Wer über den Winter in England Urlaub machen will, kann von einer Maßnahme zur finanziellen Entlastung der Bevölkerung profitieren.

Zur Entlastung der Bürger über die Wintermonate plant die Regierung Englands zurzeit eine Senkung der Kosten im öffentlichen Personennahverkehr. Auch Reisende sollen von dieser Regelung profitieren können, so das rnd. Was genau rabattiert werden soll und ob es sich hierbei um eine tatsächlich effektive Maßnahme für die Bevölkerung und lohnenswerte Möglichkeit, günstig vom ÖPNV zu Gebrauch zu machen, zeigen wir Euch im Folgenden.

Senkung der Buskosten

Von Januar bis März plant man die Senkung der Ticketpreise für den öffentlichen Nahverkehr in England. Doch dies gilt nicht für alle Verkehrsmittel. Demnach sollen lediglich die Kosten der Busfahrkarten reduziert werden; andere kommunale Fortbewegungsmittel bleiben von der Preissenkung unberührt. Dies wird damit begründet, dass Busse wohl die am meisten genutzte Form des ÖPNV in England seien. Die Preise der Tube in London oder des Manchester Metrolink bleiben also bestehen.

Für alle Busfahrten innerhalb des anvisierten Zeitraums von 90 Tagen gilt allerdings eine Preisminderung von Knapp 30 Prozent. Der aktuelle Durchschnittspreis einer Busfahrt liegt aktuell bei knapp 2,80 Pfund, also umgerechnet 3,25 Euro. Die Regierung will, dass für drei Monate keine Busfahrt mehr als 2 Pfund kostet. Dies soll mit einem Preisdeckel bewerkstelligt werden.

Kritik für Ausnahmen

Zunächst gilt diese Preissenkung nur in England. Die Bürger Schottlands, Wales und Nordirlands profitieren also nicht automatisch auch von der britischen Zentralregierung angestrebten Maßnahme. Diese muss erst von den jeweiligen Regionalparlamenten in Cardiff, Edinburgh und Belfast verabschiedet werden, die in einer solchen Sache souverän handeln. Kritik gibt es aus der Opposition, der die beschlossene Entlastung nicht umfangreich genug ist.

Diese auf 90 Tage begrenzte Entlastung der Regierung nach jahrelangen Preissteigerungen wird dem Ausmaß der Krise nicht gerecht.

Louise Haigh, Verkehrspolitische Sprecherin der Labour Party

Der öffentliche Nahverkehr im Vereinigten Königreich ist vergleichsweise teuer, da er generell kaum bis gar nicht vom Staat subventioniert wird. Er muss sich also nahezu vollständig oder gar gänzlich über die Einnahmen durch Ticketkäufe finanzieren und rentieren. Reisende können zwar ebenfalls von der geplanten Preissenkung profitieren, es stellt sich allerdings die Frage, ob man mit einem Wochen oder Monatsticket – je nach der Länge des angestrebten Aufenthaltes – nicht sogar günstiger den Bus oder auch andere Verkehrsmittel nutzen kann.

Fazit zur Senkung der Ticketpreise für Busse in England

Die Maßnahme, welche zur Entlastung der Bevölkerung in England beschlossen wurde, wird wohl dem verfolgten Ziel nicht gerecht werden. Eine Preissenkung von knapp 90 Cent ist dafür einfach zu niedrig. Hinzu kommt, dass sie sich nur auf Busse bezieht, deren Nutzung für viele Pendler dort, wo es zeitlich effizientere Alternativen wie eine Straßen- oder U-Bahn gibt, nicht infrage kommt. Wie viel Handlungsspielraum für tatsächliche Entlastungsmaßnahmen es allerdings gibt, kommt wohl darauf an, wie großzügig der Verlustausgleich des Staates für die privaten Unternehmen, die den ÖPNV zumeist betreiben, ausfällt. Dieser war auch für das Zustandekommen des 9-Euro-Tickets, welches vor Kurzem auslief, essenziell.

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Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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