Keine weiteren Staatshilfen und womöglich doch keine Verkleinerung der Business Class. Die Situation bei der Lufthansa scheint derzeit sehr gut, wenn es nach Carsten Spohr geht.
Die Lufthansa wird keine weiteren Staatshilfen mehr benötigen, wie Airline-Chef Carsten Spohr in einem Interview erklärte. Demnach habe der Kranich inzwischen gar deutlich mehr finanzielle Reserven, als noch vor der Krise, wie das Handelsblatt berichtet. Zudem soll das Unternehmen die Pläne zur Verkleinerung der Business Class überdenken, da der Geschäftsreiseverkehr weiter anzieht und auch die Fluggäste in den Premium-Klassen deutlich zunehmen, wie reisevor9.de in Bezug auf das Handelsblatt berichtet.
„Konsequente Regeln, statt restriktive Maßnahmen“
Nach eigenen Aussagen benötigt die Lufthansa keine weiteren Staatshilfen mehr. Das erklärte Carsten Spohr gegenüber dem „Handelsblatt“. Dem zugrunde liegen laut Spohr die deutliche besseren finanziellen Reserven des Unternehmens, die so dreimal höher seien, als noch vor der Krise. Deshalb, so Spohr, gehe die Lufthansa nicht davon aus, „dass es noch einmal zu einer ähnlichen Situation wie im vergangenen Jahr kommen wird, als der Luftverkehr auf der ganzen Welt nahezu zum Erliegen kam. Sollte sich die Lage dennoch wieder zuspitzen, sind wir krisenfest.“ Auch mit Blick auf etwaige neue Reisebeschränkungen zeigte sich Spohr optimistisch, der nicht mit neuen Verschärfungen in den einzelnen Ländern rechnet. Dazu erklärte der Kranich-Vorsitzende:
Ich erwarte, dass die Regierungen statt auf restriktive Maßnahmen wie in den zurückliegenden 19 Monaten nun eher auf konsequente Regeln wie 3G oder 2G setzen. Ich persönlich würde zum Beispiel gern 2G für unsere Bürogebäude zum Standard machen. Immerhin führen wir jetzt 3G ein.
Carsten Spohr, CEO der Lufthansa
Zudem äußerste sich Spohr zur geplanten Verkleinerung der Business Class-Kabine auf der Langstrecke. Demnach sei die Nachfrage nach den Premium-Klassen derzeit „erfreulich hoch“ – besonders in der Premium Economy sei das zu spüren. Während die Zahl der Buchungen in der Business Class nur minimal unter dem Vorkrisenniveau lägen, sei die Nachfrage in der First Class sogar höher, als noch im Jahr 2019.
Bei den Geschäftsreisenden läge man derzeit bei gut 40 Prozent des Vorkrisenniveaus. Dabei verzeichnet die Lufthansa besonders bei kleineren und mittleren Unternehmen einen Anstieg der Nachfrage, während größere Unternehmen noch „etwas zeitverzögert“ agierten, so der Airline-Chef. Insgesamt rechne man beim Kranich lediglich mit zehn Prozent langfristig ausfallender Geschäftsreisen. All das führe dazu, dass sich die Lufthansa die Verkleinerung der Business Class-Kabine auf der Langstrecke wohl doch nochmal überlegen wird. Nun sei stattdessen eine Verkleinerung der normalen Economy Class zugunsten der immer beliebter werdenden Premium Economy Class denkbar, wie Spohr verriet.
Fazit zur Situation bei der Lufthansa
Die derzeitige Lage bei der Lufthansa scheint sehr positiv zu sein. So geht Kranich-Chef Carsten Spohr denn auch nicht davon aus, dass das Unternehmen weitere Staatshilfen benötigen wird, denn die eigenen Reserven fallen demnach üppig aus. Auch bei der eigentlich geplanten Verkleinerung der Business Class-Kabine auf der Langstrecke, könnte es eine Kehrtwende geben, da die Zahlen in den Premium-Klassen ebenfalls nach oben zeigen. Momentan scheint es bei der Lufthanse gut zu laufen.