Die Lufthansa Group geht in die dritte Runde der Kapitalbeschaffung. Dieses Mal werden sie am Kapitalmarkt um 1,5 Milliarden Euro flüssiger.
Wie für die meisten Tourismus-Konzerne war 2020 auch für die Lufthansa Group mit einem Schuldenberg in Milliardenhöhe verbunden. Insgesamt 6,7 Milliarden Euro Schulden musste die Gruppe einstecken. Es mussten Stellen gestrichen werden und die Flotte verkleinert werden. Staatliche Stabilisierungshilfen konnten wie in anderen Ländern diesen Fall ein wenig abdämpfen. Nun geht es jedoch an die Rückzahlung dieser Staatshilfen. Dafür war der Plan der Lufthansa Gruppe bereits im September eine Kapitalerhöhung im Wert von 2,14 Milliarden Euro vorzunehmen. Doch die nächste Runde am Kapitalmarkt ist unweit. In einer Presseerklärung des Konzerns wurde bekannt gegeben, dass sie sich bereits mit der dritten Unternehmensanleihe im Jahr 2021 weitere 1,5 Milliarden Euro an Liquidität sichern konnten.
“Vorteilhafte Marktbedingungen” werden genutzt
Der Konzern begibt sich zum dritten Mal in diesem Jahr an den Kapitalmarkt, um Unternehmensanleihen zu begeben. In ihrer aktuellen Runde ging es um ein Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro, welche in einer Stückelung von 100.000 Euro, aufgeteilt in zwei Tranchen mit Laufzeiten von zwei und fünfeinhalb Jahren, platziert wurden. Die erste Tranche hat einen Wert von 600 Millionen Euro, ist zeitlich begrenzt bis zum 16. November 2023 und mit 1,625 Prozent verzinst. Dagegen ist die zweite Tranche deutlich höher verzinst mit 2,875 Prozent, hat einen Wert von 900 Millionen Euro und endet am 16. Mai 2027. Die Deutsche Lufthansa AG sagt, dies ergänze “das Fälligkeitenprofil des Konzerns bestmöglich”.
Die erneut zu attraktiven Konditionen aufgenommenen langfristigen Mittel werden zur weiteren Stärkung der Liquidität der Lufthansa Group und zur Refinanzierung bestehender Schulden verwendet. Diese Anleiheplatzierung ist eine von mehreren erfolgreichen Kapitalmarkttransaktionen, die wir seit Ende letzten Jahres durchgeführt haben. Sie wird auch dazu beitragen, dass die staatlichen Stabilisierungsmittel in Deutschland vollständig zurückgeführt werden können.
Remco Steenbergen, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG
Fazit zur Ausgabe von Unternehmensanteile von der Lufthansa Group
Alle guten Dinge sind drei – das dachte sich auch die Lufthansa Group und ging ein drittes Mal in diesem Jahr an den Kapitalmarkt, um Unternehmensanleihen zu begeben. Total sind sie 1,5 Milliarden Euro liquider und werden dadurch unter anderem die staatlichen Stabilisierungsmittel in Deutschland komplett zurückzahlen können. Wie sehr die aktuelle US-Grenzöffnung sowie der erwartete Aufschwung der Luftbranche dem Konzern am Kapitalmarkt geholfen haben, lässt sich nur vermuten.