Aktuell befindet sich die Dubai Airshow im vollen Gange. Im Zuge der Airshows kommen regelmäßig große Verträge zustande. Bisher hielten sich die großen Fluggesellschaften zurück, bis jetzt.
Mit einer Bestellung von 50 A350-900XWB überrascht Emirates viele Experten, hieß es doch im Vorfeld, dass Emirates sich zurückhalten möchte.
Ein stilles Ende der A380 Ära bei Emirates bahnt sich an
Im Februar diesen Jahres gab Emirates bekannt, dass man die Einflottung des Airbus A380 Jets im Jahr 2021 stoppen möchte. Das bedeutet, dass insgesamt 39 Flugzeuge vom Typ A380 nicht an Emirates ausgeliefert werden. Somit besteht die Flotte von Emirates Ende 2021 lediglich aus “nur” 123 A380. Für Airbus waren das schlechte Nachrichten, doch Emirates erklärte gleichzeitig, dass man Airbus die Treue halten möchte. Im Zuge dieser Erklärung unterzeichnete Emirates eine Absichtserklärung für 30 A350-900 sowie 40 A330neo. Damals war Emirates davon überzeugt, dass man durch die zukünftige Bestellung den Flottenmix der Airline verbessern könne.
Zusätzlich kann eine vielseitige Flotte das Streckennetz verändern und gleichzeitig für eine höhere Flexibilität sorgen. Die bestehende A380 Flotte soll langsam ausgedünnt werden. Dennoch kommen der Airbus A380 natürlich weiterhin zum Einsatz – und dass noch für eine lange Zeit. Erst kürzlich flog Jan mit seiner Freundin in der Emirates First Class im A380.
Zu einer finalen Bestellung kam es, bis zum 18. November 2019, nicht. Nun überrascht Emirates mit einer riesigen Bestellung von 50 Airbus A350-900XWB. XWB steht für “extra wide body” – übersetzt heißt das extra breiter Rumpf.
Mit dem A350-900 statt dem Airbus A330 in die Zukunft
Zukünftig wird sich das Flottenbild der Airline verändern. Sind wir es doch gewohnt an jedem größeren Flughafen weltweit einen A380 oder eine Boeing 777 anzutreffen, ergänzen bald die Flugzeuge vom Typ A350 die Flotte. Ein Anblick, an den man sich erstmal gewöhnen muss. Mit 50 A350-900 umfasst die Bestellung insgesamt 20 A350-900 mehr, als in der Absichtserklärung angegeben. Zudem einigten sich die Airline und der Flugzeugbauer darauf, dass keine A330neo Bestandteil der finalen Bestellung sein werden. Insgesamt beläuft sich die Bestellung auf einen Wert von über 16 Milliarden US-Dollar.
Ab 2023 rechnet Emirates fest mit der Auslieferung der ersten A350-900. Sofern alles planmäßig verläuft übernimmt Emirates nur fünf Jahre später, im Jahr 2028, den letzten der bestellten 50 A350-900. Emirates gewinnt jedoch nicht nur an Flexibilität innerhalb seiner Flotte, sondern setzt gleichzeitig auch auf den Umweltfaktor. Bisher war das ein Fremdwort in den Emiraten, die nur so vor Selbstvertrauen und teilweise irrwitzigen Ideen strotzen. Der Airbus A350-900 hat den großen Vorteil, dass man im Vergleich zu ähnlichen Flugzeugtypen 25 Prozent niedrigere Betriebskosten hat. Viel wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass der A350-900 bis zu 25 Prozent weniger Treibstoffverbrauch im Vergleich zu ähnlichen Flugzeugtypen aufweist.
Dadurch senkt Emirates zukünftig seine Schadstoffemissionen. In der Vergangenheit machte Emirates negative Schlagzeilen mit dem Einsatz eines A380 auf dem halbstündigen Flug nach Maskat. Emirates plant die Kabinen mit mehreren Klassen auszustatten. Ob im A350-900 eine First Class verbaut wird oder eine komplett neu designte Business Class zum Einsatz kommt, ist noch unklar. Es wird allerdings darüber spekuliert, dass Emirates in einigen A350-900 die geplante Premium Economy verbauen möchte. Ein angenehmeres Reiseerlebnis wird dem Passagier durch eine leisere Innenkabine ermöglicht!
Fazit zur großen A350-900 Bestellung von Emirates
Auch eine große Fluggesellschaft wie Emirates darf sich keinen Stillstand erlauben. Nachdem Emirates jahrelang eine reine A380 und Boeing 777 Flotte betrieben hat, erhält die Flotte ab 2023 Zuwachs in Form des A350-900. Der Airbus A350-900 wird langfristig den A380 aus der Emirates-Flotte ersetzen. In unseren Augen ist die A350-900 die richtige Wahl von Emirates, um langfristig effizient und wirtschaftlich den Flugbetrieb zu gestalten. Wir können vor allem auf mögliche neue Bordprodukte gespannt sein. Der Airbus A330 findet bei Emirates dagegen keine Heimat, was gewissermaßen ein Rückschlag für Airbus ist.