Erst kürzlich veröffentlichte die Deutsche Bahn ihre Pünktlichkeitsstatistik für 2020 – Nun sorgt sie mit einer weiteren Statistik für negative Schlagzeilen.

Wer kennt es nicht? Man erreicht den Bahnhof und muss der Anzeigetafel vernehmen “Zug fällt aus”. Die Statistik dazu für das Jahr 2020 veröffentlichte die welt.de kürzlich und scheint die allgemeine Annahme der Bevölkerung damit zu bestätigen. Zu viele Züge fallen aus, zu viele Bahnhöfe werden gar nicht erst angefahren.

Über 4.000 Fernzüge gestrichen, knapp 100.000 Haltestellen ausgefallen

Die Corona-Pandemie hat auch hierzulande das größte Deutsche Eisenbahnunternehmen, die Deutsche Bahn, schwer getroffen. Trotzdem versuchte man den Fahrplan größtenteils aufrechtzuerhalten, um damit vor allem Pendlern auf essenziellen Strecken die Mobilität zu garantieren. Trotz der schweren Krise konnte die Bahn auch positive Lehren aus dem letzten Jahr ziehen als sie erst letzte Woche die Pünktlichkeitsstatistik veröffentlichte. Im Fernverkehr erreichte die Bahn eine Pünktlichkeit von 81,8 Prozent, im Regionalverkehr sogar das Rekordergebnis von 95,6 Prozent. Damit konnte die Bahn den Aufwärtstrend bestätigen. Neben der Corona-Pandemie gab man dafür auch eine Vielzahl selbst getroffener Maßnahmen als Grund an. Nun sorgt die Bahn aber mit einer weiteren Statistik für wenig Grund zur Freude.

Im Jahr 2020 sind insgesamt 4.230 Fernzüge ersatzlos gestrichen worden und 99.652 Halte ersatzlos ausgefallen. Vor allem die Monate Februar und März sind für diese Negativ-Statistik verantwortlich, die auf Nachfrage eines FDP-Abgeordneten bei der Bundesregierung veröffentlicht wurde. In beiden Monaten sind jeweils knapp über 1.000 Züge ausgefallen und knapp unter 20.000 Haltestellen übersprungen worden. Über das gesamte Jahr gesehen machen die Zugausfälle in etwa 4,8 Prozent im Vergleich zu den stattgefundenen Fahrten aus. Gleiches gilt ungefähr im Vergleich zu den tatsächlich angefahrenen Haltestellen.

Die Zahl der gestrichenen Züge ist gestiegen

Galten als Hauptgründe für die Pünktlichkeit der Regional- und Fernzüge die selbst getroffenen Maßnahmen der Bahn, wird für die hohe Anzahl an ausgefallenen Zügen und Bahnhöfen die Corona-Pandemie angegeben. Diese Statistik fließt jedoch nicht in die Pünktlichkeitsstatistik mit ein. Grundsätzlich habe die Deutsche Bahn die Züge planmäßig disponiert. Für die ausgefallenen Züge war vor allem kurzfristig die Corona-Pandemie Anfang des vergangenen Jahres schuldig. Beim Blick auf die Statistik in den Monaten Februar und März scheint sich das auch zu bestätigen. Jedoch wurden im Februar noch keine Maßnahmen gegen die Ausbreitung des damals noch neuen Virus ergriffen.

Die DB AG verzeichnete aufgrund der kurzfristig erforderlichen Fahrplanreduktionen im Rahmen der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie im gesamten Netz Halt- und Zugausfälle. Die Änderungen sind solange Abweichungen vom Fahrplan, bis sie eingearbeitet und übernommen wurden

Enak Ferlemann, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienen­verkehr

Dennoch musste die Bahn damit deutlich mehr Züge streichen als noch im Vorjahr. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 sind lediglich 3.699 Züge ausgefallen. Alleine im Februar 2020 waren es im Detail 1.239 Zugausfälle und 19.306 Haltestellen, die nicht bedient worden sind. Gründe für diese Rekordausfälle kann der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr nicht angeben.

Fazit zu den rekordverdächtigen Zug- und Haltestellenausfällen der Deutschen Bahn

Leider war die Freude letzte Woche verfrüht als die Deutsche Bahn ihre Pünktlichkeitsstatistik für das Jahr 2020 veröffentlichte. Damals schien es als könnte man der Corona-Krise trotzen und gerade dann gestärkt daraus hervorgehen. Jetzt zeigt sich, dass diese Pünktlichkeitsstatistik womöglich auch so positiv ausgefallen ist, da zahlreiche Züge ausgefallen sind und Haltestellen gar nicht erst angefahren wurden. Vor allem der Februar 2020 stößt hierbei auf große Verwunderung und wir beobachten gespannt die tatsächlichen Gründe hierfür.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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