Lufthansa soll sich intern intensiv mit der Rückkehr des Airbus A380 befassen. Offiziell beschlossen ist noch nichts, dafür bestätigte der Lufthansa-Chef die internen Diskussionen am gestrigen Montag in Doha.

Ein Gerücht ist es spätestens seit dem gestrigen Montag nicht mehr. Die Lufthansa arbeitet an einer überraschenden Reaktivierung des Superjumbos. Der Airbus A380 könnte demnach schon bald wieder unter der Flagge des Kranichs weltweit unterwegs sein. Eine Entscheidung soll schon in wenigen Wochen mitgeteilt werden, wie aeroTELEGRAPH berichtet. Doch eine Alternative würde bereits bereitstehen.

Entscheidung im Juli

Dass die Rückkehr des Airbus A380 bei der Lufthansa nicht mehr grundsätzlich ausgeschlossen ist, ließ Carsten Spohr bereits bei der letzten Hauptversammlung verlauten. Die Situation hat sich in den vergangenen Wochen bereits weiterentwickelt, sodass der Lufthansa-Chef bei einer Generalversammlung des Weltluftfahrtverbands IATA offiziell verlauten ließ, dass eine Entscheidung im Juli fallen wird. Die Probleme sind dabei zum einen hausgemacht: Es fehlt Personal. Zum anderen leidet der Kranich aber auch massiv unter den Verzögerungen im Hause Boeing.

Die kurzfristig gekauften Boeing 787 Dreamliner stoßen erst im Sommer zur Flotte – Datum weiterhin unbekannt – die neue Boeing 777X kommt nun erst im Jahre 2025. Und dennoch steht der Airbus A380 nicht ganz hoch im Kurs bei der Lufthansa. Denn alternativ beschäftige man sich auch mit dem Kauf neuer Boeing 777-300ER, die als Whitetails bei Boeing in Seattle bereitstehen. Zwar nutzt die Lufthansa selbst diesen Flugzeugtypen bislang nicht, bei Lufthansa Cargo sowie den Töchtern Austrian Airlines und Swiss ist die Boeing 777 aber das Flaggschiff der Langstreckenflotte, sodass die Lufthansa selbst auf eine Menge Erfahrung zurückgreifen könnte.

Boeing 777 die bessere Alternative?

So oder so muss schnell eine Entscheidung her, denn die Lufthansa will die Flugzeuge zum Sommerflugplan 2023 Ende März zum Einsatz bereit haben. Die Vorbereitung der Einflottung würde sowohl beim Airbus A380 als auch bei der Boeing 777 circa neun Monate in Anspruch nehmen. Die größte Herausforderung beim Airbus A380: Ein dauerhafter Einsatz muss gewährleistet sein. So diskutiert die Lufthansa aktuell auch eine mögliche Umgestaltung der Kabine auf die neuesten Produkte. Der Airbus A380 verfügt über vier Klassen. Business und First Class sollen ab 2023 neu gestaltet werden. Bei der Boeing 777 würde die Lufthansa vermutlich wieder auf eine bereits ausgestattete Kabine zurückgreifen.

In diesem Fall müsste der Kranich also nur das Personal umschulen beziehungsweise neu akquirieren. Ob man dabei auch auf die Tochterfluggesellschaften zurückgreifen wird, bleibt offen. Entsprechendes Personal wird aber auch für den größten Airliner nötig sein, und das in einer Situation mit drastischen Personalengpässen. Laut Aussagen von Carsten Spohr besitzen aktuell lediglich 14 Piloten die entsprechende Lizenz für den Airbus A380. Kurzfristig könnte die Airline aber auch Piloten vom Airbus A350 umschulen. Von ursprünglich 14 Airbus A380-Flugzeugen sind bereits sechs definitiv verkauft. Ob die übrigen acht oder gar nur vier Airbus A380 zur Flotte zurückkehren, bleibt offen. Schulungen sollen laut interner Informationen auch für die Technik und Crew in München vorbereitet werden.

Fazit zur Rückkehr des Airbus A380

Unsere Informationen hat der Lufthansa-Chef Carsten Spohr mittlerweile auch offiziell bestätigt. Die Airline beschäftigt sich aktuell intern mit der Rückkehr des Airbus A380. Eine Entscheidung muss bereits im Juli fallen, damit der Superjumbo zum Sommerflugplan 2023 bereit wäre. Eine Alternative bietet jedoch Boeing. Hier wären kurzfristig sogenannte Whitetails verfügbar, dementsprechend muss auch hier eine baldige Entscheidung her. Ich persönlich habe das Gefühl, dass Carsten Spohr und die Lufthansa nicht endgültig von der Rückkehr des Airbus A380 überzeugt sind.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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