Stundenlanges Warten am Gate, verlorene Koffer und annullierte Flüge – der vergangene Sommer hat unsere Flugpläne so ziemlich außer Kontrolle gebracht. Auch für den kommenden Sommer solle man sich nicht allzu früh Hoffnungen machen.
Dieses Jahr wird es hoffentlich anders verlaufen, das dachten sich zumindest einige. Der Präsident des Luftfahrtverbands BDL, Jost Lammers, ist da jedoch anderer Meinung, wie unter anderem faz.net berichtet. An den Flughäfen kann es diesen Sommer nämlich genauso chaotisch zugehen wie im vergangenen Jahr. Lammers betont, dass vor allem der Personalmangel ein immer noch andauerndes Problem sei.
Noch keine Entwarnungen
Der Chef des Münchener Flughafens sowie der CEO des Luftfahrtverbands BDL trafen gestern zusammen. Sie verdeutlichten dabei, dass es in der kommenden Sommersaison vor allem vor den Schulferien wieder chaotischer an deutschen Flughäfen verlaufen könnte. Zusätzlich erwarte man für das Jahr 2023 einen 88-prozentigen Zuwachs im Europa- und Interkontinentalverkehr im Gegenzug zum letzten Vor-Corona-Jahr. Hinzukommt die im Juni stattfindende militärische Nato-Großübung „Air Defender“. Vom 11. Juni bis zum 22. Juni muss man deshalb mit Einschränkungen im deutschen Luftraum rechnen.
Außerdem fehlen immer noch genügend Arbeitskräfte an deutschen Flughäfen. Jammers fordert dafür Erleichterungen zugunsten von Gastarbeitern aus dem Ausland.
Mit unseren Rekrutierungsmaßnahmen stoßen wir auf Engpässe am Arbeitsmarkt.
Jost Lammers, Präsident des Luftfahrtverbands BDL
Die ausländische Arbeiterschaft soll zudem mindestens sechs bis acht Monate bleiben. Nach der Einarbeitung soll diese Zeit auch verlängert werden können.
Werden solche Möglichkeiten nicht geschaffen, laufen wir in Deutschland auf eine Beschäftigungslücke von insgesamt sechs bis sieben Millionen Arbeitskräften zu.
Matthias von Randow, BDL-Hauptgeschäftsführer
Hilfe von CT-Geräten
Dank der neuen CT-Geräte soll die Sicherheitskontrolle an den Flughäfen in München und Frankfurt schneller verlaufen. Dabei bleibt es auch erstmal, denn bis zum Sommer schafft man es nicht mehr, auch andere deutsche Airports mit der neuen Generation an CT-Geräten auszustatten.
Ansonsten hinken wir an den deutschen Flughäfen hinterher.
Matthias von Randow, BDL-Hauptgeschäftsführer
Eigentlich hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser auch anderen Flughäfen geraten, die Sicherheitskontrollen in eigene Verantwortung zu übernehmen. Wie von Randow betont, würde dadurch die Wirksamkeit gegenüber der Zusammenarbeit von Bundespolizeipräsidium, Bundesbeschaffungsamt und Flughäfen gesteigert werden.
Fazit zur Forderungen gegen erneuten Chaos-Sommer
Im vergangenen Sommer ging es an deutschen Flughäfen oftmals sehr chaotisch zu. Auch für diesen Sommer erwartet man wieder einige Hürden. Durch den Personalmangel, der Nato-Großübung im Juni und nicht genügend CT-Geräten, kann es erneut zu langen Warteschlangen kommen. Dennoch betont BDL-Chef, dass wenn man diesen Sommer zusammen an einem Strang ziehen würde, ein erneutes Chaos auch verhindern könnte.