Die fortschreitende Ausbreitung des Coronavirus trifft die Luftfahrtbranche immer tiefer ins Mark. Inzwischen ist auf der ganzen Welt der absolute Großteil der internationalen Flugverbindungen zum Erliegen gekommen. Wie schlimm es um den weltweiten Flugverkehr bestellt ist, zeigen die aktuellen Zahlen von Eurocontrol.
Märkte in den USA und Indien drücken Kapazitäten nach unten
Die Daten von Eurocontrol – Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt – belegen einmal mehr, wie heftig sich die aktuelle Krise auf den internationalen Luftverkehr ausgewirkt hat. Demnach hat sich dieser allein in den letzten zwei Wochen um etwa die Hälfte reduziert. Diese deutliche Entwicklung nach unten ist dabei wohl in erster Linie auf die Märkte in den USA und Indien zurückzuführen, wo die Kapazitäten der verfügbaren Sitzplätze in den vergangenen zwei Wochen um fast eine Million Sitze gesunken sind. Aktuell entspricht dies einem Rückgang von etwa 21 Prozent in den USA und ganzen 70 Prozent allein in Indien.
John Grant, von der Luftfahrt-Datenplattform “OAG Aviation Worldwide”, sagte, dass es zunächst acht Wochen gedauert hätte, “bis die weltweite Sitzplatzkapazität von 106 auf 90 Millionen gesunken ist. Und weitere zwei Wochen, um sie von 90 auf 49 Millionen zu drücken.” Und das könnte laut Grant noch nicht alles gewesen sein, da Dank der momentanen Krise noch weitere Einbrüche der Sitzplatzkapazitäten von bis zu neun Millionen zu befürchten sind. Damit würde die 40-Millionen-Marke erreicht werden, die Grant zufolge dann jedoch den Wendepunkt darstellen, an dem es wieder langsam bergauf gehen könnte.
Laut der International Air Transport Association – kurz: IATA – könnten die weltweiten Airlines im aktuellen Krisenjahr einen Verlust von bis zu 225 Milliarden US-Dollar (fast 205 Milliarden Euro) zu verkraften haben. Auch hierbei musste die vorherige Prognose um minus 50 Prozent nach unten korrigiert werden.
Fazit zur Situation des Luftverkehrs
Die nun vorgelegten Zahlen dürften wohl kaum jemanden überraschen und doch sind sie mehr als erschreckend, belegen sie doch einmal mehr, wie kritisch die aktuelle Situation für die Luftfahrt zurzeit eigentlich ist. Wenngleich es wohl nochmals deutlich nach unten gehen dürfte, scheint es zumindest auch einen Silberstreif am Horizont zu geben, zumindest laut John Grant. Zu hoffen bleibt es in jedem Fall.