Die Deutsche Bahn hatte noch in den Corona-Jahren hohe Verluste in Milliardenhöhe verzeichnen müssen. Nun scheint die Bahn endlich die Trendwende zu gelingen.

Die Reisebranche scheint das Momentum wieder in der eigenen Hand zu haben und dieses auch zu nutzen. Denn nicht nur der zivile Luftverkehr zieht wieder an, auch die Nachfrage nach Reisen auf der Schiene innerhalb Deutschlands. Nicht nur das 9-Euro-Ticket dürfte die Nachfrage gesteigert haben, sondern auch generell scheinen die Einschränkungen – zumindest vorerst – vergessen und überwunden. Die Deutsche Bahn kann erstmals wieder einen operativen Gewinn verzeichnen, wie unter anderem die Tagesschau berichtet.

“Die Trendwende ist gelungen”

Volle Züge, zu viele Verspätungen und Ausfälle, und dennoch ist nicht alles schlecht bei der Deutschen Bahn. Vor allem das 9-Euro-Ticket hat wieder den Fokus auf den Staatskonzern gerichtet, der zwar hoch verschuldet ist, aber selten so viel Zulauf registrieren konnte. Alleine im Juni haben über 20 Millionen Personen das 9-Euro-Ticket erworben. Dazu kommen die circa zehn Millionen Inhaber eines Abos. Über 30 Millionen potenzielle Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr in Deutschland. Nicht umsonst werden die Rufe nach einer Verlängerung oder Alternative laut. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Ticket mit mehreren Milliarden an Steuergeldern subventioniert wird und die Bahn die Kosten vor allem dauerhaft nicht alleine tragen könne.

Generell scheint die Richtung der Deutschen Bahn momentan in neue Höhen zu zeigen. Passend dazu ist man erst kürzlich als erster intermodaler Partner der größten Luftfahrtallianz Star Alliance auserkoren worden. Gemeinsam mit der Lufthansa will man das Transportmittel der Zukunft innerhalb Deutschlands darstellen. Auch die Zahlen beweisen die durchaus positiven Entwicklungen. Noch im vorherigen Geschäftsjahr hat die Bahn einen Rekordverlust von 5,7 Milliarden Euro verzeichnen müssen. Gewinne wurden erst wieder für 2022 erwartet – und diese sollen sich nach aktuellem Stand auch erfüllen.

Im ersten Halbjahr 2022 hat die Deutsche Bahn gesamt einen operativen Gewinn von 876 Millionen Euro verbuchen können. Im Vorjahreszeitraum hat der Verlust bereits über eine Milliarde Euro betragen. Ähnlich wie bei der Lufthansa, die ebenfalls erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder einen Gewinn verbuchen konnte, kommt dieser aber vor allem durch die Tochterunternehmen in der Logistiksparte zustande. So konnte allein DB Schenker über 1,2 Milliarden Euro Gewinn im ersten Halbjahr verbuchen, weshalb Spekulation zum möglichen Verkauf des Speditionsunternehmens angefeuert werden. Vor allem FDP und Grüne wollen dies forcieren und so auch einen Teil des Milliarden-Schuldenbergs tilgen.

Fazit zum operativen Gewinn der Bahn

Die Deutsche Bahn hat weiterhin mit vielen Problemen und Hürden zu kämpfen. So gut das 9-Euro-Ticket auch angenommen wurde und durchaus eine Verlängerung verdient, so negativ wirkt sich die aktuelle Situation auch auf das Netz der Bahn aus. Immerhin: Die Deutsche Bahn kann die hohe Nachfrage in Gewinne ummünzen. Erstmals seit Beginn der Pandemie steht wieder ein Plus in den Büchern. Bleibt zu hoffen, dass die Bahn das Momentum beibehalten kann. Auf der anderen Seite darf man dabei nicht ausblenden, dass vor allem die Tochterunternehmen diese Zahlen begünstigen. Dementsprechend wird erneut über den Verkauf von DB Schenker debattiert. Das könnte das Ergebnis der Bahn kurzfristig wieder deutlich schmälern, auf der anderen Seite den massiven Schuldenberg verkleinern.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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