Die EU-Kartellbehörde blockiert weiterhin die Übernahme von ITA Airways. Nun äußern sich Bundeskanzler Olaf Scholz und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni.
Seit der Bekanntgabe der ITA Airways-Übernahme durch die Lufthansa mussten schon einige Hürden überwunden werden. Von Urteilen gegen die ehemalige Nationalairline Alitalia bis hin zu Bedenken der EU-Kartellbehörden bezüglich der Übernahme. Letztere verursacht auch weiterhin Probleme und sorgt dafür, dass die Übernahme weiterhin blockiert wird, wie auch airliners berichtet.
Weitere Verzögerung der Übernahme
Es ist geplant, dass die Lufthansa vorerst 41 Prozent der ITA-Anteile erhält. Danach muss der Konzern bis 2025 warten, bis er insgesamt 90 Prozent der Anteile erlangen kann. Doch durch die Übernahme von ITA Airways könnte es zu einer Monopolstellung der Lufthansa Group auf sechs Strecken kommen. Darum wurde die Lufthansa von Brüssel aufgefordert, ihre Langstrecken-Kapazitäten von Frankfurt und München nach Nordamerika und Asien zu reduzieren. Da es wichtige Strecken für die Airline sind, verzögert sich die Übernahme weiter.
Nun fordern mehrere deutsche und italienische Gewerkschaften sowie schweizerische und österreichische Arbeitnehmer-Organisationen das Europäische Parlament dazu auf, den Zusammenschluss der beiden Fluggesellschaften anzunehmen. Der Einstieg von Lufthansa bei ITA Airways soll beschleunigt werden, um Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen zu sichern. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sind sich einig, dass die EU-Kommission mehr Fairness aufbringen soll, wie auch aero berichtet. Laut Meloni soll mehr Tempo bei der kartellrechtlichen Freigabe aufgenommen werden. Scholz tat es ihr gleich und bittet Brüssel um eine “zügige Behandlung”.
Trotz der mehreren Treffen zwischen der deutschen und italienischen Delegation und dem EU-Justizkommissar Didier Reynders blockieren die EU-Kartellbehörden weiterhin die Übernahme von ITA. Einige Medien, wie auch aerotelegraph, berichteten jetzt davon, dass die Vermutung bestehe, dass die Forderung zur Abgabe der wichtigen Langstrecken von Lufthansa wegen einer Lobbyaktion von Air France-KLM entstanden sei. Eine endgültige Entscheidung könnte sich bis in das nächste Jahr ziehen. Grund dafür seien fehlende Informationen, welche benötigt werden, um den Fall zu bearbeiten. Das kann problematisch für ITA Airways werden, da der Betrieb ohne die Unterstützung der Lufthansa nicht langfristig aufrecht gehalten werden kann.
Fazit zu den Konflikten bei der ITA-Übernahme durch Lufthansa
Die Übernahme von ITA Airways wird von den EU-Kartellbehörden blockiert. Aufgrund von fehlenden Informationen kann sich die Übernahme noch bis 2024 hinausziehen. Durch die Probleme der letzten Monate kam es immer noch nicht zu einer endgültigen Übernahme der ITA durch Lufthansa. Wie das Einschreiten der Gewerkschaften und Arbeitnehmer-Organisationen auf die angespannte Lage auswirkt, bleibt abzuwarten.