, dass es sich bei der potenziellen Verschärfung der Corona-Bestimmungen nicht um eine versteckte oder gar indirekte Impfpflicht, sondern lediglich um eine notwendige Schlussfolgerung aus der pandemischen Lage handle.

Fazit zu den Forderungen der Politiker

Die Meinungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Politik wirft viele Fragen auf. Einige politische Entscheidungsträger hatten sich in der letzten Zeit für Lockerungen hinsichtlich der Reiseauflagen stark gemacht. Nun fordern allerdings andere Politiker eine erneute Verschärfung der Bestimmungen, um erneute Ausbrüche wie in den Nachbarländern zu verhindern und das Infektionsgeschehen niedrig zu halten. Unklar ist, ob es sich bei den strikten Maßnahmen, die künftig besonders ungeimpfte Reisende betreffen könnten, tatsächlich nicht um einen Impf-Druck seitens der Regierung handelt.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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