Die beliebte deutsche Urlaubsinsel in der Nordsee wird den Sommerurlaub nur noch mit PCR-Test erlauben.
Erst gestern hat die Landesregierung Schleswig-Holsteins verlauten lassen, dass der Tourismus über die Osterferien im Bundesland ermöglicht werden soll. Weiterhin wird daran appelliert, Reisen ohne triftige Gründe zu unterlassen – die Hotels sind weiterhin weitestgehend geschlossen. Nun sorgt der Bürgermeister der Insel Sylt für Aufsehen und hat mitgeteilt, dass er den Urlaub mit PCR-Tests und Einreisekontrollen durch die Bundespolizei ermöglichen möchte, so unter anderem von rnd.de berichtet.
Sylt-Urlaub soll mit PCR-Test möglich werden
Island in Europa und Neuseeland im Pazifik gelten als Paradebeispiele für den Umgang mit der weltweiten Corona-Pandemie. Die Infektionszahlen sind weiterhin niedrig, wenn überhaupt Neuinfektionen noch registriert werden. Gleichzeitig mahnen viele an, dass der große Vorteil der beiden Länder die Insellage ist. Die Einreise ist nur über wenige Knotenpunkte wie Flug- oder Seehäfen möglich. Die Einreisebestimmungen können konsequent umgesetzt und Kontakte leicht nachverfolgt werden. In Island denkt man bereits über eine Lockerung der Einreisebestimmungen nach. In Deutschland macht sich währenddessen noch wenig Zuversicht breit. Deshalb wagt das Bundesland Schleswig-Holstein einen Alleingang und stellt Osterferien im Bundesland in Aussicht – unter strengen Bedingungen.
Daran möchte auch der Bürgermeister Nikolas Häckel der beliebten Nordseeinsel Sylt anknüpfen und fordert die Einreise mit einem verpflichtenden PCR-Test oder Schnelltest zu ermöglichen. Das hat der Bürgermeister selbst in den Lübecker Nachrichten so verlauten lassen. Damit möchte man den Tourismus wieder ankurbeln und gleichzeitig einen zweiten Lockdown auf Sylt verhindern.
Einreisekontrolle durch die Bundespolizei
Die Insel Sylt verfügt wie Island und Neuseeland ebenfalls nur über wenige Verkehrsknotenpunkte, darunter auch ein Flughafen. Die Einreise an diesen Knotenpunkten soll durch die Bundespolizei kontrolliert werden. Eine entsprechende Gesetzesgrundlage wird aktuell von der Landesregierung Schleswig-Holsteins und des Landkreises Nordfriesland erarbeitet und geprüft. Rechtliche Grundlagen für derartige Grenzkontrollen im eigenen Land bestehen aktuell nicht. So obliegt der Bundespolizei neben spezial-polizeilichen Aufgaben wie der Luftsicherheit auch der Grenzschutz. Da es sich um eine Bundesbehörde handelt, die dem Bundesministerium des Innern unterstellt ist, konzentriert sich der Aufgabenbereich jedoch auf die Außengrenzen Deutschlands.
Sollte eine entsprechende rechtliche Grundlage nicht geschaffen werden, so müssen Fluggesellschaften und Hoteliers in die Pflicht genommen werden. Entsprechende COVID-19 Testergebnisse sollen dann beim Check-in am Flughafen oder spätestens im Hotel geprüft werden. Außerdem sollen die Kontakte der einzelnen Urlauber auf der Insel mittels einer App nachverfolgt werden.
Schon im Vorfeld haben mehrere Fluggesellschaften wieder Insel Sylt in das Streckennetz des Sommerflugplans aufgenommen. Erst gestern hat die Regionalfluggesellschaft Rhein-Neckar-Air angekündigt, die beliebte Strecke nach Sylt auch im Sommer wieder aufzunehmen. Daneben wurde der Flughafen Sylt in den Sommermonaten auch regelmäßig von Lufthansa, Swiss, Eurowings und Condor frequentiert.
Fazit zu den Einreiseplänen Sylts
Die Bestrebungen der Politik in Schleswig-Holstein, und in diesem Fall der kommunalpolitischen Ebene des Landkreises Nordfriesland, den Tourismus im Bundesland und auf der Insel Sylt wieder zu ermöglichen, sorgen für ein bisschen Zuversicht. Klar ist, dass in naher Zukunft kein Weg an einer entsprechenden Teststrategie vorbeiführt. Der Einsatz des EU-Impfpasses wäre durchaus auch innerhalb eines Landes denkbar. Darüber könnten entsprechende Dokumente und Zertifikate über Impfungen, Tests oder überstandene Infektionen hinterlegt werden. Fragwürdig finde ich jedoch die Bestrebungen, die Bundespolizei für die Grenzkontrollen im Inland einzusetzen.