Für gegen das Coronavirus geimpfte oder davon genesene Personen soll die Einreise nach China wieder ermöglicht werden, doch aktualisierte Einreisebestimmungen machen schnell deutlich, dass die Einreise auch hier weiterhin mit unüblichen Untersuchungen und stationären Klinikaufenthalten verbunden ist.
Wer aktuell nach China will, hat sowieso schlechte Karten: Die Einreise aus einem europäischen Land ist derzeit nur mit strikten Ausnahmegenehmigungen, Quarantänepflicht und nach umfassenden Gesundheitsuntersuchungen möglich. Mit der offiziellen Einführung eines digitalen Impfpasses und in der vergangenen Woche aktualisierte Einreisebestimmungen sollten eine neue Perspektive für geimpfte und genesene Einreisende bringen – stattdessen warnt das Auswärtige Amt nach Veröffentlichung wieder grundsätzlich vor China-Reisen, und das gänzlich unabhängig vom individuellen Covid-Status. Zuerst hatte das Fachmagazin reisevorneun berichtet. Ein Überblick.
Stationäre Klinikaufenthalte, tägliche Bluttests und Rektalabstriche
Immer wieder wurde im Laufe des vergangenen Jahres und im Kontext der global grassierenden Covid-Pandemie von ungewöhnlichen und fragwürdigen Untersuchungen an den chinesischen Außengrenzen und Flughafenkontrollen berichtet, das Auswärtige Amt zeigte sich zu chinesischen Einreisebestimmungen mehr als besorgt. Eine monatelange Grenzschließung und strikte Einreiseverbote sollten die Ausbreitung des Virus unterbinden und die einheimische Bevölkerung vor Ansteckungen schützen. Bis heute ist eine Einreise nach China aus einem europäischen Land nur mit strikten Ausnahmegenehmigungen und nach umfassenden Gesundheitsuntersuchungen möglich. Aktualisierte Einreisebestimmungen aus der vergangenen Woche machten erst Hoffnung auf bald wieder reguläre Einreisebedingungen für nachweislich genesene oder geimpfte Personen – und diese allzu bald auch wieder zunichte.
Anders als in vielen anderen Teilen der Welt scheint eine vollständige Genesung von oder eine nachweisliche Impfung gegen das Coronavirus keinerlei Erleichterungen für die Einreisekontrollen nach China mit sich zu bringen, wie aus den aktualisierten Einreisebestimmungen hervorgeht – und diese haben es in sich. Wer im Besitz sämtlicher für die Einreise notwendiger Dokumente wie Ausnahmegenehmigung, Visa-Bestätigung und einer entsprechenden Anmeldung von zuständigen chinesischen Lokalbehörden ist, muss sich bei Ankunft an einem chinesischen Flughafen nach diverser Untersuchungen, PCR- und Antikörpertests – und trotz negativen Ausgangs – neben einer mehrwöchigen Isolation im Rahmen eines stationären Klinikaufenthalts außerdem auf weitere “invasive medizinische Maßnahmen” einstellen, die neben “teils täglichen Blutentnahmen” auch “Computertomografie-Aufnahmen und bisweilen Rektalabstriche” beinhalten können.
Überblick über Einreisebestimmungen für China nach individuellem Covid-Status
Entscheidend für medizinische Vorgehensweise an den chinesischen Flughafenkontrollen scheint die Durchführung sogenannter Antikörpertests zu sein, die unabhängig vom individuellen Gesundheitsstatus an allen Passagieren verübt wird. Wenngleich eine Einreise nach China aktuell mehr als unattraktiv erscheint, möchten wir Euch nachfolgend einen umfassenden Überblick verschaffen, und haben hierfür sämtliche aktuellen Einreisebestimmungen für China abhängig vom individuellen Covid-Status im genauen Wortlaut für Euch aufgelistet.
Einreisekontrollen für vom Coronavirus genesene Personen
“Personen mit auskurierter Covid-19-Erkrankung werden, trotz negativer PCR- und IgM-Antikörpertests und grünem QR-Code, bei Einreise in sofortige mehrwöchige Krankenhausquarantäne überführt und weitreichenden Untersuchungen unterzogen.”
Einreisekontrollen für gegen das Coronavirus geimpfte Personen
“In einigen Fällen werden auch geimpfte Reisende, trotz Impfnachweis und grünem QR-Code, aufgrund positiver IGM-Antikörpertests nach Einreise in teils mehrtägige Krankenhausisolation verbracht und dort täglichen weiteren Untersuchungen sowie verschiedenen Tests unterzogen. Dies geschieht unabhängig davon, ob eine Impfung mit einem der in Deutschland zugelassenen Impfstoffe oder einem chinesischen Impfstoff vorliegt. Die Vorgehensweise der lokalen Gesundheitsbehörden, insbesondere der erneute Bluttest, ist in dieser Fallkonstellation nicht einheitlich und sollte mit Verweis und Vorlage der vor Abflug eingereichten Impfunterlagen hinterfragt werden.”
Einreisekontrollen für weder geimpfte noch genesene Personen
“Dies (eine mehrwöchige Krankenhausquarantäne, Anm. d. Red.) kann auch Personen betreffen, die aufgrund einer unentdeckten Erkrankung an Covid-19 noch Antikörper aufweisen. Gleiches kann für Personen gelten, die mit demselben Flug eingereist sind wie eine Person, die zum Beispiel im Anschluss positiv auf Covid-19 getestet wird.”
Fazit zu aktuellen Einreisebestimmungen nach China
Das Auswärtige Amt zeigt sich im Hinblick auf aktualisierte Einreisebestimmungen und Flughafenkontrollen in China auch für geimpfte und genesene Personen besorgt, die neben “teils täglichen Blutentnahmen” auch “Computertomografie-Aufnahmen und bisweilen Rektalabstriche” beinhalten können und außerdem mit stationären Klinikaufenthalten verbunden sind. Derartige Abstriche können von den Reisenden zwar verweigert werden, eine reguläre Zentralquarantäne könne jedoch erst angetreten “wenn die behandelnden Stellen von einer Genesung ausgehen”. Anschließen müssen weitere Testungen absolviert werden, bei “erneutem Verdacht erfolgt die sofortige Rückverlegung in die Krankenhausisolation.”
Was haltet Ihr von den aktualisierten Einreisebestimmungen nach China für geimpfte und genesene Personen? Habt Ihr gegebenenfalls sogar eine China-Reise gebucht, oder müsst Ihr aus unausweichlichen Gründen eine Einreise planen? Teilt Eure Meinung und Erfahrungen mit uns und der Community in den Kommentaren oder hinterlasst uns eine Nachricht unter redaktion@reisetopia.de!