Die Lufthansa und Günstig-Tochter Eurowings haben am Sonntag damit begonnen Urlauber aus diversen Ländern mit Sonderflügen und Großraummaschinen zurück nach Deutschland zu holen. Dafür kommen auch Langstrecken-, beziehungsweise Großraummaschinen zum Einsatz, die auf den Hinflügen leer bleiben. Insgesamt sollen so um die 6.500 deutsche Urlauber zurück nach Hause gebracht werden.

Update (17. März): Außenminister Maaß plant Rückholaktion für Deutsche

Bundesaußenminister Heiko Maaß plane offenbar eine Rückholaktion für tausende gestrandete Deutsche, um sie in ihre Heimat zurückzubringen. Dies wurde am Dienstagmorgen (17.03.2020) in Berlin bestätigt. Urlauber und Touristen, die aufgrund der international verschärften Reisebestimmungen ihre Heimreise nicht selbstständig antreten können, sollen nun mit speziellen Notfallflügen und -transporten zurückgeholt werden. Bis zu 50 Millionen Euro wolle Maaß für die geplante Aktion bereitstellen. Es habe oberste Priorität, alles dafür zu tun, den Reisenden innerhalb der nächsten Tage eine Rückkehr zu ermöglichen.

“Wir müssen darüber hinaus verhindern, dass weitere Deutsche Reisende im Ausland stranden. Aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen, ab jetzt vor allen touristischen Reisen ins Ausland zu warnen. Bitte bleiben Sie zuhause. Das hilft Ihnen und anderen.”, wird der Außenminister von der Süddeutschen Zeitung zitiert. Zuvor hatte das Auswärtige Amt am Dienstagmorgen eine weltweite Reisewarnung für Deutschland ausgerufen.

Sonderflüge mit Boeing 747 und Airbus A340 holen Urlauber zurück

Auch die Sonderflüge von Lufthansa und Eurowings holen viele Urlauber zurück und führen dabei in die Karibik, auf die Kanaren und nach Mallorca. Bis Mittwoch finden so bereits 15 Charterflüge statt, die allein bis Mitte der Woche 3.000 bis 4.000 Bundesbürger aus der Dominikanischen Republik und Barbados zurückbringen sollen, die in der Karibik aufgrund der Corona-Krise und neuer Reisebeschränkungen vor Ort fest sitzen. Dabei handelt es sich laut Lufthansa vor allem um Feriengäste und Kreuzfahrt-Passagiere. Die Kranich-Airline wurde für die Sonderflüge von Touristikunternehmen und Reedereien beauftragt. Maschinen der Eurowings kommen dabei für zusätzliche Flüge zwischen Palma de Mallorca und Stuttgart, Hamburg, sowie Düsseldorf zum Einsatz. Laut der Lufthansa-Tochter sollen so etwa 2.500 Feriengäste nach Hause gebracht werden.

Während es in anderen Ländern noch möglich ist, mit verschiedensten Airlines nach Hause zu kommen, kommt man aus den genannten Ländern fast nicht mehr weg. Gerade das nun auf alle deutschen Staatsbürger ausgeweitete Einreiseverbote der USA ist hier ein Problem, denn viele Verbindungen von der Karibik nach Europa führen über die USA – dieser Weg ist aktuell aber nicht möglich. In Spanien, das aktuell die Nummer zwei der Corona-Länder in Europa nach Italien belegt, ist seit kurzem der Ausnahmezustand ausgerufen, was ein Heimkommen sehr schwierig macht.

Für die Sonderflüge nach Teneriffa, Punta Cana und Barbados setzt die Lufthansa Großraumflugzeuge des Typs Boeing 747 und Airbus A340 ein, die die Urlauber nach Frankfurt, München, Hamburg und Berlin bringen sollen. Dafür fliegen die Jets allerdings ohne Passagiere zu den jeweiligen ‘Abholorten’. Schon am vergangenen Sonntag wurden dabei bereits die ersten Urlauber zurückgeholt.

TUIfly und SunExpress ebenfalls dabei

Lufthansa und Eurowings sind jedoch nicht die einzigen deutschen Fluggesellschaften, die Urlauber aus verschiedenen Destinationen zurückholen. TUIfly gab bekannt deutsche Feriengäste aus Spanien wieder nach Deutschland zu bringen, während die deutsch-türkische Airline SunExpress noch bis zum 20. März und trotz des Einreiseverbots, Flüge von und zur Türkei durchführen wird, um ebenfalls gestrandete Touristen auszufliegen. Währenddessen sitzen deutsche Urlauber in Marokko fest, wo die Bundesregierung nach eigener Aussage eng mit der dortigen Botschaft zusammenarbeite, um an “Rückreisemöglichkeiten für deutsche Staatsangehörige aus Marokko zu schaffen”. Auch Marokko hatte im Zuge der Corona-Krise entschieden unter anderem alle Flugverbindungen von und nach Deutschland zu untersagen.

Fazit zu den Sonderflügen

Dass Sonderflüge nötig würden, um gestrandete deutsche Urlauber zurückzuholen, war abzusehen. Nun finden die ersten Flüge dieser Art statt, wofür unter anderem die Lufthansa beauftragt wurde, die aufgrund des extrem zusammengestrichenen Flugplans etliche Kapazitäten frei haben dürfte. Auch die Rückholaktionen der anderen Airlines und Anbieter sind zu begrüßen, beziehungsweise in Teilen sowieso notwendig. Von diesen Sonderflügen werden wir in der nächsten Zeit sicherlich noch deutlich mehr sehen.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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