Die Passagierzahlen nähern sich wieder den Werten von 2019 an. Wir schauen uns beispielhaft Hamburg und Nürnberg an.
Viele Airlines und Flughäfen haben sich peu à peu von den Pandemie-Rückschlägen erholt, so auch die deutschen Flughäfen. Das Passagieraufkommen liegt hier im Durchschnitt bei 80 Prozent, wie aero berichtet. Am Beispiel des Hamburger und Nürnberger Flughafens zeigt die Bilanz des Jahres 2023 eine positive Entwicklung.
Fast alles wie früher?
Das neue Jahr ist angebrochen und damit veröffentlichen viele Unternehmen und Behörden Bilanzen über das Vorjahr. Das gilt auch für die Luftfahrtbranche. Die Verkehrsbilanz des Flughafens Nürnberg verzeichnet für das Jahr 2023 etwa vier Millionen Passagiere. Diese Zahl ist erfreulich, denn sie ist nur minimal geringer als die Passagierzahlen von 2019. Somit ist erkennbar, dass sich der Flughafen langsam von den Corona-Altlasten befreit. Die Nürnberger-Zahlen sind in puncto Passagieraufkommen im Bundesvergleich besonders hoch – andere Flughäfen liegen hinter dem Albrecht-Dürer-Flughafen zurück.
Der Flughafen Hamburg ist noch etwas weiter von den Zahlen von 2019 entfernt, doch auch hier waren deutliche Verbesserungen zu erkennen. Rund 22 Prozent mehr Passagiere wurden im Vergleich zu 2022 verzeichnet. Somit waren 13,6 Millionen Reisende unterwegs. 2019 waren es allerdings 17,3 Millionen. Etwa 20 Prozent mehr Reisende haben 2023 im Vergleich zum Vorjahr ihren Flug am Airport in Nürnberg gestartet. Damit liegt das Passagieraufkommen im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 bei 96 Prozent. Und damit deutlich höher als die 80 Prozent, die andere deutsche Flughäfen im Durchschnitt erreicht haben.
Ausgelastete Flugzeuge und weit entfernte Zielen
Die Flugzeuge, die in Nürnberg vom Rollfeld gingen, waren im Durchschnitt zu 82 Prozent ausgelastet – damit zieht der Airport hier eine Rekordbilanz. Denn selbst 2019 lag die Zahl nur bei 75 Prozent. Es scheinen viele Großraumflieger im Einsatz gewesen zu sein, da die Zahl der Start- und Landungen zurückgegangen ist bei vergleichbaren Passagierzahlen. Auch in Hamburg kamen vermehrt Großraumflugzeuge bei den 120.300 Start- und Landungen zum Einsatz. Dadurch wurde die prozentuale Flugzeugauslastung von 2019 mit 80,1 Prozent zu 77,8 Prozent übertroffen.
Nach der Corona-Zeit haben viele Urlauber immer noch Nachholbedarf. Es verwundert demnach nicht, dass viele Reisende im letzten Jahr zu weiter entfernten Zielen geflogen sind. Die durchschnittliche Flugstrecke ab Nürnberg lag bei 1.300 Kilometern. Von dort aus zog es die meisten nach Antalya, gefolgt von Mallorca. Signifikant zurückgegangen ist dafür der Flugverkehr innerhalb des Landes. So wird von Nürnberg aus nur noch Frankfurt als Drehkreuz angebunden, 2019 war der inländische Flugverkehr noch stärker frequentiert. Bereits 2022 ist die Zahl an Inlandsflügen in Deutschland stark gesunken. Dabei spielt unter anderem die Umwelt und die alternativen Bahnstrecken mit dem Deutschlandticket eine Rolle.
Der Hamburger Flughafen blickte bisher bei seinen finanziellen Bilanzen immer nur auf rote Zahlen. Dieses Mal wird von einer schwarzen Null ausgegangen. Wie es für den Flughafen Nürnberg im angebrochenen Jahr 2024 weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Denn es stehen große Renovierungsarbeiten zwischen Mai und Juli an, die für Einschränkungen sorgen werden.
Fazit zum Aufwärtstrend deutscher Flughäfen
Es ist erfreulich zu sehen, dass sich die Zahlen 2023 wieder denen der Vor-Corona-Zeit annähern. Der Flughafen Nürnberg liegt dabei etwas über dem bundesweiten Durchschnitt der deutschen Flughäfen. Auch Hamburg verzeichnet gute Zahlen und kann sich finanziell der schwarzen Null annähern. Es bleibt spannend, wie sich die Zahlen im Jahr 2024 entwickeln werden.