Der Flughafen Paderborn-Lippstadt musste aufgrund der Coronakrise und dem dadurch entstandenen Verlusten Insolvenz anmelden. Durch das Verfahren in Eigenverwaltung soll der Flughafen von innen heraus saniert werden.

Die Coronakrise hat die Reisebranche hart getroffen, Hotels, Restaurants und Flughäfen mussten zu Beginn schwere Verluste einfahren. Durch den weltweiten Lockdown brach das Passagieraufkommen an den Flughäfen um über 90 Prozent ein und viele Airlines standen komplett still. Auch internationale Drehkreuze wie Frankfurt und München verzeichneten Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. Kleine regionale Flughäfen sind besonders hart getroffen worden und fürchten nun um ihre Existenz. So musste nun der Flughafen Paderborn-Lippstadt in ein Insolvenzverfahren eintreten, wie diverse Medien berichteten.

Der Flughafen geht in die Eigeninsolvenz und will gestärkt aus der Krise treten

Der regionale Flughafen Paderborn-Lippstadt musste aufgrund der hohen Verluste durch die Coronakrise in ein Insolvenzverfahren eintreten, wie airliners.de berichtete. Dennoch ist der Flughafen ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor und sichert die Mobilität für die Region. Aus diesem Grund befindet sich der Flughafen in einer Insolvenz in Eigenverwaltung, was heißt, dass die Unternehmensstruktur und der Flugbetrieb weiter erhalten, aber dem Geschäftsführer ein externer Sachverwalter zur Seite gestellt wird. Außerdem wurde dem Unternehmen ein Generalbevollmächtigter zur Seite gestellt. So soll der Flughafen von innen heraus saniert werden und sich finanziell neu aufstellen. Das Sanierungskonzept sieht somit vor, dass der Flughafen seinen Status als Verkehrsflughafen beibehält und 24 Stunden in Betrieb sein wird. Doch aufgrund des geringen Flugaufkommens könnte sich das noch natürlich ändern.

Leider sieht der Sanierungsplan auch einen drastischen Abbau des Personalstammes vor. Wie die Neue Westfälische Zeitung unter Berufung des Geschäftsführers Dr. Marc Czesanne bekannt gab, sollen von den 170 Beschäftigten der Flughafengesellschaft nur 65 Arbeitsplätze bestehen bleiben. Durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit seien aber die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter vorerst bis einschließlich November gesichert. Wann es dazu kommt und ob der Flugbetrieb in dem 24 Stunden Modus aufrechterhalten werden kann, hängt von der aktuellen Krisensituation ab. In der Regel kann der Flughafen mehr als eine Million Passagiere abfertigen.

Weitere regionale deutsche Flughäfen erhalten Finanzhilfen

Im Interview mit airliners.de betont der Geschäftsführer Dr. Marc Czesanne, dass das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ein richtiger Schritt für ein Weiterbestehen des Flughafens ist.

Insbesondere aufgrund massiv rückläufiger Flugbewegungen infolge der Corona- Krise ist eine umfangreiche Unternehmenssanierung notwendig geworden. Tatsächlich liegen die aktuellen Passagierzahlen um 85 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraumes und es wird voraussichtlich noch einige Zeit dauern, bis die Passagierzahlen wieder annähernd das Vorkrisen-Niveau erreichen.

Geschäftsführer Flughafen Paderborn-Lippstadt, Dr. Marc Cezanne

Ein wesentlicher Schritt für die Existenz ist die Senkung der Betriebskosten. Aufgrund der Coronakrise hatte die EU-Kommission Betriebsbeihilfen von jährlich 2,5 Millionen Euro genehmigt. Zwar wurde laut flugrevue ein Antrag auf die Erhöhung auf fünf Millionen gestellt, dennoch würde diese Hilfe, die durch die Coronakrise entstandenen Verluste nicht ausgleichen. Auch andere deutsche Flughäfen befinden sich in einer schwierigen Lage.

Flughafen Düsseldorf

Der stark von der Corona-Pandemie betroffene Düsseldorfer Flughafen erhält eine Finanzspritze von 250 Millionen Euro. Dabei handelt es sich nach Informationen der Rheinischen Post um einen Kredit, der vom Land Nordrhein-Westfalen abgesichert wird. Im Gegenzug müssen die Eigentümer des Flughafens sechs Jahre lang auf Gewinnausschüttungen verzichten. Der Flughafen Friedrichshafen benötigt rund sechs Millionen Euro pro Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensberatung Roland Berger, teilt der Flughafen jetzt mit. Gleichzeitig empfehlen die Wirtschaftsberater eine Fortführung des Betriebs, da der Airport wichtig für die regionale Wirtschaft sei.

Fazit zum Insolvenzverfahren des Flughafens Paderborn-Lippstadt

Es sind sicherlich keine guten Nachrichten für den Flughafen Paderborn-Lippstadt, der aufgrund der Coronakrise in ein Insolvenzverfahren eintreten musste. Andererseits ist das Verfahren in Eigenverwaltung ein wichtiger und richtiger Schritt für das weitere Bestehen des Flughafens, der ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region ist. Zudem sind die Menschen des Einzugsgebietes des Flughafens auf solche kleineren, regionalen Flughäfen angewiesen. Es bleibt zu hoffen, dass der Flughafen mitsamt seinen Mitarbeitern gestärkt und mit einem verbesserten Finanzkonzept aus dem Verfahren kommt.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Bei reisetopia ist sie Eure Ansprechpartnerin für Neueröffnungen, Deals und relevante News aus der internationalen Hotellerie!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.