Der Flughafen Düsseldorf rechnet in den nächsten Wochen mit deutlich steigenden Passagierzahlen und auch der Frankfurter Flughafen erwartet ein dauerhaftes Verkehrsplus.
reisetopia hat erst kürzlich über die Wiedereröffnungen der Terminals 2 am Hamburger und Frankfurter Flughafen berichtet. Aufgrund der sinkenden Neuinfektionen und des stabilen Infektionsgeschehens steigen die Passagierzahlen rasant, weshalb mehr Platz – und mehr Terminals – zur Passagierabfertigung benötigt werden, um ein sicheres Reisen in Pandemiezeiten gewährleisten zu können. Nun rechnet der Flughafen Düsseldorf mit einem Passagieranstieg und öffnet deshalb wieder den dritten Flugsteig. Auch Fraport-Chef Schulte ist hinsichtlich eines langfristigen Wachstumstrends zuversichtlich, wie FVW und airliners.de berichten.
Wiedereröffnung von Terminal B nach rund acht Monaten
Der Flughafen Düsseldorf sah sich infolge der langen Flaute und sinkenden Passagierzahlen Ende Oktober 2020 dazu gezwungen, den Flugsteig B zu schließen und fertigte seither alle Fluggäste über die Flugsteige A und C ab. Dank sinkender Corona-Inzidenzen und der fortschreitenden Impfungen steigen die Passagierzahlen allerdings so rasant, dass Flughafen-Chef Thomas Schnalke mitteilte, den Flugsteig B bereits ab dem 2. Juni wieder zur Passagierabfertigung zu nutzen.
Der Wunsch der Menschen, ihre wiedergewonnene Reisefreiheit für den ersten Urlaub seit der Pandemie oder den Besuch bei Familie und Freunden zu nutzen, ist groß.
Thomas Schnalke, Flughafen-Chef am Düsseldorf Airport
Schnalke führt die frühe Öffnung des Flugsteiges auf aktuell explodierenden Buchungszahlen zurück. In den Sommerferien rechnet der Flughafen-CEO wieder mit bis zu 50 Prozent des vor der Corona-Pandemie üblichen Verkehrsvolumens. Aus diesem Grund warnt Schnalke allerdings vor Warteschlangen insbesondere zu den Verkehrsspitzen wie etwa am frühen Morgen. Die Sicherheitskontrollen und das Einsteigen würden nämlich durch die strengen Abstands- und Hygieneregeln mehr Zeit in Anspruch nehmen als vor der Pandemie.
An den Kontrollstellen wird grundsätzlich nur jede zweite Spur besetzt, um die Sicherheitsabstände einzuhalten. An den Check-Ins wird der Aufwand aufgrund der zeitintensiven Kontrolle der Corona-Test-Nachweise erhöht.
Fraport-Chef rechnet mit baldigem Ende der Krise
Auch Fraport-Chef Stefan Schulte verbreitet zur Hauptversammlung seines Unternehmens Optimismus und beteuert gegenüber den Aktionären, dass die Coronakrise schon bald überwunden sei. Er sehe außerdem einen Aufwärtstrend im Luftverkehr, der durch die Krise wider Erwarten nur minimal gebremst worden sei.
Ein äußeres Indiz für die momentane Erholung ist die pünktliche Wiedereröffnung der Landebahn Nordwest und des Terminals 2, die während der Coronakrise aufgrund der gesunkenen Nachfrage geschlossen worden waren. Zudem betont Schulte, dass der Bau des mehr als drei Milliarden Euro teuren Terminals 3 wie geplant weiterlaufe. Die Bauarbeiten wurden trotz Pandemie nicht gestoppt, da es laut Fraport-Chef aus technischer wie wirtschaftlicher Sicht grob fahrlässig gewesen wäre, ein solches Großprojekt vorübergehend zu pausieren und später wieder hochzufahren.
Infolge der Krise hatte sich der Umsatz von Fraport auf 1,7 Milliarden Euro bei einem Verlust von 658 Millionen Euro halbiert, der auf die Fraport-Anteilseigner entfiel. Für die Jahre 2019, 2020 und 2021 soll damit die Dividende entfallen. Fraport erwartet außerdem einen Bund-Länder-Zuschuss in Höhe von 160 Millionen Euro, der den Dividendenverzicht bedingt. Hauptanteilseigner sind dabei das Land Hessen sowie die Stadt Frankfurt.
Der Flughafen Frankfurt bleibt eines der wichtigsten Drehkreuze in Europa. Und wir sind deutlich schlanker, effizienter und damit wettbewerbsfähiger aufgestellt als vor der Krise.
Stefan Schulte, Fraport-CEO
Fraport habe derzeit auf niedrigem Niveau Marktanteile hinzugewonnen, da einige Gesellschaften ihre Flüge in Frankfurt bündelten. Auch in Hinblick auf die internationalen Fraport-Standorte unter anderem in Griechenland, Brasilien und Peru sei man optimistisch, da diese für den künftigen Neustart gut aufgestellt seien. Für das Jahr 2021 soll sich der Konzern-Umsatz auf zwei Milliarden Euro erholen, auch wenn weiterhin Verluste eingeplant werden.
Fazit zu den Zukunftsaussichten der Deutschen Airports
Die Wiedereröffnung der verschiedenen Terminals, sowohl in Hamburg, Frankfurt als auch zukünftig in Düsseldorf sprechen für sich und beweisen einen gewissen Erholungseffekt in der Luftfahrtbranche. Die steigenden Passagierzahlen bedeuten nach wie vor einen wirtschaftlichen Aufschwung für die deutschen Flughäfen, die nach all den roten Zahlen einen finanziellen Aufschwung bitter nötig haben. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Infektionsgeschehen tatsächlich trotz des Reise-Booms stabil halten wird, damit die Pandemie auch wirklich – wie Schulte angekündigt hat – bald überwunden scheint.