Folgt trotz hohem Minus seitens ITA endlich eine Einigung mit der Lufthansa? Einem Business-Plan wurde zumindest schon zugestimmt.

Obwohl die Fluggesellschaft stolze 1,6 Milliarden Euro Umsatz für das Jahr 2022 erzielt hat, verzeichnete sie dennoch im ersten vollen Betriebsjahr Defizite in Höhe von 486 Millionen Euro. Laut aero.de hat unter anderem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine etwas mit dem hohen Nettoverlust der Airline zu tun.

Gestiegene Treibstoffkosten

Der Russland-Ukraine-Krieg schockierte im vergangenen Jahr die ganze Welt. Und noch immer ist kein Ende in Sicht. Folgen sind universal zu spüren. Unter anderem mussten Fluggesellschaften ihre Strecken anpassen oder tiefer in die Taschen greifen, weil die Treibstoffkosten enorm gestiegen sind. Viele Airlines betreiben Fuel Hedging, um sich gegen solche Risiken zu schützen und unter anderem für finanzielle Sicherheit zu sorgen. Damit soll zum Beispiel der Kerosinpreis abgesichert werden. Dies ist ITA jedoch nicht gelungen, daher muss die Airline sich nun mit erhöhten Treibstoffkosten auseinandersetzen. ITA Airways verzeichnete aufgrund dessen hohe Verluste für das Geschäftsjahr 2022. Ganze 486 Millionen Euro gab die Airline als Defizit an. Auch Währungseffekte und die Corona-Pandemie spielten hierbei eine große Rolle.

Für das laufende Geschäftsjahr gab ITA Airways als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ein Minus von 338 Millionen Euro an. Immerhin erwarte man für dieses Jahr einen Anstieg der Erlöse, weil die Fluggesellschaft nun mehrere neue Ziele ins Visier genommen hat und auch die Flotte vergrößert wird. Mehr als 10 Millionen Passagiere transportierte die Airline im vergangenen Jahr und auch dieses Jahr werden wieder viele Fluggäste erwartet.

Deal mit der Lufthansa schon im Sommer?

Bereits seit mehreren Wochen verhandelt Lufthansa mit dem Wirtschafts- und Finanzministerium in Rom über einen Einstieg in die Fluggesellschaft. Am 18. Januar gab dann Lufthansa ihr Übernahmeangebot bekannt. Kurz danach bestätigte ITA das Angebot unter Vorbehalt, sodass das Ministerium in Rom die Absichtserklärung von Lufthansa formell bewilligte. Nun soll schon bald die Einigung folgen, wie die Zeitung “La Repubblica” berichtet. Ein entsprechender Vertrag könnte noch in dieser Woche unterschrieben werden.

Carsten Spohr, CEO von Lufthansa, hat am Mittwoch in Brüssel bereits bekannt gegeben, am Donnerstag nach Rom zu reisen, um sich dort mit dem italienischen Wirtschaftsminister auszutauschen, wie aerotelegraph.com mitteilt. In erster Linie wird die Investition in die italienische Airline Thema sein, denn der hohe Verlust von ITA wirke sich auch auf den Preis aus, betonte Spohr. Bei dem Treffen zwischen Minister Giancarlo Giorgetti, Lufthansa CEO Carsten Spohr und dem ITA-Vorsitzenden Antonino TuricchNun wurde laut airliners.de bekannt, dass ITA Airways einem gemeinsamen Geschäftsplan mit der Lufthansa zugestimmt habe. Zudem seien weitere Fortschritte auf dem Weg zu einer industriellen Partnerschaft zwischen den beiden Fluggesellschaften erzielt worden.

Der gemeinsame Businessplan, der die Entwicklung von Ita Airways in Bezug auf Flotte, Netzwerk und strategische Ziele bestimmen wird, wurde während der positiven Gespräche umrissen.

Erklärung des italienischen Wirtschaftsministeriums

Der vollständige Abschluss der Teilübernahme sei für den Sommer zu erwarten. Außerdem geht Spohr davon aus, dass ITA hohe Gewinne einbringen würde, da Mailand neben London und Paris der drittgrößte Standort nach Passagierzahlen sei. Die Verhandlungsfrist läuft noch bis zum 24. April. Mit einer Entscheidung sei vor Ostern allerdings nicht mehr zu rechnen.

Carsten Spohr, CEO Lufthansa

Medienberichten zufolge will Lufthansa 40 Prozent der Anteile an ITA übernehmen und 200 Millionen Euro in die italienische Fluggesellschaft einbringen. Eine sogenannte Exit-Klausel soll zudem Lufthansa vor einer fehlgeschlagenen Integration schützen. Falls die Airline sich jedoch positiv entwickelt, so besteht auch die Möglichkeit von einer Übernahme weiterer Anteile. Wie Insider berichten, soll Lufthansa sogar mit dem Gedanken spielen, die Marke Alitalia wieder zu reaktivieren. Italien erhofft sich durch die Übernahme mehr wirtschaftliche Sicherheit und eine Aufwertung der Flughäfen, wie zum Beispiel in Rom.

Fazit zum hohen Nettoverlust

ITA Airways hat für das Jahr 2022 insgesamt 486 Millionen Euro Verluste verzeichnet. Hauptgrund für die hohen Verluste sind die gestiegenen Treibstoffkosten aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Auch Währungseffekte und die Corona-Pandemie machten der Airline zu schaffen. Trotz dessen erzielte ITA im selben Jahr 1,6 Milliarden Euro Umsatz. Nun soll ITA Airways sogar einem gemeinsamen Business-Plan mit der Lufthansa zugestimmt haben. Ist die Übernahme damit auf der Zielgeraden?

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Autor

Ihre Reiselust begann bereits in jungem Alter, wo sie sich immer sehr auf die Ferien gefreut hat. Egal ob Städtetrips, Urlaube am Meer oder auf den Bergen – Acelya ist für jedes Abenteuer bereit. Mit ihrer Neugierde und ihrer großen Leidenschaft zum Schreiben, entschied sie sich für ein Publizistikstudium. Bei reisetopia kann sie ihre Lust für Reisen und das Schreiben perfekt miteinander verbinden.

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