Laut der IATA (International Air Transport Association) brauchen Fluggesellschaften weltweit weitere knapp 70 Milliarden Euro, um die Folgen der Corona-Krise zu überstehen.
Schon in den vergangenen Monaten sahen die Prognosen der IATA für den Flugverkehr nicht rosig aus. Die Vorhersagen im Sommer bezüglich des Nachfragerückgangs wurden im letzten Monat nochmal deutlich nach unten korrigiert. Demzufolge wurde ein Einbruch von minus 63 Prozent auf minus 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau berichtigt. Der Generaldirektor des Internationalen Luftverkehrsverbandes, Alexandre de Juniac, drückte am 20. November auf dem Pariser Luftfahrtforum seine Bedenken aus, wie reuters.com berichtet.
Die bisherigen Staatshilfen reichen nicht aus
Um die Folgen der Corona-Krise zu überstehen, seien in den nächsten Monaten noch weitere 70 bis 80 Milliarden Dollar für den Luftverkehr notwendig. “Sonst werden einige Airlines nicht überleben”, so De Juniac.
Man sei den Regierungen für die bisherige Unterstützung von insgesamt 160 Milliarden Dollar dankbar, hieße es. Der Bedarf ist jedoch nicht gedeckt. Zuvor hatte IATA einen Verlust der Branche von 87 Milliarden Dollar in diesem Jahr geschätzt. Der dramatische Verlauf der Pandemie und die verschärften Eindämmungsmaßnahmen haben die Fluggesellschaften zusätzlich belastet.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir mit größeren Verlusten rechnen müssen als die von uns angekündigten Zahlen.
Generaldirektor der IATA, Alexandre de Juniac
Weitere Prognosen könnten zu optimistisch ausfallen
Die IATA schätzt, dass sich die Verluste für das Jahr 2020 sich sogar auf fast 100 Milliarden Dollar belaufen könnten. Sie sagt eine langsame Erholung voraus, mit einem weiteren Rückgang der Passagierzahlen um 30 Prozent im nächsten Jahr und einer Rückkehr des Luftverkehrs zum Vorjahresniveau erst bis 2024. Aufgrund der turbulenten Entwicklungen in der Corona-Krise könnte sich auch diese Vorhersage als zu optimistisch entpuppen, warnte De Juniac.
Wir schätzen, dass der Luftverkehr Ende 2020 bei 33 Prozent seines Niveaus von 2019 liegen wird und dann – so hoffen wir – Ende 2021 bei 50-60 Prozent.
Generaldirektor der IATA, Alexandre de Juniac
Fazit zu den Prognosen von IATA
Fluggesellschaften sind die großen Verlierer in der Corona-Krise. Die Aussicht auf eine baldige Besserung der Situation macht IATA mit ihren Prognosen zunichte. Es seien insgesamt noch 80 Milliarden Dollar notwendig, um die Airlines erfolgreich aus der Corona-Krise zu ziehen. Die Rückkehr des Luftverkehrs zum Vorkrisenniveau erwartet man erst im Jahr 2024. Ob die Fluggesellschaften die Folgen der Krise bis dahin überleben wird sich zeigen. Derzeit warten alle Airlines gespannt auf die Neuigkeiten der Impfstoffentwicklungen.