Wer als Kabinenpersonal bei Lufthansa aufsteigen will, benötigt ab 2024 einen Abschluss als Fachberater für Servicemanagement.
Als Kabinenpersonal bei Lufthansa war es bisher nicht erforderlich, eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf absolviert zu haben. Für die Ausübung reichte eine kürzere Einführung zwischen sechs und 14 Wochen in die Tätigkeit im Unternehmen, ohne Anerkennung eines Berufes. Wie aerotelegraph berichtet und auf der Seite der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation Ufo zu entnehmen ist, ändert sich das jetzt. Seit 1. Januar 2024 ist ein Abschluss zum Fachberater für Servicemanagement Pflicht, um als Kabinenpersonal bei Lufthansa aufzusteigen.
Kein Service in First Class ohne Ausbildung
Bereits seit 2017 gibt es den staatlich anerkannten IHK-Fortbildungsabschluss als Fachberater für Servicemanagement (Fabs). Dieser wurde von Ufo gemeinsam mit Lufthansa und der Industrie- und Handelskammer Frankfurt initiiert. Nach Aussage von Theresa Haket, IHK-Prüferin und Purserin bei der Airline, ist dieser Abschluss etwas niedriger als der Fachwirt- oder Bachelorabschluss anzusetzen. Seit 1. Januar ist es für das Kabinenpersonal bei Lufthansa Pflicht, diese Ausbildung absolviert zu haben, wenn man Ambitionen hat als Purser oder in der First Class zu arbeiten. Erreichen will der Konzern damit eine Steigerung des Servicestandards an Bord ihrer Flugzeuge.
Die Ausbildung schlägt je nach der Vorbildung mit 1.000 bis 2.900 Euro zuzüglich Prüfungsgebühren von bis zu 580 Euro zu Buche. Sie dauert zwischen eineinhalb und zwei Jahren. Für diejenigen, die den Abschluss schnell schaffen, zahlt der Lufthansa Konzern eine Gratifikation in Höhe von 10.000 Euro. Zweimal jährlich kann eine Abschlussprüfung an vier Industrie- und Handelskammern erfolgen. Der Abschluss kann bei der ILS Hamburg, der Schule für Touristik in Frankfurt und der Akademie für Welthandel absolviert werden. Die Anwärter müssen die Ausbildung selber finanzieren, über BAföG ist das jedoch in den allermeisten Fällen möglich. Es gibt unterschiedliche Voraussetzungen, um die Ausbildung zum Fabs beginnen zu können, entweder mit einem anderen Abschluss oder einer gewissen Zeit an Berufserfahrung. Im Falle von Arbeitslosigkeit liegt der Vorteil dann darin, dass es bei der Vermittlung eine Bezugstätigkeit gibt und nicht in jede beliebige Tätigkeit verwiesen werden kann.
Fazit zur neuen Anforderung an das Kabinenpersonal
Seit Beginn 2024 ist es für das Kabinenpersonal bei Lufthansa nur möglich aufzusteigen, wenn vorher ein Abschluss als Fachberater oder Fachberaterin für Servicemanagement (Fabs) bestanden wurde. Dieser kostet bis zu 2.900 Euro, Prüfungsgebühren kommen noch dazu. Finanziert werden muss das Ganze selbst. Der Konzern gewährt jedoch Bildungsurlaub und auch die Beantragung von BAföG ist möglich. Damit hätte das Kabinenpersonal, nach Abschluss dieser Ausbildung endlich einen anerkannten Beruf, was bisher nicht der Fall gewesen ist.