Qatar Airways hat nun bei einer Onlinekonferenz bekannt gegeben, auf den Airbus A380 noch eine Weile zu verzichten, sofern ein Vorjahresniveau nicht wieder erreicht werden kann. Zudem plant die Airline bereits langfristig die Auflösung der Superjumbo-Flotte – somit dürfte jegliche Hoffnung auf eine Rückkehr verloren sein.

Der Airbus A380 wird mehrfach bereits als großer Verlierer der Pandemie angesehen, so haben zahlreiche Airlines während der Krise den Doppeldecker aus dem Verkehr gezogen. Lufthansa hat dazu vor knapp einem Monat das offizielle Aus des Vierstrahlers bekannt gegeben und die letzten Maschinen in den Langzeitparkmodus überführt. Eine Zukunft des Superjumbos in der Flotte von Qatar Airways sieht auch deren CEO fraglich, solange die Passagierzahlen nicht das Vorkrisenniveau erreichen. In diesem Zusammenhang stellt er auch das Vorhaben der Fluggesellschaften infrage, die den Airbus wieder aufnehmen wollen. Auch auf langfristiger Planung wird der A380 bei Qatar Airways nicht mehr zum Einsatz kommen, wie aero.de unter anderem mitteilt.

Qatar Airways will ab 2024 Vierstrahler abschaffen

Qatar Airways war eine der ersten Fluggesellschaften, die ihren Airbus A380 aus dem Flugplan genommen hat. Während die Fluggesellschaft zuvor bereits eine Rückkehr im Jahr 2021 anvisiert hatte, erklärte ihr CEO Akbar Al Baker kürzlich, dass es zumindest für ein paar Jahre keine prognostizierte Rückkehr dieses Typs geben wird. Der CEO der Airline plant nicht vor 2022, beziehungsweise 2023, den A380 wieder aufzunehmen, zudem auch nur unter der Bedingung ein Vorkrisenniveau erreicht zu haben.

I don’t think that the A380 will get back into the skies in the short term. The growth rate will have to be the growth rate we achieved in 2019 for us to consider the A380.

CEO of Qatar Airways, Akbar Al Baker

Einen Großteil der Flotte hatte die Airline infolge der Pandemie langfristig geparkt. Nun plant sie im Jahr 2024 mit dem Auslauf der Leasingverträge den Vierstrahler komplett aufzulösen und richtet den Fokus auf den A350 und den allseits beliebten 787 Dreamliner der Airline.

CEO Al Baker ist sich sicher, dass im Falle einer Erholung der Nachfrage auf Langstreckenflügen die Airline auf den Airbus A350 und den 787 Dreamliner zurückgreifen wird, da diese schlichtweg treibstoffeffizienter und sehr viel nachhaltiger seien. Aktuelle Messungen ergaben, dass der Airbus A350 bei einem typischen One-Way-Flug 80 Prozent weniger Kohlendioxid pro Blockstunde ausstößt im Vergleich zum Airbus A380 und zudem beim CO2-Verbrauch mindestens 16 Tonnen CO2 pro Blockstunde eingespart werden können. Somit könnte die Airline mit der Stilllegung des A380 unnötige Kapazitäten, die keinerlei Anwendung mehr finden, beseitigen und in Hinblick auf die Umweltbelastung und zusätzlichen Treibstoffkosten ebenfalls große Einsparungen erreichen.

A350 und 787 Dreamliner könnten Zukunft der Airline sein

Auch zu den Vorhaben anderer Airlines, wie Emirates, die bereits den A380 wieder auf dem Programm stehen haben, nimmt der CEO Stellung und kann diese Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehen.

People who want to fly the A380 sooner than getting back to 2019 [growth] levels I think will be very foolish. There will not be that kind of demand. If the demand starts growing and people start deploying the A380 they will only be able to achieve this by dumping the price. And once you dump the price, it becomes unsustainable.

CEO of Qatar Airways, Akbar Al Baker

Dennoch ist Emirates mit der Entscheidung nicht alleine, denn auch China Southern und Korean Air führen aktuell regelmäßige Linienflüge mit dem Doppeldecker durch. Auch der Qatar Airways-Partner British Airways plant ab Ende November auf seinen Strecken nach Los Angeles, Miami und Johannesburg den Vierstrahler wieder einzusetzen, da dieser immer noch eine wichtige Rolle für die nationale Fluggesellschaft des Vereinigten Königreichs spielt. Es wird sich also zeigen, wie rentabel der A380 bei den übrigen Airlines sein wird oder ob diese in Zukunft vielleicht auch eher auf den Dreamliner oder eben den A350 setzen werden.

Denn sicherlich sind CO2-Einsparungen nicht nur gut für das Image der Fluggesellschaft in der Öffentlichkeit und ihre Nachhaltigkeitsziele, sondern in erster Linie auch wichtig für geringere Treibstoffkosten und somit weiteren Einsparungen, die der Airline mit Sicherheit zugutekommen dürfte. Zudem sind der A350 und der 787 Dreamliner besonders in Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit von Großraumjets von großer Bedeutung.

Fazit zur A380-Aussichtslosigkeit bei Qatar Airways

Laut aktuellen Einschätzungen des Qatar Airways-CEO Al Baker ist die Zukunft für den A380 völlig aussichtslos. So wird die Airline sehr wahrscheinlich noch eine Weile auf den Vierstrahler verzichten und dieser vor 2022 auch nicht mehr zum Einsatz kommen – je nachdem wann ein Vorkrisenniveau der Fluggesellschaft wieder erreicht werden kann. Den Platz des Doppeldeckers sollen zukünftig viel mehr der A350 und der 787 Dreamliner einnehmen, die wesentlich kostengünstiger und nachhaltiger sind. Zudem stellt die Airline ihre ersten Überlegungen zu einer kompletten Ausmusterung des A380 im Jahr 2024 an!

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Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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