Noch sind keine weiteren Lockerungen in Sicht, auch nicht in Deutschland. Doch seit der Coronakrise wächst auch das Fernweh der Deutschen, die für Reisen auch deutlich mehr ausgeben würden.
Die Meinungen über den anhaltenden Lockdown sind gespalten, nicht nur in Deutschland. Vor kurzem gab Großbritannien das Ende seines strengen Lockdowns bekannt, hierzulande wartet man jedoch vergeblich auf solche Perspektiven. Das hält eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung aber nicht davon ab, ihre Reiseliste zu überarbeiten und sich an die Urlaubsplanung zu setzen, wie die Vacation Deprivation-Studie bekannt gab.
78 Prozent der Deutschen schätzen ihren Urlaub
Nach einem weiteren Rekordjahr für die Tourismus- und Reiseindustrie 2019, folgte im vergangenen Jahr der große Einbruch. Restaurant- und Hotelschließungen waren vor der Coronakrise undenkbar, ebenso wie strenge Grenzkontrollen und Reiseverbote. Allzu verständlich ist nun, seit einem Jahr großer Einschränkungen, das Fernweh vieler Deutscher. Während eine Mehrheit der Deutschen, nach einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Dynata, noch mit weiten Flugreisen warten will, zeigt eine aktuelle Studie, dass die Reiselust der Bürger größer denn je ist.
Auch wenn Deutschland im europäischen Ranking mit den genommenen Urlaubstagen, mit 23 Tagen, über den Durchschnitt von 14 Tagen liegt, fiel der im vergangenen Jahr anders aus, als geplant. Der Wunsch, diesen verlorenen Urlaub nachzuholen ist bei rund 19 Prozent der Befragten groß. Nach Angaben der Vacation Deprivation-Studie werden sogar fünf Tage mehr und damit 28 Urlaubstage in diesem Jahr eingeplant. Das verdeutlicht auch die Meinung von 87 Prozent der Deutschen, für die ein Urlaub wichtig für die psychische und physische Gesundheit ist. 78 Prozent der Deutschen schätzen ihren Urlaub mehr wert, als es noch vor der Coronakrise der Fall war.
Malediven, Dubai und New York unter den meistgesuchten Reisezielen
Das Leben mehr genießen und sich für die harte Zeit des Lockdowns entschädigen, dürfte bei vielen eine der Vorsätze für dieses Jahr gelautet haben. Mit den Impfungen kehrte Ende des vergangenen Jahres auch die große Hoffnung, nach einer schnellen Rückkehr zur Normalität zurück, doch aktuell sieht die Lage in Deutschland alles andere als gut aus. Doch das hält 73 der befragten Deutschen nicht davon ab, schon im ersten Halbjahr verreisen zu wollen. Lediglich 23 Prozent machen ihre Reiseplanung nach dem Impfstatus abhängig.
Auch wenn mit den Malediven, Dubai und New York einige Fernstreckenziele auf der Reiseliste vieler Deutscher stehen, will die Mehrheit vor allem eines – das Urlaubsfeeling. Das kann auch mit einem Badeurlaub an der Ostsee, einem Aktivurlaub in den Bergen oder der Strandurlaub auf Mallorca sein. Die Zeit mit der Familie und mit Freunden und Zeit zum Ausspannen, ist vielen Deutschen wichtiger als exotische Reiseziele. Dennoch haben, von den 68 Prozent der Befragten, die eine Reise-Bucketlikst führen, 44 Prozent diese um weitere Ziele erweitert. Zudem wäre auch die Hälfte der Befragten, ebenfalls rund 44 Prozent, bereit für ihren nächsten Urlaub tiefer in die Tasche zu greifen.
Fazit zu den Reiseplänen der Deutschen im ersten Halbjahr
An Hotelöffnungen in Deutschland ist derzeit nicht zu denken, eine Perspektive für die kommenden Osterferien sucht man ebenfalls vergeblich. Auch sind die Bundesländer hier ganz unterschiedlicher Meinungen. Während Mecklenburg-Vorpommern seine Hotels zu Ostern öffnen müsste, spricht sich der sächsische Ministerpräsident für mehr Geduld aus. Auch wenn die Lage hierzulande unübersichtlich ist, spricht die Meinung der Deutschen eine klare Sprache. Die Rückkehr des Urlaubsfeelings steht für viele im Vordergrund und das gerne früher als später. Ob im ersten Halbjahr eine Fernreise möglich sein wird oder doch eher der Badeurlaub an der Ostsee, das werden die kommenden Beschlüsse zeigen.
