Aufgrund der steigenden Corona-Neuansteckungen sieht sich die mallorquinische Regierung gezwungen, die Hotellerie und Gastronomie ab diesem Freitag mit strengen Auflagen zu versehen.

Erst gestern, am 23. März wurde aufgrund der neuen Bestimmungen und des verlängerten Lockdowns in Deutschland eine erneute Testpflicht für Reiserückkehrer aus Mallorca beschlossen. Nun ändern sich auch erneut die Corona-Bestimmungen auf der Insel selbst. Betroffen davon sind sowohl die Betreiber von Gaststätten und Beherbergungen, als auch die Mallorquiner, wie die Mallorca Zeitung berichtet.

Strengere Corona-Auflagen für das Hotelgewerbe

Am Dienstag, den 23. März erfolgten neue Regeln und Auflagen für die beliebte Baleareninsel und deren Gastronomie- und Hotelgewerbe. Für Hoteliers bedeuten die Regeln konkret, dass sie die Gäste nur noch bis 22 Uhr bewirten dürfen. Urlauber haben innerhalb der Hotelanlage also nur noch die Möglichkeit, bis 22 Uhr Essen serviert zu bekommen. Die hoteleigenen Bars müssen außerdem schon um 17 Uhr schließen.

Diese neuen Beschlüsse gelten ab diesen Freitag, den 26. März bis voraussichtlich 12. April.

Verschärfungen auch außerhalb der Hotelanlagen

Außerhalb der Hotels durften die Tourismusbetriebe erst kürzlich, am 15. März, den Regelbetrieb unter der Voraussetzung, dass die Kapazität von 30 Prozent der eigentlichen Gästezahl nicht überschritten wird, wieder aufnehmen. Zuvor waren die Innen-Verkaufsräume seit Januar geschlossen. Nun wurde die Lockerung der Corona-Maßnahmen jedoch nach rund knapp zwei Wochen widerrufen.

Alle Gastronomie-Betriebe, egal ob Restaurants oder Cafés, müssen die Gasträume schließen und auf den Straßenverkauf umstellen. In der Außenbewirtung werden derzeit 50 Prozent der eigentlichen Gästeauslastung gestattet. Die Regel, dass auch alle Bars, Restaurants und Cafés außerhalb der Hotelanlagen um 17 Uhr schließen müssen, bleibt erhalten. Danach ist wie gewohnt nur noch die Ausgabe von Speisen und Getränken zur Selbstabholung oder in Form von Lieferservices erlaubt.

Reisebeschränkungen für Mallorquiner

Es wurden außerdem neue Beschlüsse kundgetan, die jedoch keinen Einfluss auf die Touristen nehmen, sondern lediglich an die einheimische Bevölkerung Mallorcas gerichtet sind. Gesundheitsministerin Patricia Gómez gab bekannt, dass die Insel Mallorca inklusive der Nachbarinseln von anderen spanischen Regionen abgeriegelt werden, sodass die Mallorquiner nicht mehr ohne triftigen Grund zum spanischen Festland reisen dürfen.

Allerdings sind Reisen zwischen Mallorca, Menorca, Formentera und Ibiza nicht von den Regelungen betroffen. Die Bewohner Mallorcas können sich also weiterhin ohne Einschränkungen zwischen diesen Inseln bewegen, ohne einen triftigen Grund vorweisen zu müssen.

Unverständnis bei den Tourismusbetrieben

Eine Vielzahl an mallorquinischen Gastronomen und Hotelbetreibern sind fassungslos und zeigen Unverständnis gegenüber den neuen Regelungen und dem ständigen Hin und Her. Die Regierung Mallorcas wird für das Leid der Branche verantwortlich gemacht, da die Versprechungen über Staatshilfen nicht eingehalten werden und viele der Beschäftigten im Tourismus um ihre Existenzen bangen müssen.

Das ist der Todesstoß für unsere Branche. Vorher gingen wir davon aus, dass 40 Prozent der Betriebe die Krise nicht überleben werden, vielleicht aber haben wir das Ganze unterschätzt. […] Die Inkompetenz der Balearen-Regierung ist grenzenlos.

Helmut Clemens, Vizepräsident des Verbandes PIMEM-Restauració und Betreiber der Kette Es Rebost

Die Betroffenen klagen darüber, nicht in politische Beratungen einbezogen worden zu sein, außerdem bleiben finanzielle Hilfen aus.

Andere Betreiber hingegen zeigen in Hinblick auf die steigenden Infektionszahlen Verständnis und sehen die Wiedereröffnung des Tourismus auf der Insel, verglichen mit der COVID-19-Bekämpfung, als nachrangig an. Die Hoffnung liegt derzeit auf einer guten Sommersaison, auch wenn der Tourismus an Ostern infolgedessen noch warten muss, wie Carmen Planas, die Vorsitzende des Unternehmerverbands CAEB erklärt.

Weiter steigende Inzidenzen

Die höchste Priorität auf der Insel Mallorca liegt weiterhin auf der Eindämmung der Pandemie. Sofern sich die Infektionsrate nicht allmählich beruhigt, wird der Regelbetrieb noch auf sich warten lassen müssen.

Derzeit sind die Corona-Zahlen in den vergangenen Wochen weiter gestiegen. Die 7-Tage-Inzidenz ist innerhalb einer Woche vom 14. März auf den 21. März von 19,9 auf 29,8 angestiegen. Die 14-Tage-Inzidenz für Mallorca betrug am letzten Sonntag, den 21. März 49,6.  

Zudem wurden in den Regionen Sóller und Inca größere Infektionsherde entdeckt. Laut Gomez seien 83 Prozent der Corona-Fälle durch die britische Mutante entstanden, die als noch ansteckender als SARS-CoV-2 gilt.

Fazit zu den neuen mallorquinischen Beschlüssen

Mallorca macht in den letzten Tagen eher Negativschlagzeilen. Das Hin und Her mit Hoffnung auf Lockerungen und anschließenden verschärften Maßnahmen verbreitet Verunsicherung auf der beliebten Urlaubsinsel. Gerade bei den Hoteliers ist das Unverständnis über die ständigen Kurswechsel der Regierung nachvollziehbar. Wieso die Restaurants innerhalb der Hotels so früh schließen müssen, bleibt für viele ein Rätsel. Außerdem geht der Reiz für viele Urlauber verloren, wenn am Abend, abgesehen von den Lokalen im Ort, nicht mal die Hotel-Bar geöffnet bleibt. Für die mallorquinische Regierung steht aktuell an erster Stelle, die Ausbreitung des Corona-Virus mit allen Mitteln zu verhindern, bevor die so wichtige Sommersaison gefährdet wird. Wie es jetzt bis Ostern weitergeht und ob erneute Änderungen folgen, bleibt abzuwarten.

Wie steht Ihr zu den Beschlüssen der Regierung? Könnt Ihr die Sorge der Tourismusbetriebe nachvollziehen und nimmt das ganze Chaos Einfluss auf Eure Urlaubsplanung?

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.