Die Billigfluggesellschaft Norwegian hat die kürzlich erlassene Einreisesperre für Reisende aus dem Schengenraum in die Vereinigten Staaten hart getroffen: 40 Prozent aller Langstrecken-Maschinen bleiben vorerst auf dem Boden, 50 Prozent aller Mitarbeiter werden temporär beurlaubt. Wie, beziehungsweise ob, es für die Airline weitergehen kann, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Eigentlich kam die jüngste Ankündigung der norwegischen Fluggesellschaft für die Reisewelt wenig überraschend. Der Billiganbieter befand sich schon seit geraumem Zeitraum an der Überlebensgrenze und der zuletzt erlassene Einreisestopp für die Vereinigten Staaten spitzt die Situation der Airline weiter zu. In einem offiziellen Statement gab Norwegian nun bekannt, dass vorerst 40 Prozent aller Langstrecken-Maschinen auf dem Boden bleiben müsste. Die besonders auf Verbindungen zwischen Europa und den USA spezialisierte Fluggesellschaft sieht sich nun gezwungen, über 50 Prozent ihrer Mitarbeiter temporär zu beurlauben. Diese Maßnahme betreffe ausnahmslos alle Abteilungen, hieß es in der Veröffentlichung.

Airline annulliert folgende Flugverbindungen

Zudem gab die norwegische Airline bekannt, in den kommenden Wochen verschiedene Flugverbindungen zu annullieren. So werden zwischen dem 13. und 29. März 2020 ein Großteil aller Langstreckenflüge von Amsterdam, Barcelona, Madrid, Oslo, Paris und Stockholm in die Vereinigten Staaten ausfallen. Ab dem 13. März und bis voraussichtlich Ende Mai wird die Fluggesellschaft zudem keinerlei Flüge zwischen Rom und den USA durchführen. Grundsätzlich werde ab dem 29. März bis Ende April keine norwegische Maschine in Amsterdam, Athen, Barcelona, Madrid, Oslo oder Paris abheben. Alle elf Routen zwischen London Gatwick und den Vereinigten Staaten sollen allerdings vorerst bestehen bleiben.

Jacob Schram, CEO der Norwegian äußerte sich mit einem offiziellen Statement zur aktuellen Lage: “Dies ist eine beispiellose Situation und unsere oberste Priorität ist weiterhin die Fürsorge und Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter zu gewährleisten. Die neuen Restriktionen haben weiteren Druck auf eine bereits als schwierig eingestufte Situation ausgeübt. Wir halten alle internationalen Regierungen nachdrücklich dazu an, jetzt zu handeln und damit sicherzustellen, dass die Luftfahrtindustrie bestehende Arbeitsplätze schützen, und weiterhin als ein lebendiger Teil der globalen wirtschaftlichen Erholung bestehen kann.”

Norwegian beurlaubt 50 Prozent aller Mitarbeiter

Eine weitere äußerst unschöne Maßnahme zur Kostenminimierung der Fluggesellschaft zeigt sich in der Beurlaubung fast der Hälfte aller Mitarbeiter. Über 50 Prozent der Angestellten sollen offiziell vorübergehend, allerdings auf unbestimmte Zeit von ihren Arbeitsplätzen entbunden werden, wie die Airline bekannt gab. Hiervon seien nicht nur alle Abteilungen der Fluggesellschaft betroffen – die Zahl der internen Beurlaubungen könne sich zudem noch drastisch erhöhen. Norwegian befinde sich offenbar bereits im Gespräch mit verschiedenen Verbänden, um die Ausarbeitung dieses Prozesses voranzutreiben.

Fazit zu Norwegians Maßnahmen zur Kostenminimierung

Die norwegische Airline befindet sich in einer akut kritischen Situation und ist daher zu drastischen Maßnahmen gezwungen. Einerseits wurde das Geschäftsmodell des Billiganbieters von Beginn an kritisch beäugt, andererseits wird die Fluggesellschaft merklich vom Pech verfolgt. Erst kürzlich hatte Norwegian erheblichen Aufwand betrieben, um aus einer wirtschaftlichen Krise wieder aufzuerstehen, und schaffte es tatsächlich auf den Weg der Besserung. Dass mit dem jetzigen Einreise-Verbot in die USA ein Großteil der Haupteinnahmequellen der Fluggesellschaft entfallen, ist eine äußerst unglückliche Situation. Die norwegische Aktie jedenfalls ist alleine heute um 19 Prozent gefallen. Es bleibt abzuwarten, ob die neu veranlassten Maßnahmen die Marke aus der Krise herausholen können – zum aktuellen Zeitpunkt erscheint dies jedoch äußerst unwahrscheinlich.

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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