Mit Beginn der Pandemie hat sich easyJet aus dem innerdeutschen Flugverkehr zurückgezogen. Nun bringt die Airline wieder ihre erste regelmäßige Verbindung zurück – und erklärt den Preiskampf!
Der Geschäftsreiseverkehr innerhalb Deutschlands und Europa zieht wieder an – das bekommen nicht nur Lufthansa und Eurowings zu spüren. In direkter Konkurrenz will nun der britische Lowcost-Carrier easyJet wieder die erste regelmäßige innerdeutsche Verbindung aufnehmen. Ab Dezember fliegt die Airline wieder mehrmals wöchentlich zwischen Berlin und Köln-Bonn. Eurowings will die Route nicht kampflos abgeben – ein Preiskampf zwischen beiden Airlines läuft!
Bis zu achtmal täglich
Trotz Corona-Pandemie konnte sich die Lufthansa mit ihrer Tochter Eurowings in Deutschland zumindest entspannt zurücklehnen. Konkurrenz auf den innerdeutschen Verbindungen gab es in den vergangenen Monaten – und fast schon Jahren – keine mehr. Während die Lufthansa alle Verbindungen ab Frankfurt und München operiert, hat Eurowings ein ausgedehntes Netz zu mehreren deutschen Flughäfen ausbauen können. Auch deshalb erholt sich die Lufthansa-Tochter aktuell besser als erwartet. Dennoch ist nun Vorsicht für den Kranich und seine Billigtochter geboten.
So fliegt easyJet ab dem 1. Dezember 2021 wieder zwischen Berlin und Köln-Bonn. Bisher hat Eurowings als einzige Airline diese Verbindung direkt angeboten. Bis zu sechs tägliche Flüge stehen im Flugplan. Wie aus dem Flugplan hervorgeht, soll die Strecke vorerst zwölfmal wöchentlich alleine von easyJet bedient werden. Zum Einsatz kommen Flugzeuge vom Typ Airbus A319 sowie A320. Mit den zusätzlichen Flügen der britischen Lowcost-Airline wird die Verbindung bis zu achtmal täglich angeboten. Der Vorteil für die Passagiere: Beide Airlines unterbieten sich preislich mehrmals.
Wie bei allen unseren Flügen, ob international oder inländisch, kompensieren wir alle treibstoffverusachten CO2-Emissionen, die durch den Flug entstehen.
Statement von easyJet gegenüber aeroTELEGRAPH
Ein kurzer Blick auf Google Flights verrät den aktuellen Preiskampf, dem sich beide Billigairlines gerade ausliefern. So hat easyJet Ticketpreise von 57 Euro pro Strecke aufgerufen. Eurowings kontert prompt und legt sich nochmal um zwei Euro darunter. Generell lässt sich aber sagen, dass die Preise um circa die Hälfte gesunken sind. Eurowings ruft teils Preise von über 100 Euro pro Strecke auf. Auch aeroTELEGRAPH beobachtet das Treiben beider Airlines und stellt den Umweltaspekt dabei heraus. Da die Verbindung vor allem noch immer für Angestellte des Bundes relevant ist, dürften vor allem hier viele Passagiere zu erwarten sein, obwohl sie dazu angehalten sind, die Bahn zu bevorzugen.
Platzhirsch am Berliner Flughafen
Ob weitere innerdeutsche Verbindungen folgen, bleibt offen. Noch vor wenigen Monaten gab sich Stephan Erler, der Deutschland-Chef von easyJet, auf unsere Nachfrage, ob easyJet denn wieder innerdeutsch fliegen möchte, noch bedeckt. Durchaus denkbar sei jedoch, dass weitere Verbindungen innerhalb Deutschlands wieder aufgenommen werden könnten – dafür werde der Markt regelmäßig analysiert. easyJet ist bereits seit vielen Jahren ein gern gesehener Gast an den Berliner Flughäfen.
Angefangen am alten Flughafen Berlin-Schönefeld, ist die Airline aus Großbritannien nach der Insolvenz von airberlin mit einer weiteren Basis am ehemaligen Flughafen Berlin-Tegel zur größten Fluggesellschaft in Berlin avanciert. Für 40 Millionen Euro hat die Airline den betrieblichen Anteil airberlins am damaligen Flughafen Berlin-Tegel übernommen. Dies beinhaltete auch die Leasingverträge für insgesamt 25 Airbus A320 und gut 1.000 Piloten und Flugbegleiter der insolventen Fluggesellschaft. Gleichzeitig wollte easyJet damit auch ein Erbe von airberlin antreten: Innerdeutsche Verbindungen für Geschäftsreisende anbieten. Die Corona-Pandemie machte dieser Strategie jedoch einen Strich durch die Rechnung. easyJet hat zwischenzeitlich alle innerdeutschen Verbindungen aufgegeben.
Fazit zum Preiskampf
Der britische Lowcost-Carrier easyJet musste seit Beginn der Corona-Pandemie alle innerdeutschen Verbindungen einstellen. Ob und wann die Airline nochmal bestimmte Routen aufnehmen wollte, blieb bislang unklar. Lediglich eine saisonale Verbindung zwischen Berlin und Sylt wurde angeboten. Aktuelle Marktanalysen scheinen jedoch ergeben zu haben, dass eine Rückkehr zum Inlandsflugverkehr Sinn ergeben sollte. So wird easyJet ab Dezember wieder regelmäßig zwischen Berlin und Köln fliegen. Die Verbindung soll vorerst zwölfmal wöchentlich angeboten werden. Damit erklärt die britische Airline der Lufthansa-Tochter Eurowings den Preiskampf. Eurowings operierte bisher als einzige Airline auf dieser Route.