Die Nachrichten rund um Warnstreiks häufen sich seit Anfang des Jahres immer mehr. Nachdem der letzte Warnstreik gerade erst zu Ende gegangen war, geht es heute am Hamburger Flughafen weiter.
Das turbulente Streik-Wochende zieht sich weiter. Zuletzt erst wurde bekannt gegeben, dass die Warnstreiks am Flughafen Berlin-Brandenburg heute weiterlaufen werden. Nachdem der Flugverkehr in Hamburg sich gerade erst vom letzten Streik erholt hatte, wurden Beschäftigte des Bodenverkehrsdienstes Aviation Handling Services (AHS) in Hamburg für 24 Stunden zum Arbeitskampf aufgerufen. Die Gewerkschaften ver.di fordert dabei weiterhin bessere Konditionen und Bezahlung. Im Laufe dieser Woche soll es erneut zu Tarifverhandlungen kommen, wie ndr berichtet.
ver.di fordert weiterhin bessere Bezahlungen
Kurzfristig wurden rund 300 Mitarbeiter in der Passagierabfertigung am Hamburger Airport zum Warnstreik aufgerufen. Das führt dazu, dass mehr als 40 Flüge gestrichen werden mussten. Ursprünglich waren insgesamt 160 Abflüge für den 24. April vorgesehen. Es kann allerdings auch noch zu weiteren Flugstreichungen kommen. Besonders Flüge von Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines sind betroffen.
Erst am vergangenen Wochenende waren zehntausende Reisende von den Warnstreiks betroffen. Am kommenden Donnerstag und Freitag sind Tarifverhandlungen mit ver.di vorgesehen. Dabei ist das Thema nach wie vor eine bessere Bezahlung.
Die Einstiegslöhne in der Passagierabfertigung liegen auf dem Niveau des gesetzlichen Mindestlohnes. Das reicht vorne und hinten nicht und führt nicht zuletzt zu Armut im Alter. Andere Bodenverkehrsdienstleister zahlen bereits jetzt mindestens 15 Euro pro Stunde.
Lars Stubbe, Gewerkschaftssekretär der Fachgruppe Luftverkehr und Maritime Wirtschaft
Chaos erst letzte Woche in Hamburg
Erst am Donnerstag und Freitag kam es am Flughafen Hamburg zu einem Warnstreik, bei dem alle Abflüge ausgefallen und etliche Ankünfte gestrichen wurden. Nachdem der Flugbetrieb nach dem zweitägigen Streik der Sicherheitskontrolleure am Wochenende wieder angelaufen war, können sich Reisende heute erneut auf Ausfälle und Verspätungen einstellen.
Dabei wurde der aktuelle Streik erst recht kurzfristig von der Gewerkschaft angekündigt. Stubbe verteidigt dabei die kurzfristige Ankündigung:
Wenn wir das ankündigen, dann wissen wir, dass die Firma alle möglichen Anstrengungen unternimmt, Personal aus anderen Standorten oder anderes Fremdpersonal zu holen, um den Streik zu unterlaufen. Und natürlich muss ein Streik aus unserer Sicht auch effektiv sein.
Lars Stubbe, Gewerkschaftssekretär der Fachgruppe Luftverkehr und Maritime Wirtschaft
Fazit zum kurzfristigen Warnstreik in Hamburg
Betroffene Passagiere müssen heute am Flughafen in Hamburg mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen. Bereits 40 der geplanten 160 Abflüge sind schon gestrichen. Ankündigungen zu Warnstreiks häufen sich vor allem in Deutschland. Nach wie vor gibt es keine Einigung beim Tarifstreit von ver.di, es kommt aber im Laufe der Woche zu neuen Verhandlungen. Sollte es wieder zu keiner Einigung kommen, drohen weiterhin Warnstreiks, welche auch die Feiertage im Mai betreffen könnte.