Die Fluggesellschaft betont, dass sich der Anspruch Deutschlands, ein modernes Land zu sein, nicht in den Geräten, die an den Sicherheitskontrollen der Flughäfen verwendet werden, wiederfindet.
Im Anbetracht der weiterhin äußerst angespannten Personalsituation an deutschen Flughäfen, die sich vor allem auf die Bodenabfertigung stark negativ auswirkt, fordert die Lufthansa nun etwas, das leichter umsetzbar sein sollte, als kurzfristige tausende Menschen in der Luftfahrtbranche einzustellen. Laut eigener Aussage will man, dass an den Flughäfen aktuellere technische Hilfsmittel installiert werden, die das Bodenpersonal unterstützen würden, so die faz. Was man sich genau erhofft und wieso man die Abschaffung des Priority Boardings für keine Lösung hält, zeigen wir Euch im Folgenden.
Modernere Technik ist essenziell
Die deutsche Lufthansa möchte den Einsatz modernerer Technik an den staatlichen Sicherheitskontrollen. Dies forderte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser kürzlich öffentlichkeitswirksam. Im Angesicht der massiven Personalprobleme, die Flughäfen aktuell haben, ist dies ein Vorhaben, das in jenem Fall leichter umzusetzen wäre, als sich auf die Einstellung tausender Leiharbeiter zu verlassen, welche alle zunächst noch eine erweiterte Sicherheitsprüfung hinsichtlich der Eignung für die Arbeit in der Luftfahrtbranche durchlaufen müssen.
Laut Kayser gäbe es bereits seit geraumer Zeit hochmoderne Technik, welche die Sicherheitskontrollen deutlich beschleunigen würde, allerdings werde in Deutschland zumeist veraltete Technik eingesetzt. Moderne Scanner würden beispielsweise nicht mehr erfordern, dass elektronische Geräte wie Laptops oder auch Flüssigkeiten den Taschen manuell entnommen werden müssen.
Für unsere Kunden würde ich mir wünschen, dass die neuen Geräte so schnell wie möglich eingesetzt werden.
Detlef Kayser, Lufthansa-Vorstand
Keine Fast-Lane mehr?
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte kürzlich, dass man in der aktuellen Zeit auf das Konzept von Priority-Check-In sowie auf Fast-Lanes verzichten sollte, um das Personal nicht noch weiter auf künstliche Art und Weise zu verknappen, wenn es zwar vor Ort- jedoch mit der Abfertigung einiger weniger Passagiere beschäftigt sei. Diese Korridore sollen demnach für alle Reisenden geöffnet werden, um Schlangen beim Check-In und bei der Sicherheitskontrolle abzubauen.
Diese Forderung stieß aber sowohl bei Business Class, First Class- sowie auch Statusgästen auf genau so wenig Euphorie wie beim Lufthansa-Vorstand. Dieser lehnt den Vorschlag entschieden ab. Demnach helfe das Auflösen der separaten Schlangen in der aktuellen Situation nicht, denn sie Schlangen seien überall lang. Man brauche also Maßnahmen, die für alle Passagiere gleichermaßen Wirkung zeigen.
Fazit zur Forderung nach neuer Technologie in der Flughafen-Sicherheitskontrolle
Die Idee mag sicherlich keine Schlechte sein, denn in Sachen Digitalisierung ist Deutschland ohnehin kein Vorreiter. Doch handelt es sich hierbei um eine bloße Forderung, aus der nicht einmal hervorgeht, an wen sie gerichtet ist. Solange sich die Lufthansa also nicht selbst in der Verantwortung für die Passagiere sieht und lediglich halbherzige Maßnahmen wie den Verkauf von Tickets zu Höchstpreisen zur Abschwächung der Nachfrage auf den Weg bringt, wird sich die Situation nicht bessern.