Der neue Winterfahrplan der Deutschen Bahn steht und tritt heute in Kraft. Damit will sich das Unternehmen der Vision vom Deutschlandtakt nÀhern.
Bis 2030 soll es so weit sein, das ultimative Ziel der nĂ€chsten Jahre ist die EinfĂŒhrung des Deutschlandtaktes. Mit dem Inkrafttreten des neuen Winterfahrplans am heutigen 11. Dezember will man diesem Ziel deutlich nĂ€her kommen, wie die Tagesschau berichtet. Welche Verbesserungen der neue Fahrplan mit sich bringt, warum der Einsatz von mehr ZĂŒgen die Infrastruktur der Bahn bedroht und wieso die Generalsanierung der Bahn zunĂ€chst ein groĂes Problem mit sich bringt, zeigen wir Euch im Folgenden.
Die Vision vom Deutschlandtakt
Der neue Winterfahrplan bringt einige deutliche Verbesserungen im Bahnverkehr mit sich, mit denen man sich bei der Deutschen Bahn stetig der Vision des Deutschlandtaktes nĂ€hern will. Doch worum geht es dabei ĂŒberhaupt? Mit dem Deutschlandtakt wird angestrebt, bis 2030 einen bundesweiten Fahrplan zu etablieren, in dem alle wichtigen Verbindungen perfekt aufeinander abgestimmt sind und somit eine nahtlose Reise durch das gesamte Bundesgebiet möglich ist. Dies soll mit ZĂŒgen, die auf den bedeutsamsten Strecken alle 30 Minuten verkehren, gewĂ€hrleistet sein.
Wir haben fĂŒr mehr FahrgĂ€ste deutlich mehr PlĂ€tze. Die Zahl der ZĂŒge steigt, die Zahl der SitzplĂ€tze steigt.
Achim StauĂ, Pressesprecher Deutsche Bahn
Der Winterfahrplan bringt bereits einige Umstellungen mit, welche die Bahn und die FahrgĂ€ste auf die Vision, welche innerhalb der nĂ€chsten acht Jahre RealitĂ€t werden soll, einstimmt. So gibt es beispielsweise eine halbstĂŒndige Verbindung von Köln nach MĂŒnchen, mehr Verbindungen zum Flughafen Frankfurt, eine nĂ€chtliche Zuganbindung an den BER sowie mehr NachtzĂŒge ins Ausland. Doch die fortwĂ€hrende Erhöhung der Frequenzen fĂŒhrt bei der aktuellen KapazitĂ€tsgrenze der Bahn auch zu Problemen.
Deutsche Bahn am Limit
Die Deutsche Bahn hat allerdings mit groĂen Schwierigkeiten hinsichtlich der Auslastung ihres Schienennetzes zu kĂ€mpfen, sodass jede noch so klein scheinende Verbesserung, welche zumeist mit erhöhten Frequenzen einhergeht, intensiv abgewogen werden muss. Wenn man also blind mehr ZĂŒge auf ohnehin schon nahezu ĂŒberlastete Strecken schicke, könnte es schnell passieren, dass gar nichts mehr funktioniert.
Die Bahn macht das weitgehend so gut wie es geht. [âŠ] Wenn Sie 20, 30 Jahre nicht ausreichend in die Infrastruktur investiert haben, dann muss das jetzt brutal nachgearbeitet werden.
Karl-Peter Naumann, Fahrgastverband Pro Bahn
Laut Bahn-Sprecher StauĂ sei in den letzten Jahren das Netz nicht so stark gewachsen wie der Zugverkehr selbst und dies mache sich nun bemerkbar. Strecken durch das Ruhrgebiet oder Bahnknoten wie Hamburg oder Köln seien demnach teilweise regelmĂ€Ăig um mehr als 100 Prozent ausgelastet. Um diese MissstĂ€nde anzugehen, will man zu drastischen MaĂnahmen greifen und im Schnelldurchgang wichtige Bahnstrecken generalsanieren. Dies wird beispielsweise an der Strecke Frankfurt-Mannheim ersichtlich. Diese soll schon 2024 deutlich aufgewertet an den Start gehen, dafĂŒr muss sie jedoch zunĂ€chst eine Vollsperrung ĂŒber mehrere Monate durchlaufen.
Fazit zum neuen Winterfahrplan der Deutschen Bahn
Der neue Fahrplan der Deutschen Bahn bringt zwar einige kleine Verbesserungen mit sich, diese regen allerdings dazu an, darĂŒber nachzudenken, ob und wie das Ziel des Deutschlandtaktes, welche eine Verdopplung der Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2030 vorsieht, umsetzbar ist. Die Vision der Deutschen Bahn zeigt deutliche KapazitĂ€tsprobleme auf, mit denen man sich wohl zunĂ€chst intensiv auseinandersetzen muss.