Das Einreise-/Ausreise-System (EES) sollte im November an den Start gehen, doch die Europäische Kommission hat den Termin für die Einführung verschoben.
Beim Einreise-/Ausreise-System (EES) handelt es sich um eine automatisierte IT-Lösung, die Kurzzeitreisende aus Drittstaaten bei jeder Überquerung der Außengrenzen der Länder der Europäischen Union erfasst und speichert. Die Einführung war für den 10. November geplant, jedoch sind einige Staaten einem Bericht von Business Traveller nach noch nicht dazu bereit. Zudem könnten Probleme an bestimmten Flughäfen durch die Einführung entstehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei EU-Länder sind derzeit nicht bereit für die Einführung, sie wird daher erneut verschoben
- Regionale Flughäfen fürchten bei der Einführung des EES nicht berücksichtigt zu werden
- Internationale Flughäfen könnten an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, Passagiere eine längere Reisezeit in Kauf nehmen müssen
Einige Länder noch nicht bereit für die Einführung
Das EES soll in 29 Länder der Europäischen Union eingeführt werden, um das Stempeln der Pässe von Reisenden aus Non-Schengen- Ländern zu ersetzen. Doch Deutschland, Frankreich und die Niederlande fühlen sich noch nicht gut genug auf die Einführung vorbereitet. Die benötigte Technik für die Umsetzung sei noch nicht gänzlich dafür ausgelegt.
Nach Aussage der EU-Innenkommissarin Ylva Johansson wird der bisher angepeilte Termin am 10. November somit nicht eingehalten werden können. Bis zum endgültigen Startschuß des Projektes, der nicht bekannt ist, soll es eine Übergangslösung geben.
Bleiben regionale Flughäfen außen vor?
Regionale Flughäfen in Deutschland wickeln auch einen Teil des internationalen Flugverkehrs ab. Bisher übernahmen an diesen Flughäfen bestimmte Mitarbeiter der Bundespolizei die Abwicklung der nötigen Verfahren bei der Ein- und Ausreise. Einem Bericht von aerotelegraph ist zu entnehmen, dass die Einführung des EES erhebliche Herausforderungen für diese Flughäfen mit sich bringt. Sie befürchten, dabei nicht mehr berücksichtigt zu werden, falls Non-Schengen-Flüge nur noch an internationalen Flughäfen landen dürfen. Der Verband der Regionalflüghäfen plant derzeit eine Untersuchung, um die Anzahl der betroffenen Flughäfen und Flüge genau zu bestimmen. Schätzungen zufolge sind etwa 25 bis 30 Airports betroffen, die im Schnitt 50 internationale Flüge jährlich abfertigen, wobei manche sogar bis zu 700 Flüge pro Jahr erreichen. Sollten alle diese Flüge stattdessen an internationalen Flughäfen landen, könnten diese an ihre Kapazitätsgrenze stoßen.
Zudem wäre es für Passagiere, die in entlegenere Regionen reisen wollen, ein zeitlicher Mehraufawnds, zuerst an einem internationalen Flughafen einzureisen um dann noch weiterzureisen. Auch aus ökologischer Sicht sei es nach Aussage des Verbandes schwer zu vertreten, wenn dadurch zusätzliche inländische Flüge stattfinden würden. Der Verband kritisiert weiterhin, dass Dienstreisende aus Staaten, die nicht zum Schengen-Raum gehören, es viel schwerer hätten und einen viel höheren zeitlichen Aufwand hätten, diese Gebiete zu erreichen. Daher versucht dieser in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium andere Ansätze dazu zu finden, um weiterhin alle Flughäfen an dem Non-Schengen-Verkehr zu beteiligen.