Aus der bisherigen Jahresbilanz der Deutschen Bahn geht hervor, dass der Konzern unter einem erneuten Nachfrageeinbruch mit sinkenden Passagierzahlen gelitten hat.
Die Deutsche Bah hegt für die kommende Zeit nach der Pandemie große Pläne: zum Einen will der Konzern mit einer Verdopplung der bestehenden ICEs expandieren, zum Anderen soll sich einiges in Richtung Nachhaltigkeit tun. Bis 2040 soll Klimaneutralität erreicht werden, weshalb die Bahn weniger Plastikmüll produzieren möchte. Darüber hinaus soll das gesamte Fernverkehrsangebot für die Sommerferien ausgebaut werden – und das alles, obwohl jetzt deutlich wird, wie stark der Konzern unter sinkenden Fahrgastzahlen erneut litt, wie n-tv berichtet.
Passagierzahlen in ICEs brachen um 50 Prozent ein
Trotz der positiven Zukunftsaussichten und der neuen Pläne, muss der DB-Konzern weitere Verluste verkraften. Die Folgen der Corona-Krise machen sich nämlich immer stärker in der Bilanz bemerkbar. So wurden in den ersten Monaten diesen Jahres lediglich die Hälfte aller Passagiere im Fernverkehr im Vergleich zum selbigen Zeitraum des Vorjahres 2020 verzeichnet. Im April 2021 konnten laut Berichten des Konzerns nur noch 15,6 Millionen Fernverkehrs-Fahrgäste transportiert werden. Auch im Regionalverkehr kam es zu einem Einbruch der Passagierzahlen um gut 40 Prozent auf insgesamt rund 278 Millionen Fahrgäste. Lediglich das Transportaufkommen im Güterverkehr ist um fünf Prozent leicht angestiegen.
Die Deutsche Bahn sieht die angestrebten Ziele im Personenverkehr für das gesamte Geschäftsjahr 2021 durch die langfristigen Folgen der Coronakrise gefährdet, denn die bisherigen Passagierzahlen haben die bereits reduzierten Pläne des Unternehmens unterboten.
Auch in punkto Pünktlichkeit muss die Bahn eine leichte negative Entwicklung verantworten. Im Mai sind mit 80,8 Prozent nur vier von fünf Zügen pünktlich am Zielort erschienen, was einen Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zum Vormonat bedeutet. Im Güterverkehr trafen im Mai nur noch 73 Prozent aller Güterzüge pünktlich am Ziel ein, was einem Rückgang von 13 Prozent vergleichsweise zum Vorjahr entspricht.
Trotz allem fließen millionenschwere Investitionen in die Expansion
Trotz der ganzen eher negativ behafteten Neuigkeiten und Bilanz-Ergebnisse, bleibt der Konzern zuversichtlich und wird das Unternehmen mit Investitionen in Millionenhöhe weiterhin voranbringen, um die Folgen des Klimawandels zu reduzieren. Denn laut Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla sei der Klimawandel längst Realität geworden, weshalb die Bahn neben dem Erreichen der Klimaneutralität in 2024 außerdem danach strebt, die Züge künftig wetterfester auszustatten. Die finanziellen Mittel sollen dabei hauptsächlich in die Technik fließen, denn die zukünftigen neuen ICE4 sollen hitzeresistenter entwickelt werden. Demnach sollen die Klimaanlagen, die in den letzten Jahren oftmals bei hohen Temperaturen versagt hatten, künftig auch bei Außentemperaturen in Höhe von 45 Grad Celsius funktionieren.
Um diese Stabilität der Klimaanlagen in den Fernverkehrszügen gewährleisten zu können, wird seitens der Bahn jährlich ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag investiert. Die älteren Züge werden dann generalüberholt und mit klimafesteren Systemen neu ausgestattet. Selbiges gilt auch für die DB-Fahrzeuge im Regionalverkehr sowie für neue S-Bahnen.
Fazit zur Bilanz des DB-Konzerns
Der DB-Konzern tut Einiges, um das Unternehmen aus der Krise heraus zu retten. Mit Investitionen in Millionenhöhe sollen beispielsweise Sensoren entwickelt werden, die künftig rund um die Uhr Anlagentemperaturen und Umgebungsbedingungen erfassen können, sodass mögliche Störungen durch Klimaschäden früh erkannt und rechtzeitig repariert werden können, um etwaige Verzögerungen zu vermeiden. Auch in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit befindet sich das Unternehmen auf dem Vormarsch. Die Deutsche Bahn muss nun allerdings auf einen massiven Passagierzuwachs hoffen, damit sich die Expansion auch rentiert.