Harter Schlag für den Flughafen Düsseldorf: Delta Airlines stellt die letzte noch verbliebene Langstrecke in die USA ein. In Zukunft müssen Passagiere für Flüge nach Nordamerika zwingend umsteigen.
Einst war Düsseldorf ein wichtiges Hub für Langstrecken. Ob Lufthansa, LTU oder später airberlin – das Wirtschaftszentrum in Nordrhein-Westfalen spielte nicht nur bei Kurz- und Mittelstrecken, sondern auch bei Langstrecken immer eine wichtige Rolle. Nicht erst mit der Corona-Pandemie wurde die Zahl der Routen immer geringer, ab November scheint nun der Tiefpunkt erreicht: Auch die letzte Transatlantikroute vom Düsseldorfer Airport verschwindet.
Keine Nordamerika-Flüge mehr ab Nordrhein-Westfalen
Die Geschichte der Flughäfen in Nordrhein-Westfalen ist mit Blick auf Langstrecken bewegt. Über die Jahre und Jahrzehnte wurden viele Langstrecken aufgenommen und auch wieder beendet. Nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Köln hoben in den letzten Jahren immer wieder Maschinen zu Zielen auf der anderen Seite des Atlantiks ab. Noch vor einigen Jahren flog selbst die Lufthansa direkt von Düsseldorf in die USA, die LTU und ihre Nachfolgerin airberlin natürlich ebenso. Eurowings versuchte es in den Anfängen der Langstreckenbemühungen ab Köln und auch die US-Airlines ließen sich nicht lumpen und haben Düsseldorf über die Jahre immer wieder angesteuert.
Umso schwerer wiegt der Schlag für die gesamte Region, dass sich mit Delta Airlines indessen auch die letzte US-Fluggesellschaft vom Düsseldorfer Flughafen verabschiedet. Mit dem 27. Oktober 2023 enden die bislang dreimal wöchentlich angebotenen Direktflüge von Düsseldorf nach Atlanta, wie aus einer größeren Routen-Ankündigung hervorgeht. Zwar war die Verbindung zuerst nur für den Sommerflugplan angekündigt, doch wie aus der Delta-Meldung hervorgeht, sollen die Flüge nicht nur über den Winter ausgesetzt werden, sondern auch im neuen Jahr nicht mehr zurückkehren. Düsseldorf bleibt damit voraussichtlich auch im gesamten Jahr 2024 ohne Transatlantikverbindung.
Düsseldorf wird bei den Langstrecken immer stärker abgehängt
Wie bitter die Ankündigung von Delta ist, geht insbesondere aus dem Kontext hervor, denn dem Abbau in Düsseldorf steht ein starker Ausbau im sonstigen deutschsprachigen Raum entgegen. Nicht nur führt Delta die Flüge von Berlin nach New York weiter, auch die Verbindung von Stuttgart nach Atlanta bleibt erhalten. Darüber hinaus baut die Airline mit neuen Flügen von Zürich nach Atlanta sowie München nach New York aus. Beide Routen kommen zu bestehenden Verbindungen zu anderen Delta-Hubs ab den beiden wichtigen Star Alliance Airports in Deutschland und der Schweiz hinzu. Die Ankündigung bedeutet, dass Düsseldorf bei der transatlantischen Anbindung sogar deutlich hinter Stuttgart zurückfällt.
Wie schwer sich Düsseldorf mit Blick auf Langstrecken tut, zeigt sich allerdings auch im Vergleich zur Hauptstadtregion. Der Berliner Flughafen leidet seit dem Abschied von airberlin ähnlich wie auch Düsseldorf, allerdings gibt es mittlerweile gleiche mehrere Direktflüge in die USA. Neben Delta fliegt United sowohl nach New York als auch nach Washington D.C., dazu kommen Direktflüge von Norse Atlantic. Wenngleich Düsseldorf anders als Berlin über Flüge mit Emirates als auch Etihad Airways verfügt, sind die Entwicklungen für den Airport zuletzt ansonsten weniger positiv. Der ANA-Direktflug nach Tokio ist nach der Pandemie beispielsweise nicht zurückgekehrt, andere neue Verbindungen auf der Langstrecke stehen ebenfalls nicht im Raum.
Fazit zum Ende der USA-Langstrecken ab Düsseldorf
Es sind wahrlich keine guten Nachrichten für den Düsseldorfer Flughafen und positive Signale scheinen gleichzeitig nicht in Sicht. Sicherlich darf man mit Blick auf neue Flugzeugtypen wie den Airbus A321LR und XLR darauf hoffen, dass verschiedene Airlines sich an Verbindungen zwischen Düsseldorf und den USA versuchen. Doch für den Moment müssen Passagiere aus Nordrhein-Westfalen damit leben, auf USA-Strecken immer mindestens einen Umstieg einplanen zu müssen.