Nachdem die EU grünes Licht für die Übernahme von Anteilen an ITA Airways gegeben hat, prüft Lufthansa nun mögliche weitere strategische Beteiligungen.
Erst Anfang Juli hatte die EU-Kommission den Zusammenschluss von Lufthansa und ITA Airways genehmigt. Zudem machen Spekulationen über ein mögliches Übernahmeinteresse der Lufthansa an Air Europa die Runde. Nun geht die Gerüchteküche bereits weiter, denn laut aero.de soll der Kranich auch an einem Einstieg bei airBaltic interessiert sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Gerüchten zufolge soll die Lufthansa eine mögliche Beteiligung an der lettischen Fluggesellschaft airBaltic in Erwägung ziehen
- Der Kranich arbeitet bereits mit airBaltic im Rahmen von Wet Lease-Verträgen zusammen und plant, diese Partnerschaften auszubauen
- Zu den Gerüchten hat sich der Konzern bisher allerdings noch nicht geäußert
airBaltic jetzt auch im Fokus?
Die Lufthansa prüft derzeit mögliche Investitionen bei der portugiesischen TAP Air Portugal, der spanischen Air Europa und nun auch bei der lettischen airBaltic, wie aus Insider-Informationen hervorgeht. Der Kranich selbst äußerte sich bislang nicht zu den Gerüchten. Beide Airlines kooperieren bereits im Rahmen sogenannter Wet Lease-Verträge, da Lufthansa unter anderem wegen unvorhergesehener Triebwerksüberholungen bei den A320neo Maschinen auf die Dienste der lettischen Airline angewiesen ist. Solche Kooperationen dürften in Zukunft noch wichtiger werden, da Lufthansa angesichts der Nachfrageschwankungen im Kerngeschäft verstärkt auf solche externen Partnerschaften setzen will. So hat das Kerngeschäft der Lufthansa im ersten Halbjahr 2024 erhebliche Verluste verzeichnet, und der Einsatz von Wet Lease-Partnern bietet eine Möglichkeit, diese Schwankungen abzufedern.
Die lettische Fluggesellschaft airBaltic befindet sich derzeit zu 97,97 Prozent im Besitz des lettischen Staates, die restlichen Anteile werden von der dänischen Aircraft Leasing 1 gehalten. Der lettische Staat plant jedoch, sich langfristig von einem Teil seiner Anteile zu trennen und sucht dafür einen strategischen Investor. In einem nächsten Schritt sollen die Aktien des Unternehmens an der Börse in Riga notiert werden. Diese Pläne hatte der lettische Verkehrsminister Kaspars Briskens bereits im Mai über die Plattform “X” bekannt gegeben. Vor dem Börsengang soll ein Teil der Anteile an einen Investor verkauft werden, wobei die Lufthansa nun eine Rolle spielen könnte.